Beartooth -
UK- European Tour 2024
Konzertbericht
Das „H“ in Hamburg steht am heutigen Abend für „Heidewitzkaaaa, was ist denn hier bitte los?“ Die Feuerkanonen-geblendeten Augen sind nach einer fast vierstündigen Sause noch etwas im Überlastungsmodus. Aber fangen wir besser mal von vorne an.
Wenn „Team Bärenzahn“ auf UK-EU-Tour unterwegs ist und Caleb Shomo und Co. sich dazu LANDMVRKS und POLARIS einladen, dann ist das eine Veranstaltung, der man sehr gerne beiwohnt. Hamburg ist heute das letzte Datum, der letzte Tag, auf der Tour-Bucket-List von BEARTOOTH. An der Alsterdorfer Spothalle ist zum Einlass bereits einiges los. Wie heiß das Publikum heute auf die Bands ist, verdeutlicht sich durch das Gedränge an den jeweiligen Merchandise-Ständen. Einige Fans verstehen den heutigen Abend als BEARTOOTH-Motto-Party und laufen mit Bandana um den Kopf (Erkennungszeichen des Sängers) gewickelt Richtung Bühne. Kopftuch sitzt, wir sind bereit.
LANDMVRKS
Oben erwähnte Kopfbedeckung muss dann bei der ersten Band auch ordentlich festgehalten werden, denn kaum sind LANDMRKS gegen 19:15 Uhr auf der Bühne der Sporthalle, wird es wild im Moshpit. Normalerweise ist man es ja gewohnt, dass es bei der ersten Band des Abends noch etwas spärlicher vor der Bühne aussieht, aber nicht bei LANDMVRKS und nicht hier und jetzt. Eine Wall Of Death nach der anderen braut sich in der crowd zusammen. Hallo, es ist noch nicht mal 20Uhr? Was zur Hölle passiert da gerade? Wie sehr kann bitte eine Band ziehen?
Die Franzosen lassens krachen!
Leuchtende Motten, ein paar LEDS und ein Banner mit dem Schrift „Landmvrks“, das ist alles, was man übrigens auf der Bühne findet. So zurückhaltend das Bühnenbild, desto präsenter die Franzosen. Ob mit Krachern wie „Lost In Wave“ oder das ruhige „Visage“, die Band schafft es, mit Energie und richtig guter Laune aus einem 40-minütigen Slot einen Headliner-würdigen Auftritt zu zaubern. So eskalierend hat man Hamburg selten bei einem Support-Act pogen sehen. Sänger Florent Salfati kommentiert dies mit einem „This is the best show of the tour“, und wir sind ebenfalls begeistert. Geiles Set, geile Show!
Setlist:
- Creature
- Death
- Blistering
- Visage
- Say No Word
- Suffocate
- Lost In A Wave
- Reinfall
- Self-Made-Black-Hole
POLARIS
Weiter geht es mit POLARIS. Die Australier starten etwas schwerfälliger als ihre Vorgänger in ihre Show. Auch wenn die eingeforderte Wall Of Death geliefert wird, kommt die Stimmung etwas gedrosselter herüber. Sind POLARIS etwas müde von der Tour? Die langen Pausen zwischen den einzelnen Songs und das schwere Atmen des Fronters lassen es vermuten. Aber bei der Tourlänge und dem letzten Abend absolut zu verzeihen.
Zwischen Circle Pit und emotionalen Momenten
POLARIS liefern dennoch und bringen ihre Fans in Bewegung. Sänger Jamie Hails findet immer wieder liebevolle Worte für die Menge. „You guys are loved“, ruft er aus und bekommt dafür tosenden Applaus. Den Song „Overflow“ widmet die Band ihrem Gitarristen Ryan, der letztes Jahr verstarb. Emotionaler Moment für alle, bevor es mit „Hypermania“ und „The Remedy“ nochmal ordentlich zur Sache geht. POLARIS fordern einen finalen Circle Pit. Was die Australier wünschen, bekommen sie natürlich. Kräfte sammeln und nochmal ordentlich durchdrehen, bevor POLARIS sich dankend vor der Menge verbeugen. Wenn auch LANDMVRKS vorher aggressiver eingeschlagen sind, liefern POLARIS hier ein sehr gutes, stabiles Set ab.
Setlist:
- All In Vain
- Nightmare
- Inhuman
- All Of This is Fleeting
- Dissipate
- Masochist
- Overflow
- Hypermania
- The Remedy
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