Bang Your Head!!!
Bang Your Head!!! - Festivalbericht 2007
Konzertbericht
EVERGREY
Ah, endlich wieder EVERGREY. Das letzte Mal, als ich „Sweden’s most headbanging band“ auf den Brettern erlebte, wirkten die Jungs ausgelaugt, müde und fast schon irgendwie bocklos. Klingt komisch? Ja, und passt vor allem nicht zum schon normal gewordenen, unglaublich hohen Energielevel von EVERGREY-Gigs – ihren guten Live-Ruf haben die Jungs schließlich nicht umsonst. In Balingen sieht das alles ganz anders aus: Der Fünfer scheint fast vor Spielfreude zu platzen, man sieht endlich wieder das charismatische Grinsen in den schwedischen Gesichtern, und Fronter Tom ist gesanglich, mit seiner Klampfe und überhaupt auf der Bühne voll in seinem Element. Mag daran liegen, dass die Jungs sich mittlerweile von Basser Michael Håkansson getrennt haben, der beim letzten von mir bewunderten Gig fast schon wie ein Fremdkörper wirkte und einen eher matten Abschied von seiner Band feierte. Neu an Bord ist dafür Ex-FREAK KITCHEN-Tieftöner Christian Grönlund, der ganz alleine den Auftritt EVERGREYs um eine Klasse aufwertet: Tom ist durch den Gesang meistens an einen Punkt der Bühne gebunden, und auch wenn sich Klampfer Henrik stets Mühe gibt – er ist nun mal der einzige, der ein bisschen Bewegung auf die Bühne bringen kann. So gesehen haben die Jungs mit Herrn Grönlund einen tollen Fang gemacht, der Gute post und wuselt ohne Ende über die Bühne, passt mit seinen kurzen Haaren und dem cool wirkenden Sonnenbrillen-Outfit zunächst nicht wirklich ins Bild, verleiht den Schweden aber eine Rockstar-Attitüde, die dem Gesamtbild einfach nur gut tut. Yeah! Musikalisch lassen die Göteborger natürlich auch nichts anbrennen, auch wenn knapp 55 Minuten fast schon zu kurz für einen richtig tollen EVERGREY-Gig sind. Der vor der Bühne feiernden POWERMETAL.de-Redaktion ist das herzlich egal, zu „Solitude Within“, „The Masterplan“ oder älteren Schinken der Marke „Nosferatu“ werden amtlich die Matten geschüttelt und die Sprunggelenke trainiert. Besonders gut gefällt mir, dass das „Monday Morning Apocalypse“-Material nicht wie Fremdkörper im sonst so homogenen Sound klingt, auch wenn ich nach wie vor hoffe, dass die nächste Langrille wieder etwas weniger straight ausfallen möge. Aber spätestens bei „A Touch Of Blessing“ sind solche Gedanken auch wie weggeblasen, und ich frage mich, wann ich EVERGREY zuletzt dermaßen stark gesehen habe. Wären die Soundprobleme bei der Lead-Klampfe nicht gewesen, wäre dies wohl der beste Gig des ganzen Festivals geworden. Famos! [Rouven Dorn – Powermetal.de]
DARK TRANQUILLITY
Mit neuem Album im Gepäck und einer Menge guter Laune bringen DARK TRANQUILLITY die richtige Portion Härte in die „Bang Your Head!!!“-Menge. Mikael Stanne ist heute wieder in Bestform, hat sympathische Ansagen auf Lager und zusammen mit den druckvollen Riffs der Gitarrenfraktion, die mich immer wieder aufs neue fasziniert und vielen neuen Songs sowie tollen Klassikern, bleibt der Auftritt der Göteborger nicht nur für die Schweden-Death-Fans ein absoluter Leckerbissen. Denn die Schweden haben das Talent, zwischen den schnellen Parts immer wieder emotionale Gänsehautpassagen einzubauen, und das kommt auch am „Bang Your Head!!!