ASP
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Konzertbericht
Er beherrscht die dramatische Darbietung seiner Texte, die in einer bilderreichen Sprache verfasst sind. Er zeigt auf, berührt mit Sätzen wie „Hört nicht auf zu fragen. Lasst euch keine Scheisse erzählen. Nichtmal von mir.“ Es wurde neues Songmaterial am Publikum getestet, „Krabat“ – sicher vielen bekannt durch den gleichnamigen Roman von Otfried Preussler – das Publikum tobte fröhlich weiter. Von der ersten Minute bis zum bittersüßen verschwitzten Ende klatschte, tanzte und sang der Saal ausnahmslos bis zum letzten Mann. Sowohl die Texte mit Tiefgang, als auch die brachialen, ohrensprengenden Klänge gingen voll ins Blut und hätten vermutlich auch physisch wie psychisch Tote wieder auferstehen lassen. ASP spielte unermüdlich einen Klassiker nach dem anderen wie „Sing Child“, „She wore Shadows“, „Besessen“, „Hast Du mich vermisst“, „Stille der Nacht“, „Ich will brennen“, „Demon Love“ und vieles mehr.
Elektronisch-metallische Klänge, englisch-deutsche Texte, vorgetragen mit bedeutungsschwangerer Stimme und dem unverwechselbar groteskem Grinsen. Ein Wink mit dem kleinen Finger und die erhitzte Menge sang. Dazu seine trockene Bemerkung: „schön warm habt ihr’s hier“. Aber das Publikum forderte auch mit aller Macht und konnte nicht genug bekommen. Der Authentizität verströmende Symphatieträger wärmte mit aller Kraft die trostsuchenden Seelen. Es war so wunderbar, dass er zum Schrecken des Publikums sogar laut überlegte, aufzuhören… „Viel schöner kann’s eigentlich nicht werden“.
Nach der dritten Zugabe und nicht endenwollenden Klatschtiraden verschwindet der sichtbar ergriffene, dankbare und ermattete schwarze Schmetterling mit irrem Lachen in der dunklen Nacht. Und wir? Wir brennen immer noch.
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