Amorphis
Amorphis
Konzertbericht
ORPHANED LAND
Augsburg:
Ungefähr eine Stunde später folgen dann ORPHANED LAND aus Israel, bis jetzt seltene Gäste in Deutschland, die sich im Gegensatz zu GHOST BRIGADE eher extravertiert verhalten und großen Wert auf Interaktion mit dem Publikum legen. Ihr (progressiver) Metal mit orientalischen Elementen, der ihnen mancherorts bereits die Bezeichnung „middle-eastern OPETH“ eingebracht hat, wird von den Leuten begeistert aufgenommen. Interessant und originell sind vor allem die verschiedenen Einflüsse in der Musik ORPHANED LANDs: „Gewohnter“ Metal mit harten Riffs und wütenden Growls wird mit orientalischen Rhythmen bzw. traditionell anmutender Musik (wie in „Sapari“, hier gibt es auch noch zusätzlichen weiblichen Gesang, der leider vom Band kommt oder in „Norra El Norra“) zu einer mitreißenden, höchst einnehmenden Melange kombiniert.
Sänger Kobi Farhi ist in ein langes, weißes Gewand gehüllt, das sicherlich gewollt Jesus-Assoziationen weckt – vermutlich eine Anspielung auf ein Bandfoto in ihrem aktuellen Album „The Never Ending Way Of ORWarriOR“, auf dem verschiedene Weltreligionen durch die Bandmitglieder dargestellt werden; Kobi ist auch dort als „Jesus“ zu sehen. Die sympathische Band scheint gut gelaunt und höchst spielfreudig, sie animiert das Publikum immer wieder, beim letzten Song „Norra El Norra“ soll sogar gehüpft werden. Dieser Aufforderung kommen zwar nicht ganz so viele nach, wie die Band es möglicherweise gerne gesehen hätte; nichtsdestotrotz war der Auftritt ORPHANED LANDs wirklich überzeugend. (Jessica Heinen)
Ludwigsburg:
Während ich mir ein zweites Bier hole, beobachte ich die Leute, welche von Richtung Bühne kommen, fast alle tragen ein zufriedenes Grinsen im Gesicht. Keine Frage, GHOST BRIGADE haben viele neue Fans an diesem Abend gewonnen. Da kann man nur gespannt sein, ob ORPHANED LAND die gute Stimmung im Raum halten können. Nach einer kurzen Umbaupause entern die Israelis die Bühne und legen sogleich richtig los. Wer Zweifel hatte, wird sogleich eines Besseren belehrt, ORPHANED LAND sind und bleiben einfach ein Garant für starke Live-Performance auf der Bühne einerseits, und ausgelassener, schon fast fröhlicher Stimmung vor derselben andererseits. Diese Band hat in den letzten Jahren seit der Veröffentlichung von „Mabool – The Story Of The Three Sons Of Seven“ einen gehörigen Popularitätsschub hinter sich gebracht, was auch die große Anzahl der versammelten Anhänger direkt vorne beweist. Sänger Kobi Farhi ist wieder in weißem Gewand und offenen schulterlangen Haaren, was natürlich stark an Jesus von Nazareth erinnert. Passt aber auch hervorragend zur Musik. Von Anfang an haben ORPHANED LAND die Rockfabrik fest im Griff, und spätestens bei „Sapari“ mit Bauchtänzerin oder „Norra El Norra (Entering The Ark)“ steht die ganze Halle Kopf und tanzt ausgelassen. Dies wiederrum befeuert die Israelis, ohnehin schon in Hochstimmung, noch mehr, so kann Gitarrist Yossi gar nicht mehr aufhören zu lächeln, Schlagzeuger Matan legt hinter der Schießbude selbst eine kleine Bauchtanz-Nummer hin, und überhaupt bangen und posen die Musiker, was das Zeug hält. Schade, dass der originelle Progressive Metal versetzt mit orientalischer Folklore nach 45 Minuten viel zu schnell sein Ende findet. (Endres)
Setlist:
In Thy Neverending Way (Epilogue)
Barakah
The Kiss Of Babylon (The Sins)
Birth Of The Three (The Unification)
Olat Ha’tamid
Sapari
Halo Dies (The Wrath Of God)
Ocean Land (The Revelation)
Norra El Norra (Entering The Ark)
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