ALPHA TIGER
Der Bericht zur Record Release Show
Konzertbericht
PROWLER
Recht schnell wird erkennbar, dass auch der kleine Saal auch seine Vorzüge hat, denn pünktlich zur ersten Band ist dieser bereits gut gefüllt. Den Anfang machen PROWLER, eine aus Leipzig stammende Heavy-Metal-Band. Die gespielten Titel erweisen sich recht schnell als (größtenteils) waschechte Hymnen, ständig erinnert man den Hörer an die frühen Werke von Bands wie SAXON und JUDAS PRIEST. Tempowechsel werten das meist im Midtempo angelegte Material auf und zeigen, dass es sich um wahre Könner handelt. Vor allem Lead Gitarrist Clemens Richter sticht durch gelebte Virtuosität hervor, mit seinen blitzschnellen Riffs und Licks zaubert er ein Lächeln ins Gesicht eines jeden Heavy-Metal-Fans. Ausdruck und die nötige Portion Charme verleiht Ronny Dietrich, welcher den Gesamteindruck mithilfe seiner Clean Vocals gekonnt abrundet. Als Ganzes betrachtet handelt es sich um einen großartigen Auftritt, welcher den Abend nahezu perfekt einleitet. Im Rückblick scheint die musikalische Ausrichtung PROWLERs (manchen) vielleicht zu „lässig“ im Vergleich zu den anderen anwesenden Bands. Als Freund von Hard Rock und Heavy Metal könnte ich mir jedoch kaum einen besseren Einstieg in einen Abend vorstellen.
Setlist
01. Freedom
02. Paranoia
03. Motorcycle Of Love
04. Hard Pounding Heart
05. Out Of The Night
06. Stallions Of Steel
07. Prowler
08. Princess Of The Night (SAXON-Cover)
STALLION
Pünktlich 21.45 Uhr, also exakt im Zeitplan, wird es Zeit für STALLION, eine süddeutsche Speed-/ Heavy Metal Band. Wie bereits vom Debütalbum „Mounting The World“ gewohnt überzeugt die Band um den Frontmann „Pauly“ vor allem durch die Eingängigkeit und den Groove, welchen das größtenteils aktuelle Material mit sich bringt. Ähnlich wie auf besagtem Album ist es eine großzügige Portion des wohlbekannten 80er-Jahre-Metal, welche für eine gute Stimmung sorgt. Genau wie bei PROWLER ist der Saal bereits zu “früher“ Zeit ansehnlich gefüllt. Neben den typischen Metal-Monstern à la „Stigmatized“ und „Watch Out“ (welches der vermutlich beste Song der Setlist ist) gelingt es STALLION aber auch mit etwas ruhigeren Tönen zu überzeugen. Im Gesamten ist das Set der Band der abwechslungsreich, eine bunte Mixtur aus Heavy, Thrash, Speed Metal und einer ordentlichen Portion aus Sleaze und Hard Rock. Mit nur 45 Minuten ist die Zeit allerdings sehr begrenzt, trotz weiteren Rufen nach Mehr bleibt es bei den neun gespielten Songs, eigentlich schade aber mit EVIL INVADERS steht augenblicklich die nächste Band in den Startlöchern.
