Alestorm, Gloryhammer, Wind Rose und Rumahoy
Fantasy und Piraten satt
Konzertbericht
GLORYHAMMER – Alte Alben, neuer Sänger
Bei GLORYHAMMER gab es im vergangenen Jahr viel Wirbel darum, dass sie ihren Prinzen von Thomas Winkler zu Sozos Michael ausgetauscht haben und das Ganze mutete sich etwas seltsam an. Zudem beschädigten ans Licht gekommene Chats das Image der Band, welche sich später öffentlich dazu äußerte und entschuldigte. Neusänger Michael durfte seitdem mit „Fly Away“ schon auf einer Single zeigen, was er kann und präsentiert auch auf dieser Tour weitestgehend altbekanntes Material.
Weitestgehend? Ja, denn GLORYHAMMER haben ein neues, noch unbetiteltes Album in der Pipeline, das im Sommer diesen Jahres erscheinen soll und neben dem bereits bekannten „Fly Away“ bekommen wir auch einen weiteren Song namens „Keeper Of The Celestial Flame Of Abernethy“ zu hören, welcher sofort beim Publikum zündet. Jener hat noch etwas mehr Power und Druck als die erste Single und wenn es ein Vorbote für die Marschrichtung des kommenden Werkes ist, dann dürfen Fans sich freuen. Vor allem, da Winkler mit ANGUS MCSIX ja nun quasi mit seiner eigenen Version weiter macht.
Die restlichen Songs stammen von den drei veröffentlichten Alben der Band, der überwiegende Teil vom noch aktuellen Werk „Legends From Beyond The Galactic Terrorvortex“ und natürlich werden Stücke wie „Hootsforce“ oder „Gloryhammer“ von Anfang an mitgefeiert. Kleine Spielchen und pathosgeladene Ansagen wie das mittlerweile bekannte Bier-Exen zu „Also sprach Zarathustra“ bleiben bei den Fantasy-Meistern natürlich nicht aus.
Nach über einer Stunde Spielzeit verabschiedet sich GLORYHAMMER dann mit der gewohnten „Unicorn Invasion Of Dundee“ von der Bühne und macht Platz für den zweiten Headliner. Manche Feierwütige sehen unterdes trotz des dienstäglichen Termins mittlerweile so aus, als würden sich nicht noch mehr Party brauchen.
Galerie mit 16 Bildern: Gloryhammer - European Tour 2023 in GeiselwindALESTORM – Quietscheentchen und Terror-Tintenfische
Doch ALESTORM kennen keine Gnade und betreten nach einem halben Dutzend QUEEN-Songs zu einem seltsam passenden Techno-Intro die Bühne und legen auch direkt mit „Keelhauled“ los, was dafür sorgt, dass die Menge direkt kocht. Seit Beginn der Pandemie und der Stilllegungn von Touren haben die Schotten die beiden Alben „Curse Of The Crystal Coconut“ und „Seventh Rum Of A Seventh Rum“ veröffentlicht, welche sich heute auch gut die Hälfte der Setliste teilen.
Doch auch „No Grave But The Sea“ und das Drittwerk „Back Through Time“ werden mit je drei Songs bedacht (wenn man bei letzterem „Rumpelkombo“ als vollwertigen Song sehen darf), das ist insbesondere löblich, da von „Back Through Time“ das schon lange nicht mehr gespielte „Death Throes Of The Terrorsquid“ seinen Weg zurück ins Set findet, laut Fronter Christopher Bowes wurde das Lied schon acht Jahre nicht mehr live gespielt. Schmerzlich fehlen tut dafür der Klassiker „Captain Morgan’s Revenge“. Der Titeltrack des Debütalbums gehört zu eigentlich jedem ALESTORM-Konzert dazu, dafür gibt es von jenem Werk „Nancy The Tavern Wench“.
Die Band tritt in Grüntönen auf, neben den Jungs selber steht noch eine überlebensgroße Quietscheente auf der Bühne, die mittlerweile wohl als vollwertiges Bandmitglied gesehen werden darf. Und auch, wenn die Setlist sich etwas zu sehr auf die Party-(oder „P.A.R.T.Y.“)-Tracks fokussiert, so wissen ALESTORM halt eben auch ganz genau, welche Schalter sie beim Publikum drücken müssen. Trotzdem wäre es schön, einen Longtrack wie „Sunset On The Golden Age“ mal live zu hören.
Nichtsdestotrotz verlassen nach dem Konzert von ALESTORM ein Haufen gut gelaunter Fans das Capitol und hoffentlich haben nicht allzu viele davon am nächsten Tag einen Kater auf der Arbeit.
Galerie mit 22 Bildern: Alestorm - European Tour 2023 in GeiselwindInteressante Alben finden
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