Bang Your Head!!!
Bang Your Head!!! - Festivalbericht 2010
Konzertbericht
Von der sonnigen Hitze des ersten Festivaltages ist heute nichts mehr zu spüren. Wolken bedecken den Himmel und bescheren den Besuchern am Mittag einen heftigen Wolkenbruch. Doch die Stimmung lässt sich davon niemand verderben, auch im Regen macht das diesjährige „Bang Your Head!!!“ den Besuchern jede Menge Spaß.
TOXIN (10:00 – 10:40)
Zugegeben, ich bin wieder einmal zu spät dran. Dennoch sind es TOXIN, bei denen wirklich etwas schief läuft. Da dürfen die Amerikaner den diesjährigen BYH-Samstag mit einer vierzigminütigen Show eröffnen und verschwinden dann bereits nach fünfundzwanzig Minuten wieder von der Bühne, während ich mich gerade von der Security am Einlass abtasten lasse. Wenigstens dort machen die Jungs ihren Job ordentlich, bleiben stets freundlich und denken gar nicht daran, einfach nach wenig mehr als der Hälfte des Tages zu verschwinden und die Festival-Meute sich selbst zu überlassen. Über die Musik von TOXIN kann ich somit leider überhaupt nichts sagen, um ihre Arbeitsmoral scheint es hingegen ziemlich schlecht bestellt zu sein. Das muss besser werden! (Xeledon)
SAVAGE GRACE (10:50 – 11:35)
Lassen auch SAVAGE GRACE lieber andere Leute für sich arbeiten? Das überlange Opern-Intro aus der Konserve legt den Verdacht nahe. Doch als die Jungs schließlich die Bühne betreten, wischen sie alle Zweifel beiseite und liefern einen engagierten Auftritt ab. Möglicherweise bin ich einfach zu jung, um den Kultstatus, den das Programmheft der Band bescheinigt, wirklich würdigen zu können. Nichtsdestotrotz sind SAVAGE GRACE gleichermaßen sehens- wie hörenswert und präsentieren einen sehr konservativen, aber gut dargebotenen typischen US-Metal-Sound, der über eine Dreiviertelstunde hinweg gut unterhält. (Xeledon)
BULLET (11:45 – 12:30)
Erst mit BULLET bricht für mich der zweite Festival-Tag an. Überraschenderweise ist es gerammelt voll vor der Bühne, als die jungen Schweden (kann es sein, dass auf diesem Festival ausschließlich schwedische Bands spielen??) die Bühne entern, ich glaube sogar, dass ich auf dem „Bang Your Head!!!“ noch nie so viele Menschen zu solch früher Stunde auf dem Festival-Gelände gesehen habe wie am heutigen Tage. Und BULLET genießen diese Aufmerksamkeit sichtlich, zeigen sich voller Spielfreude und guter Laune und diese springt sofort auch auf das Publikum über. Man kann einfach nicht anders, als die charismatischen fünf Musiker sofort ins Herz zu schließen und auch ihre Songs schlagen sofort ein wie eine Bombe und finden den Weg aus dem Ohr so schnell nicht wieder heraus (ganz im Gegenteil, noch Wochen nach dem Festival ertappe ich mich dabei, BULLET-Refrains zu summen!). Präsentiert werden dabei Stücke des 2006er Debüts „Heading For The Top“ wie „Turn It Up Loud“, „Bang Your Head“ (der auf diesem Festival natürlich schnell Hymnencharakter entwickelt) oder den Titeltrack, sowie Tracks vom aktuellen Werk „Bite The Bullet“ „Dusk Til Dawn“ oder auch hier den Titelsong. Die 45 Minuten vergehen wie im Flug, die Stimmung ist gigantisch und das Publikum will die Band anschließend kaum von der Bühne lassen. Perfekter Start in den Tag! (Katharina.Beck)
SACRED STEEL (12:40 – 13:30)
In Sachen musikalischer Trueness haben SACRED STEEL heute die Nase ganz weit vorne. So solide und streng am Szene-internen Regel-Katalog ausgerichtet spielt kaum eine andere Band ihren Old-School-Heavy-Metal. So kommen traditionell orientierte Metalheads hier voll auf ihre Kosten, während es der Truppe für meinen Geschmack ein wenig an Innovation fehlt. Sei’s drum, die Jungs um Front-Sympathieträger Gerrit P. Mutz hängen sich ordentlich rein, während der Sänger mit herrlich selbstironischem Understatement punktet. Ihre Positionierung auf dem diesjährigen BYH-Billing sei „ganz schön realitätsverleugnend“, trotzdem freuen sich die Jungs natürlich darüber und über die ansehnliche Zuschauerschar, die mehr als nur Höflichkeitsapplaus spendet. Da trübt es die allgemein gute Stimmung auch kaum, dass es gegen Ende des Sets anfängt zu regnen und bis in den Abend hinein auch nicht mehr aufhören wird. (Xeledon)
HADES (13:40 – 14:30)
Harry Conklin ist für mich einer der besten Underground-Power-Metal-Sänger und JAG PANZER eine der besten Bands dieses Genres. Dementsprechend hat es mich unglaublich enttäuscht, dass die Band ihren Auftritt beim diesjährigen „Bang Your Head!!!“-Festival absagen musste. Allerdings habe ich JAG PANZER zumindest schon live gesehen, HADES hingegen, die kurzerhand eingesprungen sind, noch nicht, da sie wiederum ihre Show beim „Keep It True“-Festival im April canceln mussten. Lange Rede, kurzer Sinn, JAG PANZER sind großartig, aber HADES ein absolut würdiger Ersatz, auf deren Gig ich mich unsagbar freue. Leider jedoch schüttet es wie aus Kübeln, als die Amerikaner ihren Auftritt mit „Exist To Resist“, „Widows Mite“ und „The Leaders?“ eröffnen, somit ist es direkt vor der Bühne ziemlich leer, an den Ständen rund um die Bühne und unter dem Zelt im Eingangsbereich des Geländes jedoch drängen sich unzählige Festival-Besucher, um trotz des Wetters einen Blick auf HADES zu erhaschen.
