Avantasia
live 2011 in Kaufbeuren

Der Zugabenblock wartet zunächst mit dem bereits erwähnt starken Kai-Hansen als „Toy Master“ auf, bevor es bei „Shelter From The Rain“ und dem unvermeidlichen „Avantasia“ eine kleine HELLOWEEN-Reunion gibt: Kai Hansen (an der zunächst funktionsuntüchtigen Gitarre) und Michael Kiske gemeinsam auf einer Bühne stehen zu sehen – während ein Teil der bunt gemischten Publikumsmeute diesem Erlebnis seit den Achtzigern nicht mehr beiwohnen durfte, ist es für den nicht unbeträchtlichen Anteil an jüngeren Fans eine Premiere. Und nachdem Hansen den Kampf gegen seine Gitarre gewonnen und damit Zeit für die Interaktion mit dem ehemaligen Bandkollegen gefunden hat, liegt tatsächlich ein Hauch von Kürbiskopf-Magie in der Luft.
Es folgt eine Band-Vorstellung, bei der Tobi Sammet zunächst erwähnte, dass die Herren Sascha Paeth und Miro als Produzenten vermutlich „auf jedem zweiten Album in eurer CD-Sammlung“ beteiligt waren, was er im Anschluss auch von allen übrigen Akteuren lachend behauptet. Als krönenden Abschluss gibt es das obligatorische „Sign Of The Cross“, das eine ganze Ecke schneller gespielt wird als in der ursprünglichen Album-Version und am Ende in den Refrain von „The Seven Angels“ mündet, der gefühlte dreihundert Mal wiederholt wird, während die Band kollektiv (abgesehen von den Herren Bohnke und Miro an ihren wenig mobilen Instrumenten) an den Bühnenrand tritt und den Kontakt zu den vordersten Fan-Reihen sucht. Man bekommt fast den Eindruck, als wollten auch die Musiker nicht, dass dieser Konzertabend „schon“ zu Ende geht und so fällt der Abschied sichtlich schwer.
Irgendwann reißen sich die Musiker dann doch los, bringen die „Seven Angels“-Chöre zum Ende und lassen sich vom begeisterten Publikum unter tiefen Verbeugungen minutenlang abfeiern. Einige unverzagte schreien noch eifrig nach weiteren Zugaben, als die Hallenbeleuchtung angeht, dennoch ist man allgemein zufrieden mit dem, was man für sein Geld heute geboten bekam und tritt selig grinsend den Heimweg an. Der ein oder andere wird AVANTASIA im nächsten Jahr mit Sicherheit in Wacken wiedersehen. Bis dahin wird es wohl kein vergleichbar hochkarätiges Star-Aufgebot mehr auf deutschen Metal-Bühnen zu sehen geben.

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Setlist AVANTASIA:
– Twisted Mind
– The Scarecrow (mit Jorn Lande)
– Promised Land (mit Jorn Lande)
– Serpents in Paradise (mit Jorn Lande)
– The Story Ain’t Over (mit Bob Catley)
– Reach Out For The Light (mit Michael Kiske)
– The Tower (mit Michael Kiske)
– Death Is Just A Feeling (mit Kai Hansen)
– Lost In Space
– In Quest For (mit Bob Catley)
– Runaway Train (mit Jorn Lande, Michael Kiske und Bob Catley)
– Dying For An Angel (mit Michael Kiske)
– Stargazers (mit Jorn Lande, Michael Kiske und Oliver Hartmann)
– Farewell (mit Amanda Somerville)
– The Wicked Symphony (mit Jorn Lande, Michael Kiske und Oliver Hartmann)
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– The Toy Master (mit Kai Hansen)
– Shelter From The Rain (mit Michael Kiske und Kai Hansen)
– Avantasia (mit Michael Kiske und Kai Hansen)
– Sign Of The Cross / The Seven Angels (mit Jorn Lande, Michael Kiske, Bob Catley, Oliver Hartmann, Amanda Somerville und Kai Hansen)