“ super an, wo gerade Bands wie DARK TRANQUILLITY für Abwechslung und den richtigen Kick sorgen. Und dass Mikael Stanne einer der besten Frontmänner im Death-Metal-Bereich ist, muss man nicht extra erwähnen, oder? Der Rotschopf schenkt seinen Fans stets ein Lächeln, hechtet über die Bühne mit unbändiger Energie und sucht so oft es geht den Kontakt zum Publikum. Vor allem seine Ansagen, wo er immer wieder Stories zu den dargebotenen Songs erzählt, kommen heute besonders gut an – und dass der Herr auch die cleanen Vocals noch bestens beherrscht, beweist er bei Songs wie dem neuen „Misery’s Crown“ oder dem kultigen „Punish My Heaven“ vom nicht minder kultigen und sowieso genialen „The Gallery“-Album. Dass dann auch Ohrwürmer wie die neue Single „Focus Shift“, „The Wonders At Your Feet“ oder der „Damage Done“-Hit „The Treason Wall“ zu Ehren kommen, ist zwar absolut genial, tröstet aber trotzdem nicht über das Auslassen des kompletten „Projector“-Albums hinweg. Nicht nur ich hätte mir zumindest einen Song dieser DARK TRANQUILLITY-Ära gewünscht. Aber auch ohne „Projector“ hinterlässt der Gig ein positives Feeling – und allem voran Nackenschmerzen. DARK TRANQUILLITY beweisen immer wieder, dass sie live alle Energie dieser Welt rüberbringen und sich vor allem auch durch ihr gekonntes und charismatisches Stageacting auszeichnen. Hier stimmt einfach alles, und man kann nur hoffen, dass die Jungs bald wieder durch Europa touren, um uns noch länger mit ihren Hymnen zu versorgen! [Caroline Traitler – Powermetal.de]
THUNDER
Um das feierfreudige Publikum schonmal einzustimmen, tönt AC/DCs „Thunderstruck“ aus den Boxen. Natürlich wird allen voran das “Thunder” lauthals in Richtung Bühne geschrien. Kaum taucht die Band auf, um „Loser“ aus der P.A. zu jagen, sind wahre Jubelstürme in der Menge auszmachen. Allen voran Frontmann Danny Bowes ist ein Entertainer vor dem Herrn. Er weiß, wie man die Menge zum Kochen bringt, was er mit seinen Mitsingspielchen und seiner ansteckenden guten Laune zu jeder Sekunde unter Beweis stellt. Selten ist mir eine Band unter die Augen gekommen, die so viel Spiel- und Lebensfreude an den Tag legt wie THUNDER. Dabei nimmt er sich selbst und das Publikum nicht allzu ernst, was beim Ende vom Klassikers „Low Life In High Places“ deutlich wird: Drei Mal soll die Menge das Ende des Stücks mitsingen, was natürlich misslingt. Dieser Umstand wird mit “You don’t know the end, do ya?” prompt quittiert. Ansonsten bin ich persönlich kein Freund von Mitsingspielchen, doch Dannys Gehampel und die Animationsversuche sind so überzeugend, dass von Mal zu Mal die Begeisterungswelle in die hinteren Reihen schwappt und jeden dazu motiviert, lauthals mitzusingen. Allen voran bei „You Can’t Keep A Good Man Down“ wird dies sehr deutlich, wo das Publikum von Danny in zwei Seiten geteilt wird, wobei jede Seite versucht, den Chorus lauter zu singen als die andere Seite. Fast schon gehässig wird er bei „I Love You More Than Rock’n’Roll“, wo sein Kommentar „Everybody clap your hands! Even I can do it.“ für Lacher im Publikum sorgt. Apropos Lacher: Für die war sich Mr. Bowes nicht zu schade, was der Stimmung bzw. seiner Glaubwürdigkeit in keinster Weise geschadet hat. Eher im Gegenteil: Ich habe selten ein Publikum erlebt, das einem Frontmann so aus der Hand frisst wie das auf dem „Bang Your Head!!!“ bei diesem Auftritt. Die üblichen Protagonisten schaffen ein solides Groovefundament, auf dem sich Danny ordentlich austobt. Nach etwas mehr als einer Stunde (glücklicherweise hat die Band um gut sieben Minuten überzogen) ist der Spaß schon vorbei. Eine sehr kurzweilige Sache und für mich persönlich das Highlight auf dem diesjährigen Bang Your Head!!!. Und nebenbei sollte noch erwähnt werden, dass wohl nicht nur meiner Meinung nach Danny Bowes am gesamten Bang Your Head!!!-Wochenende die beste Gesangsleistung auf den Tag gelegt hat – und die Konkurrenz war keineswegs Schwach auf der Brust. [Tolga Karabagli – Powermetal.de]
