Apocalyptica
Apocalyptica

Konzertbericht

Billing: Apocalyptica
Konzert vom 2000-10-25 | Tollhaus, Karlsruhe

Mal wieder Tollhaus, mal wieder Apocalyptica, mal wieder völlig verfahren. Nach etlichen unsinnigen Kilometern durch Karlsruhe hatten wir es schließlich doch noch geschafft, rechtzeitig die richtige Abzweige zum Tollhaus finden. Ich hatte die Tickets online bestellt und mich über unverschämt hohe Vorverkaufs- und Versandgebühren geärgert, bis dann das „Ausverkauft“-Schild am Eingang doch eine gewisse Rechtfertigung bot. Ein schnelles Bier noch, bis Apocalyptica fast pünktlich um 20.45 Uhr zum als Intro verwendeten „Coma“ die abgedunkelte Bühne betraten. Ich hätte jede Wette auf „Path“ als Opener abgeschlossen, so daß das wenig überzeugende „In Memoriam“ doch überraschte. Und damit ist eigentlich auch schon alles Negative zu diesem Konzert gesagt, Apocalyptica gingen fließend in „For Whome The Bell Tolls“ übergingen und hatten schon gewonnen. Noch kurz „Creeping Death“ hinterher geschoben, bei dem sich Paavo wie immer als Anheizer (war an dem Abend eigentlich unnötig) betätigte, und schon hätten die vier Finnen das Publikum mit Kinderliedern begeistern können. Der Abend war gelaufen, was folgte, war einfach Genuß pur: Ich habe selten eine Band erlebt, die sich auf der Bühne derart den Arsch abspielt (sorry :)) und dabei offensichtlich noch so viel Spaß hat (Zitat Tourtagebuch: „Concert was extremely joyable, we had so much fun in the stage that sometimes almost had to control that you were not laughing all the.“). Während im ersten Abschnitt der Schwerpunkt auf Metallica-Covern lag, wurden im zweiten Abschnitt hauptsächlich die neuen Stücke, namentlich „Struggle“, „Romance“ und „Pray“ gespielt. Und die kamen Dank den Percussions vom Band mächtig bombastisch rüber, unterstützt von Nebel einer dezenten, aber effektiven Lightshow. Genial! Dazwischen wurden „Refuse/Resist“ und „Inquisition Symphony“ von Sepultura gestreut, letzteres mit „…if you think, Fight Fire With Fire was fast…“ von Eicca in gebrochenem Englisch angesagt. Nach „Unforgiven“ war zunächst dann Schluß. Das völlig begeisterte Publikum forderte natürlich Zugabe und sollte diese in Form vom lang erwarteten „Path“, dem abgefahren interpretierten Grieg-Stück „Hall Of The Mountain King“, bei dem Neuzugang Pertuu mit unglaublichen Solis glänzen durfte, und dem Klassiker „Master Of Puppets“ bekommen. Danach war leider endgültig Feierabend, da der Soundfritze, unmittelbar nachdem Apocalyptica die Bühne verlassen hatten, sehr laute Musik vom Band startete und so nach etwa eineinhalb Stunden keine Chance für weitere Beifallsbekundungen ließ. Trotz sehr hoher Erwartungen wurde ich bei diesem Konzert alles andere als enttäuscht, wer Apocalyptica noch nicht live gesehen hat, sollte dies unbedingt nachholen!

Apocalyptica

08.11.2000

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