Apocalyptica
Apocalyptica
Konzertbericht
Dachte man jedesmal, wie solle das noch getoppt werden, steigerten sich Eicca Toppinen und seine drei Kumpanen an den dickbäuchigen, eine erhabene Majestät ausstrahlenden Instrumenten nochmals. Sei es durch eine weitere, verstärkte Bangeinlage, durch ein weiteres, wahnwitziges Solo oder stehendes Posing, das selbst einem James Hetfield mit Gitarre zur Ehre gereicht hätte. Absolute Highlights des regulären Sets waren das äußerst heftige „Creeping Death“ und das fesselnde, mit Schneegestöber im Saal unglaublich stimmungsvoll rüberkommende „Nothing Else Matters“. Vor jedem der Musiker war eine kleine Kamera angebracht, die deren Aktionen direkt auf die kleine Leinwand im Bühnenbackground warf, sodass auch wirklich jeder Anwesende alles für seine 28 Euro (von denen ich übrigens keinem einzigen Cent hinterher trauere) mitbekam. Eiccas Englisch zu verstehen war zwar fast unmöglich, aber wer brauchte das schon? Heute abend ging es um puren Musikgenuss und den haben Apocalyptica ihren Fans zweifelsohne in hochkonzentrierter Form beschert. Anders kann ich es mir nicht erklären, dass nach der dem gesamten Gig noch einmal eins draufsetzenden Zugabe, bestehend aus „Enter Sandman“, „Path“ und Edvard Griegs „Hall Of The Mountain King“ (wow!), und schon fünf Minuten brennendem Licht immer noch so gut wie keiner das Capitol verlassen hatte. Alle klatschten und jubelten weiter. Doch zu mehr ließen sich die Finnen leider nicht ermuntern, was aber nichts am Fazit dieses Abends änderte: intensiv, ergreifend, mehr metallisch-roh, als es viele andere Bands jemals waren oder sein werden, und gleichzeitig immer unheimlich filigran und gefühlvoll. Mit einem Wort gesagt: Perfekt! Danke und gute Nacht!
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