Alles, was Tolga da schreibt, ist die Wahrheit und nix anderes. Bei so viel guter Laune auf und vor der Bühne wird sogar Petrus weich und pfeift die Blitz und Donner androhenden, schweren, dunklen Wolken wieder zurück. Mit jeder Minute Spielzeit klatschen, singen und hüpfen nicht nur fünf Reihen mehr, sondern kämpft sich auch die Sonne mehr und mehr durch die beängstigenden Wolken. Und am Schluss haben nicht nur die Fans ein feistes Sonnenscheinlächeln aufgesetzt, sondern grinst uns auch die Sonne von einem azurblauen Himmel an. Großartiger Gig. [Peter Kubaschk – Powermetal.de]
AMON AMARTH
Schon wieder AMON AMARTH. Klingt genervt? Tut mir leid, aber die Wikinger begleiten mich in diesem Jahr auf jedes große Festival, und ich bin schon gespannt, ob die große Drumherum-Wikingershow auf dem „Summer Breeze“ mal ein wenig für Abwechslung sorgen wird. Denn der Gig hier in Balingen, 65 Minuten als Co-Headliner, ist fast 1:1 mit jenem vom „Rock Hard Festival“ austauschbar, und aller Wahrscheinlichkeit nach werden die Schweden das gleiche einen Tag später auf dem „Graspop“ in Belgien abziehen. Es versteht sich von selbst, dass eine Band die Setlist während der Festivalsaison wenig bis gar nicht umstellt, schließlich hat man unterwegs eher weniger Zeit zum intensiven Proben, und so ein Gig muss ja auch mal sitzen. Dennoch wünsche ich mir, dass Hegg und seine Mannen mal etwas anderes abliefern als eben genau nur (und die Betonung liegt hier auf „nur“), was man von ihnen erwartet. Herrje, das Debüt von AMON AMARTH feiert im nächsten Jahr sein Zehnjähriges. Insgesamt gibt es sechs Alben, das sind immer noch über fünfzig (!) Songs, aus denen die Jungs auswählen können. Serviert bekommt man auch in Balingen aber nur das Standardmahl, selbstverständlich schön mit Feuerfontänen untermalt, was beim überraschend früh in der Setlist platzierten „Death In Fire“ auch wirklich, wirklich geil aussieht. Aber das war’s auch schon, mehr Begeisterung kann ich dem Auftritt nicht entgegenbringen, auch wenn das eine sehr stattliche Meute vor der Bühne anders sieht. Bei AMON AMARTH bin ich mittlerweile an einem Punkt, den ich spätestens im letzten Jahr bei Bands wie ENSIFERUM, TURISAS oder FINNTROLL erreicht habe: Ständig die gleichen Stücke, lange Wartezeiten auf neue Alben und somit neues Material (ist klar, wer ständig seinen alten Schuh auf der Bühne runterspielen muss, kommt eher weniger im Studio dazu, mal was neues einzuspielen) und ständig Gigs, die man schon nach den ersten zwei Nummern blind vorhersagen kann. Gähn, echt. Deshalb verziehe ich mich nach „Cry Of The Black Birds“ und „Masters Of War“ an unseren Stand, denn es reicht vollkommen, das Geschehen rein akustisch mitzuverfolgen. Nein, schlecht ist dieser Gig nicht. Nur so vorhersehbar, austauschbar und damit schlichtweg langweilig. Bitte mal was Neues und Met bei 4°C! [Rouven Dorn – Powermetal.de]
HEAVEN AND HELL
Man kann viel über die Gründe spekulieren, die Ronnie James Dio (v.), Tony Iommi (g.), Geezer Butler (b.) und Vinnie Appice (dr.) bewogen haben, sich wieder einmal zusammenzuraufen. Fakt ist jedoch: Die vier alten Herren lassen in diesem Sommer kaum eine große Festival-Bühne aus, um sich vom gewöhnlichen Metal-Volk für längst vergangene Taten feiern zu lassen. Und so sollte es auch in Balingen sein – als Headliner am ersten Festival-Tag. Damit auch das Drumherum stimmt, wurde die Bühne ziemlich geschmackvoll hergerichtet: Im Hintergrund ist