Alter Bridge und Halestorm
"Fortress Tour" 2013 live im Schlachthof Wiesbaden
Konzertbericht
Nachdem die Platte „Fortress“ von ALTER BRIDGE bei mir einschlug wie eine Bombe, war es Pflicht ein Konzert der aktuellen Tour zu besuchen. Viele sahen dies anscheinend ähnlich, denn schon seit einigen Monaten war die Veranstaltung im geräumigen Schlachthof Wiesbaden restlos ausverkauft. Es regnete in Strömen, was den Weg vom Parkplatz zum Schlachthof unnötig unangenehm und stressig machte. Rocker an sich sind aber hart und so hörte man kaum Gemecker, trotz Wartezeit am Einlass. Der Schlachthof in Wiesbaden hat neben der guten Autobahnanbindung den Vorteil der kostenlosen Parkplätze, so dass sich Vorteile und Nachteile also an diesem Abend die Waage hielten. Das Publikum war in der Altersspanne zwischen dreißig und vierzig, was ich ALTER BRIDGE gar nicht auf Anhieb zugeordnet hätte. In den ersten Reihen tummelten sich dann aber auch einige Teenager, die somit guten Geschmack für handgemachte Rockmusik bewiesen, aber deutlich in der Unterzahl waren. Als wir knappe fünfzehn Minuten vor Beginn die Halle betraten, war diese praktisch schon voll aber nicht vollgestopft. Die restlichen Minuten bis zum Beginn verbrachte ich dann damit verzweifelt zu versuchen den pappnassen Fotopass-Aufkleber abziehen zu wollen, was mir ein Ordner mit Riesenpranken aber Fingerspitzengefühl dann netterweise abnahm, sodass ich pünktlich zum Beginn von HALESTORM in den Fotograben stiefeln konnte.
Die Bezeichnung „Special Guest“ steht ja heutzutage leider nicht zwingend für Qualität, noch schlimmer ist eigentlich nur die Ankündigung „Very Special Guest“. Auf HALESTORM trifft dies allerdings nicht zu, denn die ausgezeichnete Hard-Rock-Band trägt das Attribut „Special“ vollkommen zurecht und mit drei Ausrufezeichen. Es gibt wenige Female-Fronted-Rock-Bands, die mich überzeugen können. Zu weich, zu affektiert und meist einfach nur optisch orientiert. Stichwort: Trällerelse. Lzzy Hale hebt sich allerdings löblich ab. Die zierliche Amerikanerin verfügt über eine wahre Rockröhre und singt auch live dermaßen fett, dass man eigentlich nur mitfeiern kann. Die Songs haben allesamt Kante und trotzdem einen hohen melodischen Anteil, die softe und harte Seite wird also gleichermaßen angesprochen. HALESTORM sind auch ohne Vorkenntnisse leicht aufzunehmen und neben Lzzy trägt auch der motivierte Drummer zu massig Showeffekten bei. Mir fallen spontan eine Handvoll durchgeknallte Drummer ein, der Knüppelknecht von HALESTORM darf sich ab jetzt gerne einordnen. Sticks wurden hochgeworfen und aufgefangen (da macht sich die Marching-Boy-Ausbildung mal bezahlt), während den Taktpausen sekundenschnell hochgehüpft und ansonsten massiv auf das Kit gedroschen. Es bestanden tatsächlich Bedenken, ob das Teil den Abend überlebt. Soviel Engagement muss belohnt werden, deshalb wurde ihm sogar ein Solo genehmigt. Der Schlachthof feierte HALESTORM durchgehend ab, was die Band sichtlich freute. Für HALESTORM darf man getrost das gute alte Wort „freundlich“ verwenden, selten so eine sympathische und spielfreudige Band gesehen. Es flogen zahlreiche Pleks und Drumsticks in die Menge, wurde ständig Augenkontakt mit den Fans aufgenommen, zum Mitsingen animiert und die besonders harten HALESTORM-Fans wurden durchaus registriert. Tolle, positive Band und live immer sehenswert! Highlights: „I Miss The Misery“ und „Freak Like Me“.
Galerie mit 5 Bildern: Halestorm - Alter Bridge und Halestorm - "Fortress Tour" 2013
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37299 Reviews und lass Dich inspirieren!
Setlist ist so nicht richtig, All Hope Is Gone wurde nicht gespielt, genauso wenig Cry A River. Statt diesen wurden Waters Rising und The Uninvited gespielt. Dazu heißt das Lied, das Sie für Halestorm empfehlen Freak Like Me und nicht nur Freak. Bitte nächstes Mal richtig aufpassen
Vielen Dank ist korrigiert!