Bang Your Head!!!
Bang Your Head!!! - Festivalbericht 2009
Konzertbericht
Freitag, 26.06.2009
HATSTIK (10:00 – 10:40)
Die Ehre, das diesjährige „Bang Your Head!!!“ zu eröffnen, gebührt auch in diesem Jahr wieder einer Newcomer-Band aus der Region. Als Preis für ihren Sieg beim „Balinger Bandcontest“ winkt HATSTIK der vierzigminütige Opener-Slot. Und bei strahlendem Sonnenschein hat sich hier trotz der frühen Stunde bereits eine kleine Menschenmenge vor der Bühne versammelt. Einigen sieht man jedoch überdeutlich an, dass sie im Grunde nur auf ALESTORM warten – die zahlreichen mehr oder weniger ausgefeilten Piraten-Kostüme machen optisch jedenfalls einiges her und werden uns noch den Rest des Tages über begleiten. Insofern muss man sich wohl wieder einmal den Worten des großartigen Nathan Rice anschließen: „Everything’s better with pirates!“
Die drei Jungs auf der Bühne lässt das alles aber kalt. Sie zocken kaltschnäuzig und mit ordentlich Dampf im Hintern ein schickes Thrash-Brett nach dem anderen herunter. Dabei hat man sich hier nicht nur die Bay Area zum Vorbild erkoren, sondern eine Menge moderner Sounds und Death-Elemente mit eingebaut. An Bühnenerfahrung fehlt es den Jungs zwar noch ein wenig, aber Spaß macht der Auftritt allemal. Im Zuge des derzeitigen Thrash-Revivals kann man HATSTIK für die Zukunft also nur das Beste wünschen. (Xeledon)
ALESTORM (10:50 – 11:30)
Mann, was hatte ich mich auf die Schotten, die mit „Black Sails At Midnight“ unlängst ein starkes zweites Album abgeliefert hatten, gefreut. Als wir auf dem Gelände ankommen, sind ALESTORM schon im Set und rocken ordentlich das „Bang Your Head!!!“. Die Stimmung ist auch vor der Bühne ausgelassen, was aber kein Wunder ist, wenn man bedenkt, dass die Band quasi nur Hymnen im Gepäck hat. „Captain Morgan’s Revenge“, „That Famous Ol‘ Spiced“ oder das göttliche „Keelhauled“ verfehlen ihre Wirkung nicht und die Fans feiern die Band ordentlich. Alles andere als feierlich ist aber die Steifheit der Musiker. Action auf einer so großen Bühne sieht definitiv anders aus. Lediglich Frontmann Christopher scheint zu wissen, dass man sich zu der Musik von ALESTORM auch bewegen kann. Ebenso fehlen bei einer Band mit einer solchen Thematik jegliche Accessoires, die man eigentlich erwarten könnte (es ist nicht einmal ein Backdrop vorhanden). So partytauglich die Songs der Schotten auch sind, so wenig überzeugend ist ihre Bühnenshow. Daher bleibt als Fazit zu sagen, dass ALESTORM nicht mehr als die Gemüsebeilage bei dem Festmahl waren, das noch serviert werden soll. (Colin)
Ihren Auftritt widmen ALESTORM heute übrigens Michael Jackson, dessen Tod in der Welt außerhalb der Festival-Realität von heute an für mehrere Wochen die Medien beherrschen wird. Weite Teile der Besucherschar sind jedoch hinreichend uninformiert, um die Ansage mit verständnislosem Stirnrunzeln zu quittieren. (Xeledon)
KISSIN‘ DYNAMITE (11:40 – 12:30)
