Backyard Babies
Backyard Babies, Loaded, Mötley Crüe
Konzertbericht
Wir werden alle nicht jünger. Ja, das muß an dieser Stelle einfach mal festgehalten werden. Es ist dieser Gedanke, der mir den ganzen Abend über immer wieder in den Kopf kommt, manchmal mit einem mehr oder weniger bitteren Beigeschmack. Das zeichnet sich schon kurz nach meiner Ankunft in der Stuttgarter Schleyerhalle ab, als ich im Backstage-Bereich auf der Suche nach meinem Photopaß einem Herren über den Weg laufe, den ich erst auf den zweiten Blick erkenne, nämlich Duff McKagan. Die wilde blonde Lockenmähne aus GUNS N’ROSES-Zeiten ist ab, dafür ist die ein oder andere Falte im Gesicht dazugekommen. Puh, ist das wirklich schon so lange her, daß ich die Platten von Axl Rose und Konsorten rauf und runter gehört hab?
Aber bevor McKagan mit seiner Band LOADED die Bühne stürmt gibt es erstmal die BACKYARD BABIES zu hören. Die schwedische Rotz-Rock-Truppe existiert auch nicht erst seit gestern, sondern genauer gesagt schon seit 1987, und mittlerweile haben die vier Herren sechs reguläre Alben unter die Leute gebracht, das letzte davon selbstbetitelt und 1998 erschienen – und gar nicht mal so schlecht. Als ich endlich meinen Photopaß in den Händen halte und die freudige Nachricht bekomme, daß mit Graben nichts ist und vom FOH, genauer gesagt einem winzigen Podest neben den Technikern, aus photographiert werden muß, sind die Schweden schon kräftig am Rocken. Prompt frage ich mich natürlich ob das Pitverbot für Photographen wohl irgendetwas damit zu tun hat daß gewisse in die Jahre gekommenen Musiker ihre Falten nicht in Großaufnahme sehen wollen. Aber in die Jahre gekommen oder nicht, die BACKYARD BABIES gehen dennoch ganz gut ab und ihre Songs erinnern immer wieder wohlig an alte Zeiten Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre. Noch ist die Schleyerhalle höchstens zur Hälfte gefüllt, auch das Publikum scheint die Bands des Abends schon ein Weilchen zu kennen und zu mögen, und so ist dieser Abend irgendwie auch ein sehr nostalgischer. Und auch wenn die Truppe, die auf der zum Großteil mit noch verhangenen Instrumentenaufbauten vollgestellten Bühne irgendwie verloren wirkt und in einem kleinen Club sicherlich besser aufgehoben wäre, sich wirklich abmüht, zieht der Auftritt an mir vorbei, nicht unangenehm, aber ohne Spuren.
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