Belphegor
Harvest Festival
Konzertbericht
Auf UNLEASHED habe ich mich besonders gefreut, denn als ich sie das letzte Mal auf dem Wacken Open Air gesehen habe, was das ein Erlebnis wert. Gewohnt selbstsicher enterte die Band dann die Bühne und es wurde schnell klar, dass die Schweden der heimliche Headliner des Abends sein würde. Ich freute mich besonders über die Klassiker der ersten Scheiben, wie z.B. das grandiose „To Asgaard We Fly“ oder „Into Glory Ride“. Dieser Song dürfte für die beiden Metaller aus der ersten Reihe sehr spritzig gewesen sein, denn Johnny verteilte über ihren Köpfen den Inhalt seines Trinkhorns. Dabei wollten sie nur mal ganz zaghaft dran nippen. Aber mit halben Sachen geben sich die Schweden eben nicht zufrieden und legten auch musikalisch noch mehr drauf. Neuere Tracks wie „Don´t Want To Be Born“ oder “The Longships Are Coming” machten erfreulicherweise genauso viel Spaß wie die älteren Stücke, obwohl ich sie persönlich auf CD weniger ansprechend finde. Die Zuschauer sangen auch ordentlich beim Song „Death Metal Victory“ oder bei „The Defender“ den Refrain mit. Wenn man nicht in den großen Pit vor der Bühne gezogen wurde, so suchte man sich ein Plätzchen um ordentlich die Rübe zu schütteln. Klasse Leistung der Schweden, die jeder Erwartung gerecht wurden. Sehr erfreulich, dass sie den Weg zurück gefunden haben – und das gewaltiger denn je.
Für NILE war es nun verdammt schwierig den Auftritt von UNLEASHED zu übertreffen. Als die Amis loslegten, merkte man deutlich, dass der Stimmungspegel ein paar Etagen gesunken war. Obwohl die Band technisch wirklich auf sehr hohem Niveau musiziert, so konnten sie live das Feeling der Alben überhaupt nicht herüberbringen. Ich fand dies sehr bedauerlich, da ich sie vor ein paar Jahren ganz anders erlebt habe. Dabei haben sie schon verdammt pralle Songs mitgebracht, die jedem durch Mark und Bein gehen mussten. Dieser Effekt verstärkte sich natürlich noch, wenn zu dritt gegrölt wurde. „Annihilation Of The Wicked “ oder „Ramses Bringer Of War“ durften da natürlich nicht fehlen. Einige Metaller bangten, die meisten allerdings guckten einfach nur zu. Man sah auch, dass während des Gigs immer mehr Leute die Zeche verließen. Es war natürlich auch schon nach 1 Uhr, was ein weiterer Grund gewesen sein dürften. Schade, dass NILE live nicht wirklich überzeugen konnten. Musikalisch haben sie es schon drauf, aber die vielen ägyptischen Feinheiten fehlten live total.
Das Harvest Festival war insgesamt ein Abend mit einem sehr starken Aufgebot an erstklassigen Bands. Es ist nur schade, dass solche Größen wie z.B. BEHEMOTH mit nur einer so kurzen Spielzeit bedacht wurden. Aber es ist natürlich klar, dass bei sechs Bands nicht jede eine Stunde auf der Bühne stehen kann. Von den zahlreichen Zuschauern ist sicherlich dennoch niemand enttäuscht nach Hause gegangen.
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