Aurora Infernalis Festival
Bericht vom Aurora Infernalis Festival 2011 in Arnheim
Konzertbericht
Samstag, 29.Oktober 2011
FARSOT (D)
Die sehr früh angesetzten vierzig Minuten des thüringischen Openers FARSOT mussten leider einem ausgeschlafenen Morgen in der Jugendherberge und einem ausgedehnten Frühstück zum Opfer fallen. Denn, zugegeben: Die Vielzahl an Highlights an diesem Marathon-Tag rechtfertigt es, ausgeruht und aufnahmefähig erst am späten Nachmittag ins Geschehen einzusteigen. Gefühlt tendieren FARSOT auch immer mehr dazu, dem allzu gemessenen Stil von SECRETS OF THE MOON nachzueifern, was leider auch ihr neues Album „Insects“ nicht ausräumen kann. Vielleicht tut man ihnen in Bezug auf dieses Konzert Unrecht, aber das Risiko war es uns wert. (Florian Dammasch)
NEGURA BUNGET (ROM)
Dass sich die erste Band, die wir uns am letzten Festival-Tag zu Gemüte führen, NEGURA BUNGET nennen darf, erscheint mir geradezu frevelhaft (die “echten” NEGURA BUNGET haben schließlich bereits am Vortag gespielt), doch nichtsdestotrotz locken Original-NEGURA BUNGET-Überbleibsel Negru und seine frisch ausgewechselten jungen Mitstreiter heute so einige Zuschauer vor die Bühne und ungerechtfertigterweise wird die Band trotz der frühen Tageszeit auch ziemlich abgefeiert. Ungerechtfertigterweise, weil die Show der Rumänen, besonders im Direktvergleich zu DORDEDUH am Tag zuvor wirklich enttäuschend ist. Begeisterten diese mit einer emotional mitreißenden, überaus atmosphärischen und in eine andere Welt entführenden Show, rattern NEGURA BUNGET ihr Set lediglich runter, wirken kalt, geradezu gelangweilt und schlichtweg uneins mit ihrer Musik. Ich nehme stark an, dass einzig die Tatsache, dass noch immer dieselben Klassiker der Band live performt werden, dafür sorgt, dass so viele Fans der Band und ihren Shows noch die Treue halten, ein anderer möglicher Grund fällt mir ehrlich gesagt nicht ein. (Katharina Beck)
KHOLD (NOR)
Die Norweger von KHOLD sind für mich die Überraschung des Festivals. Die Band war mir bisher nur vom Namen bekannt, mit ihrer Musik war ich noch nicht vertraut. Dass ich auf Hinweise von Freunden, doch mal in KHOLD reinzuhören, nicht bereits früher gehört habe, bereue ich jedoch bereits nach wenigen Minuten der Show der Norweger am heutigen letzten Aurora Infernalis Festival-Tag. Zwar sind die stampfenden Songs KHOLDs, die hier und da Erinnerungen an SATYRICON wecken, recht simpel stukturiert, gleichförmig im Midtempo gehalten und auch nicht sonderlich spektakulär, beeindrucken jedoch durch jede Menge Druck, Groove und eine Art stumpfe, aber eindrucksvolle Brachialität. Auch das Stageacting der Band lässt sich nicht gerade als ausgefallen oder sehr emotional beschreiben und doch wirkt die Show alles in allem zwar schlicht und ohne besondere Highlights, jedoch in ihrer Schnörkellosigkeit und Atmosphäre vollkommen stimmig. Ich könnte verstehen, wenn andere Zuschauer den Auftritt KHOLDs als langweilig oder eintönig beschreiben würden, doch zumindest bei mir haben die Norweger irgendeinen Nerv getroffen und ich nehme den Gig zum Anlass, mich endlich intensiver mit der Musik der Band zu beschäftigen. (Katharina Beck)
VIRUS (NOR)
Im Vorfeld sind die Norweger VIRUS eines meiner Festivalhighlights gewesen, und das nicht nur, weil man die Quasi-Nachfolger von VED BUENS ENDE bis vor kurzer Zeit gar nicht und auch dann nur zu ausgewähltesten Terminen live bestaunen konnte. In der Tat ist es dann auch ein Erlebnis und eine echte Freude für mich, den deutlich gealterten und von seinem fast tödlichen Unfall noch immer nicht ganz genesenen Czral auf einem Bürosessel auf der Bühne zu sehen, inmitten seiner jungen, vitalen und äußerst versierten Sessionmusiker. VIRUS heben sich mit ihrem von Disharmonien und schrägen Jazz- und Swingeinflüssen geprägten Avantgarde-Metal (bzw. Rock) deutlich vom Restprogramm des Festivals ab, können aber bei dem ziemlich spezialisierten, aber begeisterten trotzdem mit ihrem Exotenbonus punkten. Bei mir funktioniert das genau drei Songs lang – bis zu dem Moment, an dem ich feststelle, dass die Truppe zwar Songs von allen drei Alben spielt, aber trotzdem jeder neue Track gleich klingt. Ich bin mir nicht sicher, ob man die immerselbe Disharmonie-Akkordfolge eine Stunde lang ertragen oder gar mit Genuss hören kann. So gerne ich beispielsweise das zweite Album „The Black Flux“ und vor allem die in den Neunzigern revolutionär-skandalös-eigenständigen VED BUENS ENDE-Veröffentlichungen mag: Das ist dann doch etwas zuviel des Schrägen. (Florian Dammasch)
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aha kein lied von der monumental possion xD