After All
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Konzertbericht

Billing: After All und Anthrax
Konzert vom 2003-03-22 | Live Music Hall, Köln

Und toppen sollten Anthrax dies auf jeden Fall, um schon mal ein klein wenig vorwegzunehmen. Aber erst möchte ich noch gedanklich an mein Review zu „We’ve Come For You All“ anknüpfen, in dem ich mich vehement weigerte zu behaupten, dass sich deren Mucke in irgendeiner Weise dem New Metal angebiedert hätte. Den Beweis für die Richtigkeit meiner Behauptung erhielt ich bei diesem Konzert, denn New Metal-Hüpf-Kiddies mit Korn- oder Slipknot-Shirts waren nur sehr sporadisch auszumachen. Dafür gab es viele alte Kutten samt kultiger Anthrax-Textilien aus den 80ern zu bestaunen. Hier hatten die Old-School-Fans ganz klar das Heft in der Hand. Es gab sogar einige, die, ganz an die Bandhymne „Indians“ angelehnt, mit echtem Federnkopfschmuck aufliefen. Doch dazu später mehr. Los legten die fünf Jungs nach einem spaßigen Intro, wie nicht anders zu erwarten, mit dem Opener ihrer neuen Platte, „What Doesn’t Die“. Brachial, eingespielt, mitreißend, einfach gut. Aber ohne ihren Sänger wären Anthrax nur halb so viel wert. John Bush betrat die Bühne und die LMH stand sofort Kopf, fraß ihm aus der Hand, las jeden Satz gierig von seinen Lippen. Ist der gute Mann stimmlich ohnehin über jeden Zweifel erhaben, macht ihn sein sympathisches, ehrliches, fannahes Auftreten aber noch dazu zu einem der charismatischsten Frontmänner im ganzen Metalzirkus. Ganz große Klasse! Seine Kollegen standen ihm, unisono in schwarze Pentagram-Trikots gehüllt, in punkto Bühnenpräsenz kaum nach. Bassist Frank Bello und Scott „der Ziegenbart“ Ian nutzen die Bühne mit ihren originellen Bewegungen in voller Breite aus, während Neu-Klampfer Rob Caggiano eher den ruhenden Pol mimte und lässig ein Killer-Riff nach dem anderen aus dem Ärmel schüttelte. Charlie Benantes Drumkit sah zwar etwas überdimensioniert prollig aus, was aber nötig war, denn ein kleineres hätte seinem massiven Schlagwerk-Terror wahrscheinlich nicht standgehalten. Das geisteskranke Drumming von „Nobody Knows Anything“ brachte er z.B. ohne jeden Aussetzer arschtight rüber.

After All

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23.03.2003

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