Setlist
01. Rise And Ride
02. Wild Stallions
03. Killing Time
04. Stigmatized
05. Give It To Me
06. The Devil Never sleeps
07. Watch Out
08. Shadow Run
09. Canadian Steele
EVIL INVADERS
Mit EVIL INVADERS erwartet den Anwesenden, pünktlich um 23.00 Uhr, die letzte „Support-Band“, doch im Gegensatz zu den Vorangegangen wird es dieses Mal erheblich düsterer. Nach verhältnismäßig langem Soundcheck verdunkelt sich der Raum, Rot wird zur Hauptfarbe und die ersten Akkorde lassen etwas “Böses“ erahnen. Morbide, aggressiv und düster sind passende Adjektive für die Musik EVIL INVADERS‘. Die aus Belgien stammenden Speed-Thrasher orientieren sich unverkennbar an Bands wie MERCFUL FATE, SLAYER und POSSESSED. Die Songstruktur ist zu großen Teilen auf Instrumentale Parts ausgelegt, ein Großteil der gespielten Titel geht flüssig ineinander über. Mir gefällt der Auftritt, ein Teil des Publikums scheint allerdings etwas überrumpelt. Der Gesang ist dauerhaft mit einer dicken Portion Hall untermauert und im Kontext zu leise, auch wenn zum Teil gewollt sind dies am Ende zwei Punkte, welche meinen Eindruck von der Band etwas schmälern. Im Februar veröffentlicht die Band ihr neues Studioalbum, ein Werk, welches nach dem 45-Minuten-Slot an diesem Abend zum absoluten Pflichtkauf wurde …
ALPHA TIGER
Kommen wir nun zum Highlight des Abends, pünktlich zum Tageswechsel erklingt das Intro von „iDentity“, dem Album das heute seinen Einstand feiert. Auf CD funktioniert das neue Material ALPHA TIGERs hervorragend, die Livetauglichkeit wird es an diesem Abend unter Beweis stellen müssen. Aufmerksame Beobachter stellen fest, dass bereits einige Leute den Saal verlassen haben, doch der anfangs noch sehr starken Stimmung tut dies keinen Abbruch. Der Sound ist stellenweise als eher suboptimal zu bezeichnen, immer wieder kommt es zu Rückkopplungen, die Rhythmus Gitarre und der Gesang ist stellenweise zu leise, doch gen Ende bekommt man auch diese Probleme in den Griff. Die Setlist erweist sich im Laufe des Konzertes als nahezu perfekt, neben mehr als einer Handvoll neuen Songs muss man auch die altbekannten, teils vier Jahre alten, Klassiker nicht missen. „Scripted Reality“, „Along The Rising Sun“ und, und, und – ein Hit jagt den nächsten. Die Band selbst wirkt hungrig, voller Spielfreude gehen sie durch das umfangreiche Set – kein Wunder, dass der Ruf nach Zugaben dementsprechend stark ist. Neben „Against The Time“ greift man am Ende noch einmal ganz tief in die Trickkiste, nach dem HELLOWEEN-Cover „I Want Out“ (Mit Hilfe von STALLION-Sänger “Pauly“) beendet man den Abend mit dem ANTHRAX-Klassiker „Mad Thrashing Mad“ – ein würdiger Abschluss.
Setlist
01. Intro
02. Lady Liberty
03. Scripted Reality
04. Crimson Desert
05. From Outer Space
06. Long Way Of Redemption
07. Revolution In Progress
08. Along The Rising Sun
09. We Won’t Take It Anymore
10. IDentity
11. Karma
12. Black Star Pariah
13. Starrider
14. Men Or Machines
15. Against The Time
16. I Want Out feat. Pauly (STALLION) (HELLOWEEN Cover)
17. Mad Thrashing Mad (ANTHRAX Cover)
FAZIT
Ein voller Saal, größtenteils gute Stimmung und Bands, welche alles dafür geben das Publikum zu „bespaßen“. Klingt nach einem Erfolg auf ganzer Linie? Nicht ganz … . Zugegeben, für die Sache mit dem kleinen Saal kann keine der Bands etwas, auch nicht für den teils dürftigen Ton, oder die spärliche Lichtshow – den Gesamteindruck schmälern diese Eindrücke dennoch. Aber mit drei grandiosen Support-Bands und einem Headliner in Topform brachte der 24.01.2015 auch einige Highlights hervor. Und um die Frage nach der Livetauglichkeit des neuen ALPHA TIGER-Materials zu beantworten: Ja, auch Live ist dieses genauso grandios wie bereits auf CD!
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