Accept
Accept
Konzertbericht
Gegen 21.20 erfüllt zunächst das Intro die Halle und schon als ACCEPT mit „Teutonic Terror“ loslegen, steht fest, dass die Band hier und heute ohnehin nur gewinnen kann. Die Begeisterung in der Halle ist nämlich mittlerweile in blanke Euphorie übergegangen und die Menge bereitet den Herren Hoffmann, Baltes, Frank, Schwarzmann und Tornillo einen wirklich mächtigen Empfang. Auch das daran nahtlos angeschlossene „Bucket Full Of Hate“ besteht seine Wien-Premiere unbeschadet. Das Experiment, sich zunächst mit Tracks vom aktuellen Dreher vorstellig zu machen geht voll und ganz auf, auch wenn logischerweise die Dezibelzahl der Publikumsgesänge bei den bewährten Hits ungleich stärker ist.
Erste Exponate aus dem stattlichen Backkatalog der Deutschen sind, das zumindest für mich etwas überraschend in die Setlist genommene, „Starlight“, „Love Child“ und als erster echter Höhepunkt das unverwüstliche „Breaker“. Danach spricht Mark dann erstmals zur Menge, erweist sich jedoch als ein wenig distanziert und hält sich auch im weiteren Verlauf des Abends eher zurück. Offenbar legt dieser Mann nicht wirklich viel Wert auf Kommunikation. Nicht weiter schlimm, denn seine wesentliche Aufgabe, die Gesangs-Performance, erledigt er dafür sehr solide. Der Kerl versucht erst gar nicht Udo Dirkschneider zu kompensieren, sondern zeigt sich von Beginn des Sets an bemüht, die Songs auf seine eigene Art zu interpretieren. Das Ergebnis ist mehr als nur zufriedenstellend, meine Befürchtung, wird bekämen nicht viel mehr als eine ACCEPT-Cover-Band zu sehen, stellt sich als vollkommen unbegründet heraus. Hinsichtlich seines Auftretens gibt Mark schlicht den „Rock’n’Roller“, wirkt dabei ungemein authentisch und erinnert nicht zuletzt auf Grund seines Aussehens entfernt an „Ober-Schwester“ Dee Snider.
Soundtechnisch fällt auf, dass die glasklar aus den Boxen drückenden Klampfen zwar dominieren, in Summe aber dennoch von einem ausgewogenen Klangbild gesprochen werden kann. Was den Gesang betrifft, klingen die Backing Vocals – zumindest in der „Frontrow“ – zum Teil aber deutlich lauter und dichter als Mark’s Stimme. In manchen Refrains hört man den guten Mann daher kaum noch, aber das macht gar nichts, denn der Chor, allen voran Peter Baltes, liefert eine überaus imposante Vorstellung, unter anderem im folgenden, abermals neuen Track „New World Comin‘“, in dem sich das Publikum erneut als ungemein sangeskräftig beweisen darf. Es läuft gerade erst die 30. Spielminute als ACCEPT einen ihrer Überhämmer schlechthin, „Restless And Wild“, anstimmen.
Fragen? Ja, klar – Darf denn das sein?
Warum jetzt schon? Hören die etwa schon wieder bald auf?
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