After All
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Konzertbericht
Die Setlist ließ keine großen Wünsche übrig, denn jedes einzelne Album der Jungs wurde mit mindestens einem Stück bedacht. Erstaunlicherweise kam die jüngere Vergangenheit dabei etwas kurz weg, denn von „Stomp 442“ und „Volume 8-…“ wurden mit „Fueled“ und „Inside Out“ jeweils nur ein Stück gespielt. Auch das neue Werk kam mit dem Opener, „Superhero“, „Safe Home“ (live ungleich heftiger als auf Platte) und „Nobody Knows Anything“ unerwartet spärlich bei weg. So wurden mit „Got The Time“, „In My World“ oder „Black Lodge“ (einzige Verschnaufpause dieser ca. 100 Minuten) auch einige Songs zum besten gegeben, die ich vorher nicht ohne weiteres erwartet hätte. Natürlich fehlten Klassiker wie „Caught In A Mosh“, „Madhouse“, „N.F.L.“ oder „Antisocial“ auch nicht, sodass wirklich jeder an diesem Abend auf seine Kosten kam. Anthrax strotzten nur so vor Spielfreude, was bei einer Band mit einer über 20-jährigen Geschichte ja nicht immer selbstverständlich ist. Genauso abgehfreudig präsentierte sich auch das Publikum und hatte natürlich noch nicht genug, als sich die Mannen um Frontgott John Bush, der es sich übrigens auch nicht nehmen ließ, seine Meinung über Politiker wie Bush und Blair kundzutun und ihnen ein dickes „Fuck U!“ hinterherzuschreien, nach „Only“ aus ihrem regulären Set verabschiedeten. Eine Zugabe war natürlich Pflicht und sie setzte dem ganzen Konzert nochmals einen drauf. „Metal Thrashing Mad“ machte den Anfang, bevor das darauffolgende „Bring The Noise“ die ganze Halle in einen einzigen Pit verwandelte und offenbarte, dass Bush, Ian und Bello auch als Rapper eine prima Figur abgeben würden. So, und nun kamen die am Anfang angesprochenen Indianer. Stilgerecht zu „Indians“ holte der Frontmann die fünf Jungs mit folgenden Worten auf die Bühne: „If you have the balls to wear this tonight, you have to come on the stage right now!“ Gesagt, getan, und so gab es zu den Klängen des Rausschmeißers den ersten deutschen Indianerstamm auf der Bühne der LMH zu bestaunen. Dann war Schluß. Leider, denn Konzerte dieses Kalibers kann man sich die ganze Zeit geben. Es war groß, ganz groß, was Anthrax an diesem lauen Märzabend hier abgeliefert haben. Mit diesen fünf Jungs ist definitiv wieder voll und ganz zu rechnen. Das musste auch mein Kollege Metal_Inc. zugeben, der, beschwingt durch diese großartigen hundert Minuten auch direkt noch seinen eigenen Rekord brach. LMH Köln – Autbahnausfahrt Wiesbaden/Niedernhausen in 70 Minuten. Respekt!
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