Baroness
Baroness

Von der aktuellen BARONESS-Veröffentlichung “The Red Album“ waren nicht alle so bedingungslos begeistert wie unser Rezensent, denn die Mischung aus Sludge (Hardcore- und Doom-Metal-Einflüsse), Post-, Prog- und Southern-Rock kam doch etwas verspielt daher. Selbst Skeptiker dürften aber nach der einstündigen Live-Demonstration Vergleiche mit MASTODON und NEUROSIS nicht mehr ganz so abwegig gefunden haben. Songs wie ’The Birthing’ wurden prächtig umgesetzt, es war heiß im Cassiopeia und bis auf John Baizley (Gesang und Gitarre) schwitzten die Herren auf der Bühne irgendwann ohne T-Shirts als Progressive-Punk-Rockstars, die auch schon mal einen Slide-Effekt erzeugten, indem sie die Gitarre durch eine Hand gleiten ließen, ohne dabei wie Poser zu wirken. Gelegentliche technische Kabinettstückchen waren natürlich und angemessen in diesem Trip aus straighten Passagen, Breaks, Riffs, Melodien… Ja, auch Bands wie BARONESS kochen nur mit Wasser, aber ihre Gerichte haben überdurchschnittlich viel Charakter, es gibt sie nicht an jeder Ecke, sie schmecken interessant, berühren die Nerven auf neue Weise, machen satt und Lust auf mehr, sind also ein richtig guter Genuss, der so ziemlich alles bietet, was man sich abseits der täglichen Fast-Food-Kost nur wünschen kann. Und wenn man den Köchen dann noch über die Schultern schauen kann, macht das Ganze gleich noch mehr Freude.