Arch Enemy
Khaos Legions Tour 2011 - Live in Köln
Konzertbericht
ARCH ENEMY
Nach der Umbaupause ist plötzlich doppelt viel Raum auf der Bühne, was vor allem am nun freigewordenen Platz vor dem Drumset liegt. Links und rechts zwei Leinwände für Projektionen, Sidedrops mit dem Motiv des aktuellen Albums und rechts vom Schlagzeug wird noch eine Fahne platziert, fertig! Zu den Klängen der „Khaos Overture“ kommen nacheinander die Bandmitglieder auf die Bühne, Christopher Amott, der sofort in das Intro mit einstimmt. Wie immer wirkt der jüngere Amott-Bruder gedankenverloren, wenn er die Saiten dehnt und dabei ulkige Grimassen schneidet. „Yesterday Is Dead And Gone“, „Revolution Begins“. Angela Gossow mit einer Ansage zu ihrem persönlichen Jubiläum bei ARCH ENEMY: Mittlerweile ist sie seit einer Dekade bei den Schweden. Wie gewohnt ist ihr jüngerer Bruder Benny mit im Publikum, und da ja eine DVD mitgeschnitten werden soll, ist er diesmal mit einer Headcam ausgestattet, um die Perspektive beim Crowdsurfen einzufangen. Gesagt, getan: Keine Minute später stürzt er in den schmalen Fotograben – durch die vielen Fotografen und Kameraleute haben es die Securitys heute eben umso schwerer, schnell zur Stelle zu sein. Glück gehabt, nichts passiert.
Es folgt „Bloodstained Cross“, deren Textzeile “ All the prayers in this world won’t help you now…“ sie Chuck Schuldiner widmet. Trauriger Zufall, dass sich der Tod des DEATH-Masterminds ebenfalls zum zehnten Mal jährt… Dann „Taking Back My Soul“, und daran anschließend ein Drumsolo von Daniel Erlandsson. Nichts Neues, aber bewährt gut. Nach zwei Gitarrensoli der beiden Amott-Brüder folgt „Diva Satanica“, das die Frontfrau kurzerhand ihrer Mutter widmet – wie nett! Diese steht übrigens am rechten Rand des Zuschauerraums und guckt sich interessiert das Treiben auf der Bühne an. Und vor allem die Crowdsurfer, die in schöner Regelmäßigkeit in den Graben schwappen. Kurzum: Die Stimmung ist hervorragend und muss wegen der Filmerei nicht noch weiter angeheizt werden.
Angie wiederum nimmt sich ein paar Pausen für Ansagen heraus, „um das Ende des Gigs noch ein wenig hinauszuzögern“, wie sie sagt. Sei ihr gegönnt. Natürlich darf ihr Hinweis nicht fehlen, dass Amnesty International Partner der Tour sei. Und dass man mit einer Schachtel Zigaretten oder zwei Bier am Wochenende weniger „Leben retten kann“. Und schön zu sehen, dass ein Bandname wie WARBRINGER solch einer Kooperation nicht ernsthaft entgegensteht – da scheint man an den entsprechenden Stellen durchaus differenzieren zu können.
Galerie mit 24 Bildern: Arch Enemy - Arch Enemy - Khaos Over Europe Tour 2011Mit „We Will Rise“ beschließen die Schweden ihren regulären Set und stürmen von der Bühne, aber bei den aufbrandenden Zugaberufen lassen sich die fünf Musiker nicht lange bitten: „Snow Bound“, „Nemesis“ und „Fields Of Desolation“ sind noch drin, dann ist Schluss. „Wir sind ARCH ENEMY – and you’re pure fucking metal!“ Das hört man natürlich gerne. Zum Finale kommen die Fünf noch zum Bühnenrand und verbeugen sich artig. Jaa, so schön kann das sein. Und schön war’s: Egal, was man von den Alben der Schweden hält – live sind sie einfach eine Klasse für sich. Bleibt jetzt eigentlich nur noch die Spannung auf die angekündigte DVD… die hoffentlich bald in welcher Form auch immer erscheint.
Setlist:
- Khaos Overture
- Yesterday is Dead and Gone
- Revolution Begins
- Ravenous
- Enemy Within
- My Apocalypse
- Bloodstained Cross
- Taking Back My Soul
- Drum Solo
- Under Black Flags We March
- Dead Eyes See No Future
- Guitar Solo (Chris Amott)
- Guitar Solo (Michael Amott)
- Diva Satanica
- No Gods, No Masters
- Dead Bury Their Dead
- We Will Rise
- —
- Snow Bound
- Nemesis
- Fields of Desolation (Outro)
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