Arch Enemy
Khaos Legions Tour 2011 - Live in Köln

Bereits im Vorfeld war klar, dass der Auftritt von ARCH ENEMY in der Kölner Essigfabrik etwas Besonderes werden würde: Die Band hat sich diesen Termin ausgesucht, um den Auftritt für eine DVD-Produktion mitzuschneiden. Seit zehn Jahren ist Angela Gossow Sängerin der schwedischen Band, und wenn dann ein Heimspiel ins Haus steht, ist das natürlich eine Gelegenheit, die man beim Schopfe packen muss. Apropos Heimspiel: Diesen Abend steigt in Köln-Müngersdorf das verlegte Fußballspiel des FC gegen Mainz 05, aber offenkundig haben genügend Leute Geschmack genug und sich für das richtige Event in der Domstadt entschieden. Kurz: Die Essigfabrik ist rappelvoll.

LAST ONE DYING

Und die Fans bekommen von der ersten Sekunde an ordentlich was geboten. Häufig sorgen lokale Supportbands ja vor allem für ein müdes Gähnen, aber bei LAST ONE DYING ist das anders: Der Fünfer aus der Stadt des leckeren Bieres spielt einen Verschnitt aus Metalcore, Melo-Death und sonst noch allem Möglichen, und das so überzeugend, dass das Publikum vom Fleck weg mitgeht.

Klar, das Publikum hat Bock, sich zu bewegen – insofern ist diese Kombination eine glückliche Fügung. Aber auch die Musik überzeugt, auch wenn kaum jemand einen Song der Kölner kennen dürfte. Und nicht zuletzt liegt das an der Performance des Quintetts, das mit Jan Müller zudem einen sympathischen und gut gelaunten Frontmann in seinen Reihen hat. Hat ordentlich Spaß gemacht, Jungs!

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CHTHONIC

Leider zeigt sich, dass CHTHONIC aus Taiwan dieses Level nicht halten können. Die Band hat zwar mittlerweile eine Reihe gutklassiger Alben veröffentlicht, stehen auch nicht zu Unrecht bei Spinefarm unter Vertrag und genießen in ihrem Heimatland den Status von Superstars – was nicht zuletzt an der hübschen Bassistin Doris Yeh liegen dürfte.

Trotzdem: Irgendetwas fehlt an diesem Abend. Sei es, dass der Sound merkwürdig dünn klingt – Gitarre, Keyboards und die traditionelle Geige Erhu soundmäßig unter einen Hut zu bringen, ist offensichtlich doch schwieriger als gedacht. Sei es, dass der Melo-Black-Metal der Taiwanesen heute Abend nicht auf Zuspruch stößt. Egal wie: Freddy Lim und seine vier Mitstreiter geben sich zwar alle Mühe, aber der Funke will einfach nicht ins Publikum überspringen.

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Setlist:

• The Island
• Forty-Nine Theurgy Chains
• Rise of the Shadow
• Southern Cross
• Broken Jade
• Oceanquake
• Takao

WARBRINGER

Dann lieber die Old-School-Thrasher WARBRINGER: Die haben mit „Worlds Torn Asunder“ mittlerweile ihren dritten Nackenbrecher im Gepäck und sind sowieso mehr auf Tour als irgendetwas anderes. Insofern ist klar, dass die Amerikaner ordentlich Arsch treten würden. Und sie lassen sich nicht lange bitten: „Living Weapon“, „Severed Reality“, „Living In A Whirlwind“… keine Zeit, Luft zu holen. Der Sound ist knüppelhart, die Band agil, und der sympathische Sänger John Kevill beherrscht das Einmaleins des authentischen Posens im Schlaf.

Erstaunlich eigentlich, dass es WARBRINGER schaffen, auf der halben Bühne solch eine Show abzuziehen – denn immer noch sitzt der Drummer vor dem Schlagzeug von Daniel Erlandsson, das von Anfang an eingepackt in der Bühnenmitte steht. Dann „Shattered Like Glass“ und „Future Ages Gone“. Heftiger Sound, hohes Energielevel. Nach „Combat Shock“ ist dann Schluss, aber nicht ohne dass John Kevill auf die anstehende Festivalsaison hinweist: Dort werden WARBRINGER einmal mehr die Bühnen unsicher machen, und man darf sich jetzt schon darauf freuen. Das, was die Amis in Köln abgezogen haben, ist jedenfalls ein ordentliches Pfund.

Galerie mit 12 Bildern: Warbringer - Arch Enemy - Khaos Over Europe Tour 2011

Setlist:

• Living Weapon
• Severed Reality
• Living in a Whirlwind
• Shattered Like Glass
• Demonic Ecstasy
• Total War
• Future Ages Gone
• Combat Shock