Belphegor
God Is Dead - To Hell With God Tour 2011
Konzertbericht
Dann war es nach kurzer Umbaupause endlich soweit und das Death-Metal-Schlachtschiff aus Florida enterte die Bühne. Ein deutlich schwergewichtiger Glen Benton bewegte sich mit grimmigem Blick ans Mikro, die beiden Gitarristen Ralph Santolla und Ex-CANNIBAL-CORPSE-Saitenflitzer Jack Owen bezogen ebenfalls brav Stellung und Steve Asheim verschanzte sich fast unsichtbar hinter seinem pompösen und erhöht postierten Drumkit. Dann begann ein Feuerwerk aus Klassikern des Death Metals. Die ersten Songs donnerten DEICIDE ohne Pause und somit zusammenhängend in die Runde, bevor sie das erste Mal Luft zum Atmen ließen und Evil Glen mit seiner erstaunlich tiefen Stimme ein paar coole Sprüche ins Publikum schickte. Er war recht ruhig und gelassen, machte ziemlich einen auf obercool, wirkte dabei aber keineswegs unsympathisch oder genervt und führte mit kurzen und knappen Ansagen ordentlich durchs Programm. Ein Entertainer ist und wird er zwar nie sein, aber hey, wir reden hier von verdammtem Death Metal und nicht von Ringelpiez mit Anfassen. Im Laufe des Sets knallten DEICIDE uns Granaten wie“Serpents Of The Light“, „Once Upon The Cross“, „They Are The Children Of The Underworld“, „Dead By Dawn“ (leider ohne hohe Kreischstimme beim Titelgesang in der Mitte des Songs), „Dead But Dreaming“ und „Kill The Christian“ um die Ohren. Angereichert mit einer guten Auswahl an Songs ihres starken letzten Albums „To Hell With God“ war die gewählte Setlist meines Erachtens wirklich gelungen. Zum Abschluss holzten sie dann auch noch „Lunatic Of God’s Creation“ und den Oberhammer „Sacrificial Suicide“ vom ersten Album runter und jeder geneigte DEICIDE-Hörer dürfte vollends zufrieden gewesen sein. Nach dem letzten Ton schnippte Benton mit einer kurzen und knappen Bewegung sein Plektrum in den Pit vor der Bühne, drehte sich um und verließ ohne einen weiteren Blick mit dem Rest der Truppe zackig die Bühne. Leider gab es mal wieder keine Zugabe, aber wer die Band kennt und bereits erlebt hat, wird mit diesem Umstand vertraut sein. Der Sound war übrigens minimal besser als bei den anderen Truppen, jedoch längst nicht so optimal, dass ich dem Mischpult-Typen ’n Stück Kuchen hätte hinstellen wollen. Dennoch: DEICIDE haben die klanglichen Defizite des Abends mit ihrer guten Setlist und arschcoolen Performance wettgemacht.
„I am not the Messiah?“
„No, you’re not“!!!
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