Agathodaimon
Agathodaimon

Als Opener durften sich heute Abend die Landshuter DARK FORTRESS verdient machen. Wer bei dem Namen an Black Metal denkt, hat den Nagel sprichwörtlich auf den Kopf getroffen. Die Jungs boten eine recht ordentliche Black Metal Darbietung, die musikalisch irgend wo zwischen Dissection und Dark Funeral anzusiedeln ist. Tragende Midtempo-Parts wechselten sich mit High-Speed Double-Bass Attacken ab, und der Sänger röchelte und grunzte herrlich vor sich hin. Dabei hatten Dark Fortress zudem einen guten Sound erwischt. Die Drums waren nicht zu laut und ertränkten den Rest der Band in „Snare-Terror“, sondern bildeten ein solides Fundament, auf dem die anfänglich etwas leisen Gitarren und das Keyboard aufbauen konnte. Die Keyboards wurden sehr effektiv eingesetzt und klangen sehr atmosphärisch, ohne jeglichen Casio-Charakter zu versprühen. Positiv überrascht war ich auch von der recht langen Spielzeit, die ihnen zugestanden wurde, um sich zu präsentieren. Dabei wurde allerdings auch ein Manko deutlich, welches sie eindeutig als Underground-Band identifiziert. Auf Dauer wirkte das Songmaterial etwas eintönig und ließ an Überraschungen und Abwechselung vermissen. Wo musikalisch noch einiges an Abstand zu Szenegrößen erkennbar war, spielte man Show-technisch schon in der Oberklasse. Unterstützt von einer sehr guten Lichtshow poste man auf der Bühne in voller Black Metal-Montur, sprich Corpse Paint und Nieten hier und da. Der Sänger protze darüber hinaus noch mit einem modischen Riesenkettchen am Arm und ließ es sich nicht nehmen, sich auf der Bühne einen kleinen Umtrunk zu gönnen – stilecht natürlich aus einem Kelch gefüllt mit „Blut“. Ein kleines Schmunzeln konnte ich mir da nicht verkneifen. Ein gelungener Auftakt für den Abend war es allemal.