Bang Your Head!!!
Bang Your Head !!! 2003
Konzertbericht
Das vom Heavy, oder was!? organisierte Bang Your Head!!!-Festival, das dieses Jahr unter dem Motto „Conquering Balingen“ stand, ist ohne Zweifel DIE Anlaufstelle für Festivalsüchtige, wenn es um True/Power/Heavy Metal geht. Da aber in den letzten Jahren das Billing etwas offener für andere Stile geworden ist, und deswegen dieses Jahr u.a. Amon Amarth, Sodom und Hypocrisy in Balingen aufrocken sollten, konnte es sich auch ein sonst eher im Thrash/Death verhafteter Festivalabhängiger wie ich leisten, den Weg nach Balingen anzutreten; zumal mir in den letzten Jahren immer wieder größte Lobeshymnen bezüglich der Organisation und der Stimmung bei diesem Event zu Ohren gekommen sind.
Fangen wir doch direkt mal beim leidigsten Thema an – bei der Hygiene: Hier haben die Veranstalter einen, in meinen Augen, einwandfreien Job gemacht. Die Dixies auf den Zeltplätzen wurden zwei, wenn nicht sogar drei Mal täglich geleert, weswegen sogar absolute Töpfchenkinder mit Sextanerblasen oder chronischem Durchfall keine großen Beschwerden (außer eben genannten) gehabt haben dürften. Denn wenn es irgendeinem rotzbesoffenen Komiker nicht möglich ist, bei einem frisch gereinigten Dixie ins Klo zu treffen, kann auch die Festivalleitung nichts dafür. Noch dazu gab es Duschen, die zwar keine Geschlechtertrennung kannten, aber immerhin kostenlos waren. Sanitäre Situation: sehr gut.
Über die Security kann man auch nur positive Worte verlieren, da hier keine Möchtegernprollos wie in Wacken oder auf dem WFF am Start waren. Ganz im Gegenteil; als es bei Annihilator ein Fan auf die Bühne schaffte, um mit seinen Idolen zu bangen, kamen nicht gleich von überall her Stiernacken angerannt, die ihn wieder unsanft in die Menge zurückbeförderten. Nein, man ließ ihn friedlich gewähren, bis er sich bei Herrn Waters ein Shakehands abgeholt hatte und freiwillig wieder in der ersten Reihe verschwand. Große Klasse!
Tja, nur die Preise auf dem Gelände waren nicht ganz so fanfreundlich. 2.70 Euro für 0,3l Bier sind ja gerade noch zu verschmerzen, aber z.B. 3.50 Euro für eine halbe Alberto-Tiefkühlpizza sind dann doch des Guten etwas zu viel. Die Preise an den Grillständen habe ich leider nicht checken können, da unser eigener Grill meist unter Dauerfeuer stand, weswegen sich meine Lust auf Fleisch auf dem Gelände verständlicherweise dann doch etwas in Grenzen hielt.
Und was gibt es über die Stimmung zu sagen? Natürlich gutgutgut! Ich hatte nichts anderes erwartet. Zwar liegt der Altersdurchschnitt etwas höher als auf anderen Festivals und VoKuHiLa-Frisuren samt darunter liegendem Oberlippenbart + 130kg Bauchfleisch-Wampe begegnen einem auch öfters als anderswo. Aber hey, solange alle Spezies von eben genannten über die alleshörenden, normal mit Bandshirt und Jeans/Armyhosen bekleideten Metaller bis hin zu den latent vorhandenen schwarzmetallisch oder gruftig angehauchten Seelen tagsüber auf dem Gelände oder nachts im Partyzelt freudetrunken und friedlich miteinander feiern können, ist doch alles in bester Ordnung. Ein paar Aussätzige, die meinen mit Silvesterkrachern Personenzielwerfen spielen zu müssen, gibt es leider immer. Aber das war wirklich die absolute Minderheit.
Ach ja, um nochmal aufs Partyzelt zurückzukommen – hier noch eine Bitte an die Veranstalter fürs nächste Jahr: Wie wäre es mit verschiedenen Stripperinnen an jedem Abend und nicht immer nur derselben? Unsereins war nämlich nicht wie viele andere jeden Abend so sternhagelvoll, dass es ihm entgangen währe, dass „unsere liebe Daniela“ mit derselben Show mehr als einmal auf der Bühne stand. Aber das nur am Rande! 🙂 (Notgeiler Nörgler ! Anm.d.Redaktion)
Zusammenfassend muss ich sagen, dass das Bang Your Head!!! 2003 (von ein paar kleinen Unpässlichkeiten bei der Kartenausgabe in der Nacht vom Freitag auf Samstag abgesehen) eines der am besten organisierten Festivals war, auf dem ich bisher zu Gast sein durfte. Hierfür ein großes Dankeschön an die Veranstalter in der Hoffnung, dass sie sich nicht auf den ihnen gerade aufgesetzten Lorbeeren ausruhen! Cya next year!
Und jetzt ab in die Einzelberichterstattung.
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