Angelus Apatrida
Live Pandemic Madrid
Konzertbericht
Während in Deutschland seit Ende Oktober kein Konzert mehr vor Publikum stattgefunden hat, ist das in anderen Ländern kein Problem. MOONSPELL konnten Anfang November im heimischen Portugal vor Fans spielen und auch ANGELUS APATRIDA wollen die Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Albums nicht in Einsamkeit begehen. Deswegen spielten sie an jenem Abend zwei Konzerte vor Publikum im legendären La Riviera
Wenn das Publikum sich bemerkbar machen kann, kann es auch Corona. Es gibt personalisierte Karten, die ausschließlich über das Internet verkauft werden, Getränke werden an den Platz gebracht und zwischen den Konzerten wurde der Laden desinfiziert. Der Stream wurde erst am Montag vor dem Auftritt angekündigt und damit ziemlich kurzfristig.
Übung macht den Thrasher
Übertragen wird der Stream von Rockifi. Eine noch ziemlich junge Streamingplattform, die sich auf Rockkonzerte spezialisiert hat und RICHIE RAMONE als Markenbotschafter gewinnen konnte. Dafür sind die Macher aber ambitioniert. So können Zuschauer zuhause einen Teufelsgabel-Button drücken, der den Bands angezeigt wird.
Die Band hat im Vorfeld ausgiebig geprobt, so dass sie an diesem Abend erstaunlich tight ist und dabei viel Spielfreude versprüht. Auch Sänger/Gitarrist Guillermo Izquierdo kann sich bei den Ansagen das Grinsen nicht verkneifen. Und ihm fehlt die Interaktion mit dem Publikum so sehr, dass er jeden Song ausführlich ansagt. Die Anwesenden wiederum sitzen mit Maske am Platz, was sie nicht davon abhält, fleißig mitzubangen.
Der perfekte Mix
Das jüngste Album steht mit vier Songs im Fokus. Ansonsten gibt es vor allem Tracks, die sich auch sonst im Programm der Spanier finden. Damit haben sie sich aber in den letzten Jahren eine gute Mischung erarbeitet. So fallen gerade die neuen Stücke etwas eingängiger aus, während andere auch eine aggressivere Seite zeigen. Allen gemein ist jedoch der treibende Drive, der den Nacken unverzüglich in Bewegung setzt
Eine handvoll Kameras nehmen das Konzert auf. Mitunter wird es ganz schön pixelig, aber dafür lief der Stream flüssig. Die Regie ist teilweise ganz schön einfallslos. So pickt sie sich öfter mal den Musiker, der gerade nicht im Vordergrund ist und hat sich als Signature Move den schnellen Wechsel zwischen Kameras, welche die gleiche Person aufnehmen, ausgesucht. Aber über weite Strecken hält sie sich angenehmerweise mit Schnitten zurück. Der Bass wird im Mix von den beiden Gitarren erdrückt, was den Sound die Tiefe nimmt. Aber das ist ein Jammern auf hohen Niveau.
Live Pandemic Madrid entwickelt sich zu einem gelungenen Abend
Für einen relativ improvisierten Stream lief das ziemlich gut. Die Band hat einen tollen Auftritt hingelegt, die Technik lief zuverlässig und er zeigt gut, wie unvollkommen Tracks ohne Aufführung bleiben. Die Songs von der neuen Platte können durch die Leidenschaftlichkeit der ungekünstelten Darbietung besser mitreißen als durch die Sterilität der Studioaufnahme, selbst wenn sie nur gestreamt werden. Nach diesen rundum überzeugenden 80 Minuten bleibt nichts anderes übrig, als auf ein Treffen von Angesicht zu Angesicht zu hoffen – um die Lieder dann auch endlich körperlich zu erleben.
Setlist:
1. Indoctrinate
2. One Of Us
3. Bleed The Crown
4. Immortal
5. Of Men And Tyrants
6. Childhood’s End
7. Downfall Of The Nation
8. Violent Dawn
9. We Stand Alone
10. End Man
11. Serpents On Parade
12. Give ‚Em War
13. Versus The World
14. Sharpen The Guillotine
15. You Are Next
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