Auch bei den folgenden Stücken „King In Exile“, „I Too Eye“ und „Rebel“ haben die Amis wenig Glück mit dem Wetter und können so, egal was sie tun, keine wirkliche Stimmung erzeugen. Dabei legen HADES eine absolut saubere Show hin, zocken und frickeln sich auf höchstem Niveau durch ihre Songs und besonders Alan Tecchio, der 2010 nach 14 Jahren wieder bei HADES eingestiegen ist, fügt sich optimal in die Band ein, als wäre er seit jeher dabei gewesen. Mit dem BLACK SABBATH-Cover „Voodoo“ zollen auch HADES nun dem verstorbenen Dio ihren Tribut, bevor der letzte Block Songs anbricht: „Opinionate!“, „On To Iliad“ und „Nightstalker“ heizen dem Publikum ein letztes Mal ordentlich ein und schon ist auch die Show von HADES wieder vorbei, die sich für mich auch trotz des schlechten Wetters gelohnt hat. Schade nur für die Band, der ich angenehmere Rahmenbedingungen für ihre Show gewünscht hätte. (Katharina.Beck)
TREAT (14:45 – 15:35)
Gemessen an den Pressefotos zu ihrem jüngsten Studiowerk „Coupe De Grace“ dürfen die Outfits von TREAT heute als geradezu dezent bezeichnet werden. Schade eigentlich, ich hätte die Jungs gerne in ihren imperialistisch anmutenden Uniformen über die Bühne marschieren und mit Original-Kanonen aus den Napoleonischen Kriegen Konfetti ins Publikum ballern sehen. So muss man sich aber doch mit der melodischen Hard-Rock-Mucke des Quintetts zufriedengeben, die sauber gespielt wird, an mir heute aber stilistisch irgendwie völlig vorbei geht. Immerhin überzeugt das Stageacting des quirligen Sängers Robert Ernlund und seiner Mannen. Allzu heftige Publikumsreaktionen werden allerdings vom Regen im Zaum gehalten, der sich langsam vom sanften Nieseln zum derben Wolkenbruch steigert. (Xeledon)
FATES WARNING (15:50 – 16:40)
Die amerikanischen Kult-Progger FATES WARNING haben das Pech, ihren Auftritt mitten im heftigsten Regenguss des Tages absolvieren zu müssen. So schrumpft die Menge vor der Bühne auf einen wirklich harten Kern zusammen und auch ich genieße die Show lieber vom sicheren Bierzelt aus, in dem sich dicht an dicht viele durchnässte Gestalten drängen, die nicht gänzlich auf die Show der Amerikaner verzichten wollen. Wirklich Stimmung will in diesem Ambiente allerdings nicht aufkommen, obwohl Jim Matheos, Ray Alder, Frank Aresti, Joe DiBiase und Mark Zonder ihre Sache wirklich gut machen. (Xeledon)
THE QUIREBOYS (16:55 – 17:50)
Tapfer singen und spielen die QUIREBOYS gegen den Regen an, der auch tatsächlich kontinuierlich nachlässt. Der Pub- und Party-Rock der Briten wäre in einer rauchigen englischen Kneipe zwar besser aufgehoben als auf der großen Festival-Bühne, diejenigen, die der Nässe trotzen, haben dennoch ihren Spaß am erdigen Rocksound. Hier dringt der räudige Arbeitercharme nordenglischer Kohleminen aus jeder Pore und sorgt für eine spontane Verbrüderung mit den Akteuren auf der Bühne. Völlig durchnässt ziehe ich mich trotzdem schon bald wieder in die Messehalle zurück, um vollends abzutropfen und mich vor der NEVERMORE-Show noch ein wenig aufwärmen zu können. (Xeledon)
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