eine hohe gemauerte Wand zu sehen, an der während des Auftritts immer wieder drei Bilderrahmen erscheinen, die für allerlei Projektionen (Albumcover, etc.) verwendet werden, und davor stehen links und rechts zwei hohe Gitter, so dass man sich insgesamt in eine alte Burg versetzt fühlt. So weit, so gut. Pünktlich um 21.20 Uhr erklingt das Intro „E5150“, und als Einstieg gibt es anschließend „The Mob Rules“ zu hören. Wenn man als Band mit einem solchen Klassiker starten kann, dann kann eigentlich nicht viel schief gehen, und das tut es erstmal auch nicht. Ronnie James Dio ist wie gewohnt in hervorragender stimmlicher Verfassung, und auch sonst ist er sehr aktiv – was man von seinen Mitmusikern nicht unbedingt behaupten kann. Gut, Vinnie Appice ist durch sein Drum-Kit gebunden, aber Tony Iommi und Geezer Butler hätten sich schon etwas mehr bewegen können; ein Aktionsradius von einer halben Schrittlänge sollte auch im gehobenen Alter keine allzu große Herausforderung sein. Wie auch immer – zum Glück ist da ja noch Ronnie James Dio, der mit seinen Ansagen auch immer wieder den Kontakt zum Publikum sucht und mit seiner liebenswürdigen Art fleißig Pluspunkte sammeln kann. Musikalisch geht es mit dann mit dem ältesten Song weiter, den Ronnie James Dio, Tony Iommi und Geezer Butler zusammen geschrieben haben, nämlich „Children Of The Sea“, gefolgt von „I“ vom „Dehumanizer“-Output. Diese beiden Stücke hatte Ronnie James Dio auf seiner letztjährigen Tour auch schon im Programm, und wirklich schlechter war die damalige Darbietung auch nicht. Etwas spektakulärer wird es anschließend mit dem epischen „The Sign Of The Southern Cross“, das für mich definitiv zu den Höhepunkten dieses Auftritts gehört. Dennoch sind auch bei diesem Song die Publikumsreaktionen eher verhalten – was wohl ein deutliches Zeichen dafür ist, dass der Funke zwischen Band und Publikum nicht wirklich überspringen will. Es folgt ein weiterer „Mob Rules“-Titel in Form von „Voodoo“, bevor mit „The Devil Cried“ ein neuer Song zum Besten gegeben wird. Im April erschien ja die BLACK-SABBATH-Best-of-Compilation „The Dio Years“, und dafür haben Ronnie James Dio und Tony Iommi insgesamt drei neue Stücke geschrieben. Man ist es von DIO-Konzerten schon gewöhnt, dass es ungefähr zur Hälfte des Auftritts ein etwas längeres Schlagzeug-Solo gibt, damit der knapp 65-jährige Ronnie James Dio ein paar Minuten zum Durchatmen hat, und so ist es auch an diesem Abend. Schlecht ist es ja nicht, was Vinnie Appice so zu bieten hat, aber da ich allgemein kein großer Freund von solchen Einlagen bin, bin ich schon froh, als es auch wieder vorbei ist. Der nächste richtige Song ist dann „Computer God“, gefolgt von „Falling Off The Edge Of The World“, die beide vom Publikum zwar recht gut aufgenommen werden, ohne dass aber eine wirklich gute Stimmung aufkommt. Das ändert sich natürlich auch nicht mit dem zweiten neuen Song, „Shadow Of The Wind“, da er beim Publikum (noch) nicht wirklich bekannt ist. Anders sieht es da schon bei „Die Young“ aus, denn dieses Stück ist ein absoluter Klassiker, der weder aus der BLACK-SABBATH-Diskografie noch aus der Metal-Historie wegzudenken ist. Bevor man den Song aber wirklich zu hören bekommt, hat Tony Iommi ein Gitarren-Solo gestellt, und zu diesem Zweck bewegt er sich sogar von seinem angestammten Platz weg in die Mitte der Bühne. Das Solo ist im Großen und Ganzen auch sehr ordentlich, wobei aber auch ohne diese Einlage jeder schon wusste, dass Tony Iommi sein Instrument beherrscht. Danach gibt es – wie angedeutet – „Die