Behemoth - "Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v."-Tour
Atmosphäre, Energie und Feuer in Berlin
Konzertbericht
BEHEMOTH
Galerie mit 26 Bildern: Behemoth - Ecclesia Diabolica Evropa 2019 e.v. Tour in BerlinKönnen BEHEMOTH hier noch einen drauf setzten? Das Fragezeichen ist groß und wird auch nicht gelöst. Denn bei den Polen zählt das Gesamterlebnis noch viel mehr als bei den vorangegangenen Bands. Ihre Produktion ist mittlerweile dermaßen fett, dass sie mitunter von der Musik abzulenken droht. Die Bühne stilistisch passend dekoriert, wird um eine gewaltige Lichtshow, Beamer und zeitweise aufflammende Pyros ergänzt. Irgendwo dazwischen treibt sich das Quartett herum und zockt natürlich völlig souverän sein Set. Spontan wirkt hier nichts mehr, und so müssen die Erwartungen einer Liveband dem Ergebnis einer großen Show weichen. Dann allerdings ist der Abend heute ganz großes Kino: Denn die gewaltige Show wird natürlich durch die mittlerweile gewaltige Fülle an großen BEHEMOTH-Songs untermahlt. „Wolves Of Siberia“ funktioniert als Opener blendend, ebenso das weitere neue Material wie „Barzabel“ oder „God = Dog“. Dass einiges, Keyboards und Chöre vor allem, vom Band kommt, stört wenig.
Der Sound ist druckvoll, und so fügt sich alles nahezu perfekt aneinander. Das gilt auch für Klassiker wie das gewaltige „Conquer All“, „Decade Of Therion“ oder „Slaves Shall Serve“. Mächtig, nahezu überragend präsentieren sich „Blow Your Trumpets Gabriel“ und das obligatorische Ende des Hauptteils, „Chant For Eschaton 2000“. Dass sich BEHEMOTH anschließend kurz verabschieden, um den verdienten Jubel vor der Zugabe zu genießen, ist ebenso logisch. Überraschend ist dagegen der Kostümwechsel, und Nergal kehrt mit einer Kopfbedeckung zurück, die aus der Ferne an einen Oktopus erinnert und der „Fluch der Karibik“-Filmreihe entstammen könnte. Dass sich der Encore dann eher im Midtempo („Lucifer“ und „We Are The Next 1000 Years“) stattfindet, ist dagegen mutig. Nichtsdestotrotz können BEHEMOTH abschließend in ein strahlendes Publikum blicken, das den polnischen Gotteslästerern nahezu fanatisch ergeben zu sein scheint und sich zum Ende hin in einer langsam wabernden Masse aus dem Huxleys verabschiedet.
Die Erkenntnis des Abends allerdings: AT THE GATES machen heuer mehr Spaß als BEHEMOTH, dafür hat die Produktion der Polen etwas von einem Gesamtkunstwerk, das gar als gelungenes, diabolisches Schauspiel durchgehen könnte. Oder kurz und knapp: Es ist das Extreme-Metal-Package des Jahres!
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Behemoth, At The Gates und Wolves In The Throne Room auf Tour
04.04.25 | Behemoth - "The Unholy Trinity" European Tour 2025Behemoth, Satyricon und Rotting ChristGasometer, Wien |
05.04.25 | Behemoth - "The Unholy Trinity" European Tour 2025Behemoth, Satyricon und Rotting ChristZenith, München |
06.04.25 | Behemoth - "The Unholy Trinity" European Tour 2025Behemoth, Satyricon und Rotting ChristColumbiahalle, Berlin |
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„Es ist nur halb voll, als das Quintett um die beiden Weaver-Brüder die aufwendig dekorierte Bühne betritt. Ein Frevel, bedenkt man die musikalische Qualität der Truppe, die auch heute mit ihrem hypnotischen Black Metal die Menge in ihren Bann zieht. “
In der tat ist das ein Frevel, aber auch selbst verschuldet. Ich verehre diese Band, aber als eine von zwei Vorbands und einer theratralischen Hauptband die viele WITTR Fans eher mit Achselzucken begegnen, konnte das gar nicht richtig funktionieren. Hier haben sich WITTR leider unter Wert verkauft und wurde dann auch ganz offensichtlich mit nur einer gerade Mal halbvollen Halle gestraft und einem zu kurzen Set. Sehr gerne hätte ich sie live erlebt, aber dann bitte nicht so.