Avantasia
live 2011 in Kaufbeuren

Zur besten Prime-Time, wenige Minuten nach acht, geht es los. Dabei springt das Stimmungsniveau in wenigen Sekunden von 0 auf 100, als AVANTASIA die Bühne entern und mit „Twisted Mind“ ordentlich losrocken. Eine Vorband gibt es heute nicht, ehrlich gesagt vermisst die aber auch niemand, denn umso länger darf der Set heute werden. Die von Tobi Sammet stolz verkündeten drei Stunden werden es zwar nicht ganz (ohne die vereinzelt etwas länglich geratenen Ansagen dürfte die Netto-Spielzeit immerhin noch bei rund zweieinhalb Stunden liegen), doch angesichts der gebotenen Unterhaltungsqualität wollen wir einmal nicht so kleinlich sein.
Die Musiker sind gut aufeinander eingestimmt, so dass man beinahe glauben könnte, dass sie schon immer in dieser Konstellation zusammengespielt hätten. EDGUY-Drummer Felix Bohnke gibt mit seinem druckvollen und hochpräzisen Spiel den Takt vor, während Sascha Paeth und Oliver Hartmann an den Gitarren brillieren. Vervollständigt wird das Quintett durch Robert Hunecke am Bass und Michael „Miro“ Rodenberg am Keyboard. Bei den Background-Vocals leistet Amanda Somerville von Beginn an wertvolle Unterstützungsarbeit.
Bereits beim zweiten Stück gesellt sich der erste Gastsänger auf die Bühne. Jorn Lande stimmt „The Scarecrow“ im Duett mit Tobias Sammet an und liefert dabei wieder einmal eine tadellose Performance ab. Auf Platte habe ich mich angesichts des hohen Outputs in den letzten Jahren schon ein wenig an der Stimme des Norwegers satt gehört. Umso erfreulicher, dass er mich live heute dennoch packt und auch die beiden folgenden Stücke „Promised Land“ und „Serpents In Paradise“ zu absoluten Highlights veredelt.