Anathema
Anathema
Konzertbericht
Wenn man sich jedoch weder zur Klasse der Bühnenbretter noch der Lautverstärker zählt und vielleicht sogar noch Gefallen an durchdachter und anspruchsvoller Progmusik, dann ist man bei diesem Auftritt absolut richtig.
ANATHEMA treten in bekannter Aufstellung auf, Überraschungen gibt es keine. Einzig die weibliche Gesangsstimme der Familie Cavanagh scheint auf der Tour nicht mitgekommen zu sein, weshalb „A Fine Day To Exit“ es, anders als auf dem SUMMER BREEZE, nicht ins Lineup geschafft hat.
Vor Hochkarätern aus dem ANATHEMA-Repertoire kann man sich aber auch so kaum retten. Bereits beim zweiten Song schreitet Vincent zu seinem Vocorder und intoniert das wunderschöne „Closer“, „Anyone Anywhere“ wird insbesondere von einem wohl extra für ANATHEMA angereisten Ägypter aufgenommen, der zwischen den Songs sogar noch einen kleinen Plausch mit Vincent erhascht. Allgemein zahlt sich der Verzicht auf den Bühnengraben zumindest für die Zuhörer respektive Zuschauer aus. Bis auf ein bisschen Headbanging geht es sehr sehr ruhig zu, die eher überschaubare Menge und gemütliche Atmosphäre tragen ihriges dazu bei.
ANATHEMA beweisen auf der Bühne einmal mehr gewisse exzentrische Züge. Das ist allerdings nicht negativ gemeint, das Engagement mit dem sich vor allem Vincent und Danny in die Songs werfen, das ist einfach nur gut. So entsteht einfach nicht das Gefühl eines herunter genudelten Konzertes, sondern eine sehr familiäre Stimmung. Da wird auf dem Boden herum gekrochen und die Gitarrensaite bis zum Anschlag gezogen, alles was man im Rahmen von ANATHEMAs musikalischem Stil so machen kann.
Neben vielen Klassikern durch alle Schaffensphasen hindurch gibt es auch einen der neuen, bereits auf myspace hörbaren Songs zu sehen. Auch der passt sich ebenso harmonisch ein wie das kleine Medley aus „Judgement“ und „Pain“ oder das komplett solo vorgetragene „Are you there“ mit wunderbarem Akustik-Solo. Und so kann man am Ende des gute 22 Song starken Konzertes kaum glauben, dass jetzt wirklich schon mehr als 2 Stunden vergangen sind. Dennoch bleibt der Eindruck eines absolut gelungenen Konzertes. Als Fan darf man gerne hoffen, dass ANATHEMAs Prahlerei, das LKA einestages auszuverkaufen, wahr wird.
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