Anathema
unplugged in Bochum
Konzertbericht
Death Metal in der Kirche? Die skandinavische Prog-Death-Metal-Combo OPETH ist immer für eine musikalische Extravaganz gut – so legte die Band um das kreative Mastermind Mikael Åkerfeldt im Rahmen ihrer immer noch aktuellen „Heritage“-Tour ein spezielles „unplugged“-Konzertprogramm auf, das an ausgewählten Orten (in Deutschland: Sankt Peter in Frankfurt und die Christuskirche in Bochum) ein besonderes Erlebnis wurde, und vielleicht auch den einen oder anderen Zuschauer anlockte, der Metal eher skeptisch gegenüber stand.
Jedenfalls war die schon Wochen vorher ausverkaufte, sehr modern gestaltete Christuskirche schon vor Konzertbeginn gerammelt voll, was vielleicht aber auch für den Special Guest-Status der ersten Band spricht.
ANATHEMA sind ja auch nicht gerade eine kleine Vorband, und so konnte man unter den zwar mehrheitlich schwarz gekleideten, aber altersmäßig bunt gemischten Besuchern etliche Fans der Liverpooler ausmachen. Auch diese durften sich auf ein besonderes Konzert freuen, denn statt Stromgitarren hängten sich die Brüder Vincent und Danny Cavanagh akustische Gitarren um und bestritten den größten Teil ihres knapp dreiviertelstündigen Sets in genau dieser Besetzung. Da kam bei manchen Songs schon fast eine Lagerfeuerstimmung auf – diese wurde aber immer wieder durchbrochen von Loops, die Danny während einigen Stücken auf seiner Gitarre live einspielte und -klopfte, und somit das eine oder andere fehlende Instrument auf spannende Weise kompensierte.
Aber ganz alleine blieben die beiden dann doch nicht auf der zwar sparsam, aber immerhin zum minimalistischen Acousticsound passend beleuchteten Bühne: für „Dreaming Light“ kam Keyboarder Daniel Cardoso auf die Bühne, und auch Sängerin Lee Douglas durfte zwei Titel intonieren, was auch mit sehr ordentlichem Applaus belohnt wurde.
Aber auch zu zweit sorgten die beiden Brüder mit ihrer Bühnenpräsenz, sympathischen Ansagen und der mit zahlreichen Improvisationen angereicherten, romatischen bis melancholischen, meist eher ruhigen aber mächtigen Musik für die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums.
Als sie dann zum Pink Floyd-Protestsong „Another Brick in the Wall“ ansetzten, war auch die Passivität des sitzenden Publikums überwunden und es wurde lautstark mitgesungen. Für das Solo wurde die akustische Gitarre dann auch zur E-Gitarre und die Loops sorgten wieder für den nötigen Background. Frei nach dem Motto „man sollte aufhören, wenn es am schönsten ist“, verließen beide unter tosendem Applaus die Bühne. Nur die weiterlaufenden Loops ließen darauf hoffen, das das noch nicht alles war. Dieser Wunsch wurde erfüllt und das Ausharren wurde mit ruhigen „Fragile Dreams“ belohnt.
Nachdem auch das letzte Echo dieses Titels verklungen war, folgte der natürlich völlig überraschende Gastauftritt unserer Lieblingsband UMBAUPAUSE, um die Bühne für den Headliner des Abends zu präparieren.
Galerie mit 23 Bildern: Anathema - Bochum, Christuskirche - Opeth - unplugged 2012SETLIST ANATHEMA
- Thin Air
- The Beginning And The End
- Dreaming Light
- A Natural Disaster
- Untouchable [Part II]
- Another Brick In The Wall
- Fragile Dreams
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