Apocalyptica
Apocalyptica
Konzertbericht
Denn man muss schon ziemlich engstirnig – also Adressat von „To Sing A Metal Song“ – sein, um nach einer Stunde VAN CANTO live noch sagen zu können, dass Metal A-Cappella nicht funktioniert. Dabei punkten die sechs sowohl musikalisch als auch in anderen für Konzerte wichtigen Bewertungsbereichen: Nicht nur in Sachen Posen kann sich so mancher Gitarrenheld von den Gitarrensängern noch was abgucken, auch in Bezug auf den Bewegungsradius der fünf Sänger würde so mancher Bierdeckelgitarrist erblassen. Auch Taktmann Emig gehört eindeutig zu den bewegungsfreudigen seiner Art und steht immer wieder auf, um das Publikum anzustacheln. Nichts desto trotz wird er an diesem Abend von Mikko Siren übertroffen, der wiederholt seinen Schemel als Podest verwendet. VAN CANTO können sich aber nicht nur bewegen, sondern auch miteinander und mit dem Publikum interagieren. Auch in diesem Bereich geht die Band weit über das normale Maß hinaus, nicht nur die ersten zwei, drei Reihen werden mit einbezogen, auch drei Männer, die die letzte Reihe der Tribüne unsicher machen, werden von der Band freudig gegrüßt. Bei so guter Unterhaltung vergeht die Zeit natürlich wie im Flug und als VAN CANTO den letzten Song ankündigen, kann ich kaum glauben, dass schon eine Stunde vergangen sein soll. Lange Rede, kurzer Sinn: Ein hervorragender Auftritt einer einzigartigen Band.
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