KISSIN‘ DYNAMITE sind mit ganz großem Abstand die jüngsten Musiker auf dem BYH und nicht nur mir gänzlich unbekannt. Eines haben sie aber einigen ihrer Kollegen voraus: Sie haben Pfeffer im Hintern. Meine Herren, rocken diese Jungs! Stageacting wie die Großen der Szene und die Musik eine, vor allem bei dem schönen Wetter, packende Mischung aus AC/DC und den besten Momenten von EDGUY. Eine rundum gelungene Show, die alles auf den Plan ruft, was man so als Metal-Fan erwartet. Aktive Musiker, die auf den Punkt fit sind, ein Frontmann, der das Publikum zu fesseln weiß, diverse Gimmicks (inklusive eines Schmieds, der im Takt zu „Steel Of Swabia“ auf einen Amboss einhämmert) und schlussendlich gute Rock-/Metal-Songs, die auch ins Ohr gehen. Dass diese Jungspunde einer Band wie ALESTORM, die ja auch nicht gerade schwaches Material hat, locker die Show stehlen und unter den Tisch spielen, habe nicht nur ich nicht erwartet. Definitiv die Überraschung des Festivals. Saustarker Gig. (Colin)
ROSS THE BOSS (12:40 – 13:30)
Nach einer solch starken Leistung von KISSIN‘ DYNAMITE bin ich gespannt, wie ROSS THE BOSS sich schlagen würde. Der ehemalige MANOWAR-Riffathlet zehrt nicht nur von seiner Vergangenheit, das macht die Setlist sehr deutlich. Ross verläßt sich eher auf eigenes Material und präsentiert mit seiner Backingband nur einige wenige Songs seines alten Arbeitgebers. Die hingegen werden natürlich ohne Ende abgefeiert. Was kann man auch schon großartig falsch machen, wenn man Nummern wie „Gloves Of Metal“, das famose „Thor (The Powerhead)“ oder das geniale und live immer abräumende „Hail And Kill“ im Programm hat? Eben. Nichts. Auch die eigenen Songs, die natürlich hier und da Parallelen zu den Poser-Kings aufweisen, nimmt das Publikum dankend auf. So kann man von einem durchaus gelungenen Konzert sprechen, welches mittags nicht nur Lust auf die ersten Biere, sondern auch auf die nachfolgenden Bands macht. (Colin)
VOIVOD (13:40 – 14:30)
VOIVOD sind so eine Band, auf die man sich freuen kann. Die Kanadier legen mit der noch aus den chaotischen Frühtagen der Band stammenden Bandhymne „Voivod“ auch gut vor und haben schon nach den ersten Takten nicht nur den Rezensenten auf ihrer Seite. VOIVOD rocken was das Zeug hält und nutzen jeden Zentimeter der Bühne aus. Ohne Jason Newsted und mit Piggy-Ersatz Dan Mongrain, der einen tadellosen Job macht, bilden VOIVOD dennoch eine Einheit, die mit mächtig viel Spaß bei der Sache ist (auch, wenn Snake etwas mitgenommen aussah). So ist es kein Wunder, dass die mit Abstand progressivste Band des Festivals nach jedem Song mit frenetischem Applaus vom Volk gehuldigt wird. Stücke der Marke „The Unknown Knows“, Songs neueren Datums oder die PINK FLOYD-Coverversion „Astronomy Domine“ tun ihr übriges um einen rundum superben Gig abzurunden. VOIVOD sind definitiv eine der besten Bands auf dem BYH und das Publikum dankt es ihnen ausgiebig. (Colin)
PRIMORDIAL (14:40 – 15:30)
Mit PRIMORDIAL steht nun die düsterste Band des Festivals an. Leider will bei Hitze und strahlendem Sonnenschein überhaupt kein Black-Metal-Feeling aufkommen. Außerdem tönt der Sound matschig und undifferenziert aus den Boxen und erstickt so die Atmosphäre, die die Kompositionen der Iren auf Platte atmen, bereits im Keim. Da reißen auch das überwältigende Charisma von Frontmann Alan A. Nemtheanga und sein ausdrucksstarkes Stageacting nichts mehr. Ohne die düstere Flair, die PRIMORDIAL bei gutem Sound in eine muffige Konzerthalle zaubern können, ist die Gesamtshow so bieder und unauffällig wie die Bewegungen von Nemtheangas Begleitmannschaft. (Xeledon)
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