Ace Frehley
Ace Frehley - Space Invader Tour in Bochum
Konzertbericht
Vor wenigen Wochen haben KISS, soweit das in ihrem Alter möglich war, die deutschen Hallen abgefackelt. (Wir berichteten nicht.) Nun geht es für die KISS-Fans von den großen Hallen in die kleinen Clubs. Ex-Gitarrist ACE FREHLEY veröffentlichte im vergangenen Jahr ein neues Soloalbum, das nun promotet werden muss. Also kommt er zum ersten Mal seit fünfeinhalb Jahren nach Deutschland.
An jenem Montag war die Zeche Bochum mit ca. 500 Leuten gut gefüllt. Als Vorgruppe boten die holländischen REBELSTAR passablen, an BRITNY FOX erinnernden AOR. Als Vorgruppe ganz okay, aber auf ein Headlinerkonzert würde wohl keiner der hier Anwesenden gehen, denn das Publikum reagierte zurückhaltend. Hier gab es ein Kopfnicken, da ein Klatschen, doch wirklich mitreißen konnten sie niemanden.
Frehley und Stanley/Simmons bekriegen sich zwar via Interviews, aber sie haben doch mehr gemeinsam, als sie denken. Der „Space-Ace“ hatte scheinbar Probleme, rechtzeitig vom Planeten Jendall in den Pott zu kommen. Deswegen startete das Konzert erst kurz vor 22 Uhr mit „Rocket Ride“. Als Erstes springt einem die Backing-Band ins Auge, die wesentlich jünger ist als er – abgesehen von Gitarrist Richie Scarlet. (Falls jemand weiß, wie alt er ist, möge er sich bitte beim Autor melden.) Über Scarlet kann man zwar sagen, er sähe aus wie ALICE COOPER. Aber er ist zumindest der heimliche Fronter der Band, denn man merkt Ace den Zahn der Zeit an. In Interviews behauptet er gerne, dass er Tommy Thayer (aktueller Gitarrist von KISS) von der Bühne fegen würde. Nun, er scheint diesbezüglich einen streng geheimen Plan zu haben, da er sogar von seiner eigenen Backing-Band in die Tasche gesteckt wurde.
Und die Zuschauer? Während das Publikum bei REBELSTAR eher zuschaute, fressen sie ACE FREHLEY förmlich aus der Hand. Anhand der vielen KISS-Shirts kann man erkennen, dass ein Großteil auf die KISS-Songs scharf ist. Der ehemalige KISS-Gitarrist spendiert ihnen gleich neun an der Zahl. Bei den absoluten Klassikern, wie „Love Gun“ oder „Detroit Rock City“ ging die ganze Zeche steil. Und selbst die 3 Songs von „Space Invader“ haben die Leute mindestens so sehr mitgerissen, wie die Hits des Supports.
Natürlich musste Ace auch ein paar Effekte aus seiner KISS-Zeit übernehmen, wie z. B. die rauchende Gitarre. Auch war er so schlau und hat seine Fehler mit Lautstärke kaschiert. (Zwischen dem Sounds von REBELSTAR und ACE FREHLEY bestand doch ein großer Unterschied.) Gegen Viertel vor Zwölf entlässt Ace sein Publikum mit „Deuce“ in die Nacht. Die Leistungen von KISS und ACE FREHLEY in den letzten Jahren lassen sich nun wie folgt zusammenfassen: „You wanted the best. He gives you his best.“
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