Arnheim Metal Meeting
Bericht vom Arnheim Metal Meeting 2005
Konzertbericht
MERCENARY merkt man ebenfalls wie CALLENISH CIRCLE deutlich die dazu gewonnene Erfahrung der letzten Gastspielreisen an. So präsentieren sich die Dänen als eingespielte Truppe, bei welcher jedes Mitglied weiß, wo es wann zu stehen und hinzulaufen hat. Obwohl der Van Wijnen Zaal nicht ganz voll ist, ernten MERCENARY auf Songs wie „Redestructdead“ oder „11 Dreams“ sehr gute Reaktionen. Daß die Jungs seit der Rückkehr von der NEVERMORE-Tour vor ihrem Auftritt beim Arnheim Metal Meeting nicht mehr gemeinsam musiziert haben, fällt dabei nicht auf und zeigt, wie eingespielt die Dänen mittlerweile sind.
ENSIFERUM kommen, sehen und siegen. Das war aber auch zu erwarten, kann man sich doch kaum den eingängigen Schunkelmelodien der Finnen entziehen, ohne das Tanzbein bzw. das Haupthaar zu schwingen. So war die Position auf der großen Bühne im Nuon Zaal durchaus gerechtfertigt, was die Fans im proppevollen Rund lautstark unterstreichen. (Jagger)
Die größte Überraschung und gleichzeitig den besten Gig des gesamten Festivals liefern die Belgier von LENG T’CHE ab. Hölle, was ein Inferno aus Grind, Punk und Core. Die auf Relapse beheimatete Band klingt wie NAPALM DEATH, die auf Speed durch einen Jungbrunnen marschieren, dort KATAKLYSM treffen und sich mit gängigem Relapse-Krach verbrüdern. Sänger und Frontglatze el Bastardo (yeah!) schneidet Grimassen, als würde er bei Saddam Hussein oder wahlweise George Bush höchstpersönlich auf der Folterbank liegen, schickt obszöne Gesten in Richtung Bar, stolpert, fällt und macht trotzdem ohne mit der Wimper zu zucken weiter, während seine Mitstreiter trotz der höllischsten Breaks tight as hell alles in Grund und Boden schroten, bolzen und grooven. Zerstörung pur! Das Publikum im D&T Saal dankt es ihnen mit dem ersten Pit des Tages, der während dieser halben Stunde nur selten zum Erliegen kommt.
Die Schweden-Death-Urgesteine von DISMEMBER beginnen ihren Gig so untypisch, wie es untypischer nicht geht. Die versammelte Mannschaft stapft auf die Bühne, stöpselt ein und fummelt dann erst einmal vier bis fünf Minuten an den Geräten herum, ohne dass auch nur ein Ton erklingt. Blöd nur, dass der erste Song im Nuon Saal, der Hauptlocation im Opernlook, in völligem Soundmatsch untergeht. Doch, oh Wunder, Taschentücher oder Ohrstöpsel in die Ohren und sofort ist der Sound besser und dem Genre angemessen räudig knarzend. Songs neueren Kalibers („Tragedy Of The Faithful“) geben sich munter mit Klassikern wie „Bleed For Me“, „Skin Her Alive“, „Reborn In Blasphemy“ oder „Casket Garden“ die Klinke in die Hand und begeistern durch ihre hammermäßigen Riffs und Leads das bangwillige Publikum gleichermaßen. Wären die Jungs doch 2004 auf dem Party.San doch mal in dieser Form und Frontmann Matti Kärki so nüchtern gewesen, es hätte ein denkwürdiger Gig werden können. So aber wird man wenigstens ein Jahr und drei Monate später entschädigt, wenn man DISMEMBER auf ihrer letzten Tour verpaßt hat. Cool!
Und weiter geht’s mit der Schweden-Vollbedienung Teil 2: GRAVE spielen im gut gefüllten Van Wijnen Saal auf. Doch leider ist das einzige, was besser kommt als bei ihren vorangegangen Weggefährten, der Sound. So ballert der Karrierequerschnitt in Form von „Turning Black“, „Reborn“ oder „Obscure Infinity“ zwar ordentlich, auf der Bühne ist aber außer einem dauerbangenden Kurzhaarbassisten namens Fredrik Isaaksson nicht viel an Bewegung zu sehen. Frontmann Ola Lindgren versteckt sich lieber hinter seiner Matte und zockt ohne großartig aufregende Animation oder aufweckende Ansagen solide seine Old-School-Riffs runter. Den ersten Reihen gefällt es dennoch. Zumindest erwecken viele rotierende Köpfe diesen Eindruck. Im hinteren Bereich nimmt man das Gebotene allerdings eher schläfrig und gleichgültig zur Kenntnis. Oder ist dies etwa schon das Resultat des mittlerweile seit sechs Stunden andauernden Passivkiffens? Egal, hehe! Dort wo DISMEMBER es vorher geschafft haben, das komplette Publikum einzubinden, beschränken sich GRAVE auf den bühnennahen Bereich und können deshalb gegen ihre Kollegen kaum anstinken.
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