Alice Cooper
Theatre Of Death
Konzertbericht
Mit einem beeindruckenden Schatz an Vitalität, Energie und Groteske führt uns der 62jährige Altrocker durch sein Theater aus Kitsch und Selbstinszenierung. Den Vorhang bildet in diesem Fall der Song „School’s Out“, der seine bizarre Schule des Todes einleitet wie beendet. Ein „Wicked Young Man“ in einer exzentrischen Show lebt, stirbt, amüsiert sich, wird erhängt, vergiftet, guillotiniert, in eine Zwangsjacke gesteckt, landet in der Hölle und kehrt als schwarzer Prediger im Spinnenkostüm zurück, der fordert: „Vengeance Is Mine“. Das macht zwar Spaß, wirkt allerdings mit der Zeit ein wenig ermüdend. Umso aufweckender ist es, als in der Mitte seiner knapp eineinhalbstündigen Spielzeit das Publikum in „Poison“ statt Vergiftung neue Lebenskraft zu finden scheint. Alles singt, gestandene Männer liegen sich von Bier und Emotionen überwältigt in den Armen und irgendwie ist plötzlich egal, ob der Hauptprotagonist gerade von Krankenschwestern mit einer überproportionalen Nadel bedroht wird oder doch von sich aus den giftigen Trank in sich schüttet. Belohnt werden wir später dafür mit in die Menge geworfenen Perlenketten, womit sich so mancher nach dem Konzert schmückend emporgehoben fühlt.
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