Accept
Blood Of The Nations-Tour 2011
Konzertbericht
Das tun die Schweden auch und machen dabei gute Miene zum bösen Spiel. Dass die Halle nicht ganz gefüllt ist, kann man ihnen nicht anlasten. Auch nicht, dass sie nicht versuchen Stimmung beim Publikum zu erzeugen. Es hat andere Gründe, dass die Schweden heute Abend nicht abgefeiert werden. Zum Einen findet die Mischung aus traditionellem und Doom Metal heute Abend nicht vollends ihre Adressaten, denn die Fans wollen Spaß haben und feiern, weswegen GRAND MAGUS keinen leichten Stand haben. Zum Anderen kann die Band sich auf der Bühne nicht richtig bewegen, denn sie musste ihr Drumset vor dem von ACCEPT aufbauen, so kann von Action auf der Bühne auch nicht wirklich die Rede sein. Einen schlechten Gig spielen GRAND MAGUS aber nicht und als sie abschließend ihre Hymne “Iron Will” anstimmen, sind auch viele Fäuste in der Luft, doch so richtig überspringen will der Funke nicht. So erntet die Band anerkennenden, aber keinen frenetischen Applaus, als sie die Bühne für ACCEPT frei macht.
Die deutsch-amerikanische Verbindung legt nach erfreulich kurzer Umbaupause laut mit “Teutonic Terror” und “Bucket Full Of Hate” vom aktuellen Album laut und mächtig los. Die Frage, ob Herman Frank wieder mit an Bord ist, ist ebenso schnell beantwortet. ACCEPT sind auch in Deutschland nur als Quartett unterwegs, da sich der Gitarrist noch von einer Verletzung auskuriert. Gute Besserung auch noch einmal von dieser Stelle, Herman. Das dämpft die Stimmung aber ein wenig, da ACCEPT nach wie vor am besten mit zwei Gitarren funktionieren. Sei es drum. Wolf und Peter wissen, was sie ihren Fans schuldig sind und posen um die Wette, während Sänger Mark den beiden den Vortritt lässt und sich lieber auf ein, zwei effektive Gesten beschränkt. “Starlight” und “New World Comin’” verfehlen ihre Wirkung ein wenig und werden nicht so enthusiastisch bejubelt, wie die folgenden “Restless And Wild” und “Son Of A Bitch”, die die Stimmung ordentlich nach oben pushen. Klar, das sind Klassiker, aber man muss der Band attestieren, dass sie ein feines Gespür dafür hat, wo im Set man die Eckpfeiler setzen muss. Ein solcher ist zum Beispiel natürlich auch “Metal Heart”, der das Stimmungsbarometer das erste Mal heute Abend bis zum Anschlag bringt. Das integrierte Solo von Wolf Hoffman ist im Gegensatz zu denen vieler Kollegen durchdacht und stört in der Mitte des Songs überhaupt nicht, sondern ergänzt das bekannte sinnvoll. Die Fans danken es ihm und unterstützen den ACCEPT-Kopf mit Applaus und lauthals mitgesungenem “Für Elise”-Part.
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Accept und Grand Magus auf Tour
06.11.24 | Accept - Humanoid Tour 2024AcceptTurbinenhalle, Oberhausen |
07.11.24 | Accept - Humanoid Tour 2024AcceptNeue Stadthalle Langen, Langen |
09.11.24 | Accept - Humanoid Tour 2024AcceptSiMM City - Festsaal Simmering, Wien |
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Den Grand-Magus-Auftritt habe ich als wesentlich besser empfunden als der Autor. Das liegt sicher zum einen daran, dass ich die Schweden sehr mag und daher mit ihren Songs recht vertraut bin, zum anderen, dass ich ziemlich weit vorne gestanden habe und dort eine ziemlich gute Stimmung herrschte. Ich freue mich schon auf das RockHarz diese Woche, dort werde ich sie wieder sehen.
Dem Accept-Bericht ist nicht viel hinzuzufügen. Ich hatte zuerst Angst, von dem neuen Sänger enttäuscht zu werden, doch Mark fügte sich nahtlos in das Bild ein und sang auch alte Songs, als würde er schon immer dazu gehören. Mit der Song-Auswahl war ich ebenfalls sehr zufrieden. “Metal Heart” war mein persönliches Highlight.