ASP
live auf der Festung Königstein
Konzertbericht
Die Festung Königstein unweit von Dresden ist nicht nur ein beliebtes Touristenziel, sondern bietet in den Sommermonaten ein zusätzliches Vergnügen für Liebhaber guter Musik. Im Rahmen des “Festung Königstein Open Air“ spielen jedes Jahr die unterschiedlichsten Bands in dieser beeindruckenden Location. Den Anfang für 2016 machen ASP, die mit ihrem Gothic Novel Rock besonders gut in diese altehrwürdige Festung passen.
Doch bevor es richtig losgehen kann, machen sich Sorgen breit, ob das Konzert überhaupt stattfindet. Ein kurzer aber unglaublich heftiger Sturm fegt über die Festung, sodass die zahlreichen Fans ordentlich nass werden. Doch genauso schnell, die das Unwetter aufkam verzieht es sich auch wieder und ASP können loslegen.
Mit “Wechselbalg“ und “Kokon“ geht der Abend auch gleich gut und vor allem tanzbar los. ASP selbst haben sichtlich Spaß bei ihrem Auftritt und Sänger Asp animiert das dankbare Publikum oft zum Mitsingen und –klatschen. Obwohl die Band im April mit “Verfallen Folge 2 – Fassaden“ ein neues Album veröffentlicht haben, liegt der Fokus der Setlist ganz klar auf Stücken älterer Alben, sodass man eher das Gefühl bekommt, eine wundervoll inszenierte Best-Of-Show zu erleben. Songs wie “Und Wir Tanzten (Ungeschickte Liebesbriefe)“ und “Krabat“ unterstreichen diesen Eindruck.
Besonders auffällig ist die in Dunkelheit grandios wirkende Lichtshow, die perfekt auf die Gefühlslage der jeweiligen Lieder abgestimmt ist, und so teilweise emotionale Verbundenheit mit Text und Musik bewirkt. Das Wetter spielt nun Gott sei Dank auch wieder mit, sodass auch zu Stücken neuerer Machart wie “Das Kollektiv“ oder “Souvenir, Souvenir“ ausgelassen gefeiert werden kann.
Nachdem schließlich mit Band-Klassikern wie “Ich Bin Ein Wahrer Satan“ und “Schwarzes Blut“ das reguläre Set frenetisch bejubelt beendet wird, müssen die Fans verhältnismäßig lang “Wir wollen brennen“ rufen, damit eine Zugabe gespielt wird. ASP gewähren diese zunächst in Form von “Umrissmann“, einem eher unauffälligen Song vom letzten Album. Warum gerade dieser in den ersten Zugabenblock gepackt wurde ist rätselhaft, hätte es doch so viele gute Alternativen (Klassiker wie “Sing Child“ oder neuere Songs der Marke “Loreley“) gegeben. Sei es wie es sei, mit “Ich will brennen“ kommt der gewünschte ASP-Überhit, woraufhin sich die fünf Herren erneut verabschieden. Doch dabei sollte es nicht bleiben, denn mit “Rücken an Rücken“ und der finalen Überraschung “Lykanthropie (Es Tobt Ein Krieg In Mir)“ werden die Fans glücklich und erschöpft in die Nacht entlassen.
ASP bleiben mit diesem Konzert ihrem Ruf als tolle Live-Band treu und überzeugen stimmlich wie musikalisch auf ganzer Ebene. Einzig auf die Pyro-Effekte, die bei Festival-Shows von ASP üblich sind, wurden hier verzichtet. Diese hätten den Abend perfekt gemacht.
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