Young“ zu hören, bevor die Band zielstrebig auf den vermeintlichen Höhepunkt ihres Auftritts zusteuert: Es ist nämlich an der Zeit, den namengebenden Song „Heaven And Hell“ zu präsentieren. Mit dieser Nummer kann man eigentlich überhaupt nichts falsch machen – außer man zieht sie durch endlose Solo-Einlagen zu sehr in die Länge. Und genau das tun HEAVEN AND HELL an diesem Abend. Ich habe nicht wirklich auf die Uhr geschaut, aber gefühlsmäßig dürfte dieses Spektakel mindestens 20 Minuten gedauert haben, und das ist doch ein bisschen zu viel des Guten. Wobei ich natürlich schon auch sagen muss, dass gerade das Solo von Tony Iommi durchaus nicht schlecht war; aber manchmal ist eben weniger doch mehr. Nach diesem „Heaven And Hell“-Epos verabschiedet sich die Band auch erstmal vom Publikum, um ein paar Minuten später auf die Bühne zurückzukehren. Die Rufe sind – in Anbetracht der großen Anzahl an Leuten vor der Bühne – zwar nicht allzu lautstark, aber das Programm sieht eben noch einen Nachschlag vor, und den gibt es schließlich in Form von „Neon Knights“. Dieser Song wird dann auch sehr gut vorgetragen, sodass der Auftritt doch noch ein versöhnliches Ende nimmt. Einen wirklich schlechten Auftritt kann man HEAVEN AND HELL nun wirklich nicht attestieren, dafür sind zum einen die Songs zu stark, und zum anderen liefert Ronnie James Dio eigentlich immer eine gute Leistung ab (so auch an diesem Abend). So richtig begeistern konnten sie zumindest mich aber trotzdem nicht – zum einen aufgrund der bereits angesprochenen Kritikpunkte, und zum anderen fehlte einfach das gewisse Etwas, das ich von einer solchen Band erwarte. Aber vielleicht waren auch einfach nur meine Erwartungen an diesen Auftritt zu hoch – ich weiß es nicht … [Martin Schaich – Powermetal.de]
Was habe ich diesem Gig entgegengefiebert! Und oberflächlich gesehen ist alles in Butter: Bester Sound des Festivals (allein der Gitarrensound von Tony Iommi war perfekt und glasklar), Ronnie James Dio ist gut bei Stimme (zwar nicht so gut wie letztes Jahr auf dem Rock-Hard-Festival, aber er legt einen ordentlichen Job aufs Bühnenparkett) und zu guter Letzt die Showeffekte mit den drei spiegelähnlich drapierten „Bilderrahmen“ sind ebenfalls Headlinerwürdig. Und sonst? Okay, über die Setlist kann man streiten. Für meinen Geschmack werden zu wenig Songs von namensgebenden Überalbum berücksichtigt, und von „Dehumanizer“ könnten’s auch ein paar mehr Songs sein. Das alles kann man noch unter ferner liefen verschmerzen, was aber überhaupt nicht geht, ist jegliche Magie, die von der Bühne in die Menge nicht ausgestrahlt wird. Klar, die besten Freunde werden die Herren Dio, Iommi, Butler und Appice in diesem Leben nicht mehr, aber das dies so zur Schau gestellt wird, ist dann schon wieder ein Ding für sich. Und was bitte schön, soll die über fünfundzwanzig Minuten lange Version von „Heaven And Hell“, bei der Mr. Iommi zwar unter Beweis stellt, dass er nicht nur überirdische Riffs seiner Klampfe entlocken kann, sondern auch Soli, aber ansonsten tut’s auch die „normale“ Version des Klassikers. Ohne Frage, ich habe meinen Spaß, doch mehr leider nicht. Das beweisen auch die eher verhaltenen Publikumsreaktionen, denn nur bei den großen Klassikern ist so etwas wie Stimmung im Publikum auszumachen. Und das ist, für eine Band, die in dieser Formation drei Klassiker für die Ewigkeit rausgehauen hat, definitiv zu wenig. [Tolga Karabagli – Powermetal.de]
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37235 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!