Amorphis und Soilwork
Co-Headlinetour 2019 in Berlin
Konzertbericht
AMORPHIS und SOILWORK auf Co-Headliner-Tour, mit am Start: JINJER und NAILED TO OBSCURITY. Das birgt eine interessante Mischung, die sich heute im ausverkauften Kesselhaus in Berlin die Drumsticks in die Hand gibt. Schon zum Einlass reiht sich eine beachtliche Schlange vor dem Club-Eingang, was sich im Innenraum allerdings als überschaubar darstellt – zumindest als die norddeutschen Melodic Deather den Auftakt bestreiten.
NAILED TO OBSCURITY
Galerie mit 20 Bildern: Nailed To Obscurity - Amorphis und Soilwork Co-Headlinetour 2019 in Berlin
Wie schon bei der BEHEMOTH-Show einige Tage zuvor obliegt es einer Band, die ihr Klangbild eher in atmospährisch-hypnotischen Gefilden sieht, den Abend zu eröffnen. Einmal mehr stellt sich die Frage, ob dies wirklich ein geschickter Schachzug ist. Denn der verträumte Melodic Death Metal von NAILED TO OBSCURITY, der auf „Black Frost“ auch Ausflüge in Richtung Post-Rock/Metal aufweist, zeigt sich nicht als Anheizprogramm. Während in den ersten Reihen die Fans der Band in hypnotischen Zyklen die Haare passend zu den Melodien kreisen lassen, ist im hinteren Teil noch nicht viel los. Als Auftakt geht das allemal klar, und doch wären NAILED TO OBSCURITY in einem enger gefassten, dunklerem Raum wohl im positivsten Sinne der Worte besser aufgehoben.
JINJER
Galerie mit 26 Bildern: Jinjer - Amorphis und Soilwork Co-Headlinetour 2019 in Berlin
Dass sieht bei JINJER schon wieder anders. Die ukrainischen Metalcorer um Energiebündel Tatiana Shmaylyuk sind auf dem Papier vielleicht die Außenseiter der Tour, zeigen in Berlin aber deutlich, warum sie auf dem aufsteigenden Ast sitzen. Mit viel Power fegt das Quartett über die Bühne, bietet einen brachialen Mix aus Metalcore und immer wieder aufkommenden Djent-Gitarren, und während sich der eine oder andere ältere Besucher überrascht das Staunen aus den Augen reibt, ächzt das mittlerweile schon eng befüllte Kesselhaus an allen Ecken und Enden. Die Faszination ob der Stärken Shmaylyuks sind auch live zu spüren – die stimmliche Bandbreite aus wüsten Schreien, Growls und wie in „Pisces“ auch vorgetragenem Klargesang ist enorm beeindruckend. Zudem kann sie auf eine tighte Band vertrauen, die zu mehr als instrumentaler Untermalung fähig ist. Als die letzten Töne von „Sit Stay Roll Over“ verklungen sind, dürften sich einige neue JINJER-Fans Richtung Bar, Toilette oder Raucherbereich verabschieden.
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