Amon Amarth
Amon Amarth
Konzertbericht
…der bereits bei den ersten Akkorden zu „Valhall Awaits Me“ drohte, überzukochen. Odin muss tatsächlich wieder auf der Seite von AMON AMARTH wandeln, wurden die Wikinger doch dieses Mal ungleich stürmischer als noch bei ihrem letzten hamburger Gastspiel vor zwei Jahren empfangen. Heidewitzka, selten schwamm die Markthalle in den letzten Jahren in einem solch heißen Sud aus Bier, Schweiß und bedingungsloser Ergebenheit. Vergleichbares dürfte sich vielleicht noch zu Zeiten abgespielt haben, als etwa MACHINE HEAD bei ihrer letzten Begegnung mit der Markthalle oder BOLT THROWER bei einem ihrer seltenen Besuche die Massen im Sturm nahmen, so dass es schon wie ein kleines Wunder anmutete, dass die Scharen nicht wie die Fliegen erschöpft zu Boden fielen. Um so erstaunlicher ist dieses, da AMON AMARTH eigentlich nichts wirklich Aufregendes boten. Man merkte der Band die Strapazen der letzten Wochen deutlich an, wollte der glühende Funke der Motivation und Begeisterung nicht wirklich vom Publikum auf die Band überspringen. Der uninspirierte und am desaströsen Sound kränkelnde Auftritt vom Wacken 2006 erfuhr zwar zum Glück kein trauriges zweites Kapitel – hemmungslose Selbstaufopferung sieht dennoch anders aus. Viel Zeit zum drüber nachdenken schien jedoch für die meisten nicht vorhanden zu sein, denn die schwedischen Routiniers wurden Zeit ihres Auftritts hemmungslos abgefeiert. Ein Meer von Pommesgabeln erstreckte sich stets über die gesamte Venue, immer und immer wieder flankiert von frenetischem Jubel und Mitgröhl-Chören aus den Kehlen der Viking-Jünger. Ein Umstand, der nicht nur der mittlerweile auf allen europäischen Bühnen in den Markt gedrückten, omnipräsenten Band zu verdanken ist, sondern wohl auch der Tatsache, dass AMON AMARTH sich endlich von der festgefahrenen Songauswahl der letzten Jahre und deren Abfolge trennten… zumindest in Teilen. Natürlich würden beim Fehlen von Evergreens wie „Death In Fire“ oder „The Pursuit Of Vikings“ die Anhänger entzürnt auf die Barrikaden gehen, führten die bis zum Erbrechen gebotenen Hits doch die vor der Tour stattgefundene Online-Umfrage über eine Wunsch-Setlist mit deutlichem Abstand an. Dementsprechend war deren Abstinenz nicht zu befürchten, wohl wurden ihnen aber neue Rollen zugewiesen. Das eigentlich standardmäßig als letztes gespielte „Death In Fire“ etwa lockerte nach „Runes To My Memory“ den Abend überraschender Weise bereits an dritter Stelle auf – seinen Part des Rausschmeißers übernahm „Victorious March“, das mit „The Last With Pagan Blood“ sowie „Once Sent From The Golden Hall“ jedoch erneut von lediglich zwei Songs aus der „klassischen“ Schaffensperiode begleitet wurde. Einen verstärkten Eingang fand der neue Opus „With Oden On Our Side“, der neben den bereits erwähnten „Valhall Awaits Me“ und „Runes To My Memory“ zusätzlich mit dem Titeltrack, „Asator“, „Cry Of The Blackbirds“ als auch „Gods Of War Arise“ fast in seiner Gesamtheit abgedeckt wurde und, wer hätte es gedacht, Anklang auf ganzer Linie bei den Fans fand. Den Rest rundeten mit „Fate Of Norns“, „An Ancient Sign Of Coming Storm“, „Thousand Years Of Oppression” und „Versus The World“ wohlbekannte Töne ab, die zwar nicht ob ihrer Qualität aber ihrer konsequenten Dauerrotation wegen ein leises Gefühl der Übersättigung einsetzen ließen.
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