Agrypnie
Dornenreich

AGRYPNIE Das Licht ist aus, die „Figur 109-3“ erscheint – das introductio – das Meer von Menschwesen braust auf. AGRYPNIE betreten die Bühne, und wie immer in Stuttgart, wenn die Mannen um Bandleader Torsten zu Besuch kommen, ist die Stimmung von der ersten Minute an ganz weit oben. „Der Tote Trakt“ ist nicht im Haus 11, doch schallt eben dieses Stück uns entgegen, souverän und vehement dargeboten. AGRYPNIE begeistern mit einer wirklich starken Performance, dem präzisesten Zusammenspiel ihrer bisherigen Live-Karriere, dem mitreißenden, sehr motiviert wirkenden Stage-Acting sowie der gnadenlosen Güte ihrer melancholisch angehauchten, schwarzmetallischen Hymnen. Und so wundert es nicht, dass im vorderen Drittel des Publikums viele Matten kreisen, und das trotz subtropischer Temperaturen im vollends gefüllten Saal. Der Fokus liegt ganz klar auf dem aktuellen Werk „16[485]“, doch auch von den beiden vorherigen Alben werden Stücke gespielt, wie mein persönlicher Lieblingssong „Und führet mich nicht in Versuchung“. Persönlich hätte ich mir noch „Cogito ergo sum“ vom Debütalbum „F51.4“ gewünscht, ansonsten bleiben eigentlich keine Wünsche offen. AGRYPNIE schaffen es dabei trotz aller Komplexität in ihren Songs mit Leichtigkeit, die besondere Atmosphäre ihrer Stücke überzeugend auf die Bühne zu transportieren. Ebenfalls erfreulich, dass von Anfang an perfekter Sound herrscht, druckvoll und doch transparent. Nach ca. 45 Minuten ist der Auftritt auch schon wieder vorbei, und Zeit für die geforderte Zugabe ist leider nicht gegeben.

Setlist AGRYPNIE:
01. Figur 109-3
02. Der tote Trakt
03. Kerkerseelenwanderung
04. Und führet mich nicht in Versuchung
05. Morgen
06. Fenster zum Hof
07. Schlaf