36 Crazyfists, Poision The Well, Gwen Stacy

Diese Warnung prangte am Drumkit von den 36 CRAZYFISTS, und wer das zu Beginn noch für einen Scherz gehalten hatte, wurde im Laufe des Gigs eines besseren belehrt. Zielsicher wie ihre Songs schoss Drummer Thomas Noonan ab und an ein Trommelstock ins Publikum. Aber das war lediglich am Rande zu bemerken, denn die Jungs aus Alaska überraschten viel mehr mit einem mächtigen Auftritt, der in Energie und seiner explosiven Wirkung auf das Publikum den von POISON THE WELL sogar noch toppen konnte. Bewegung war Pflicht, niemand schien sich dieser auch nur im Mindesten entziehen zu wollen und auch die Textsicherheit des Publikums rührten den Vierer so sehr, das neben einem Dauergrinsen bei Fronter Brock Lindow schon fast Tränen in den Augen zu sehen waren. Auch angenehm zu sehen, das die Songs vom neuen Album wie „Gave It Hell“ live ähnliche Qualitäten offenbaren, wie ältere Stücke wie beispielsweise Material von der „Rest Inside The Flames“. Festhalten muss ich auch noch, das mich 36 CRAZYFISTS Live wesentlich mehr überzeugten als auf Platte. Leider war wie so oft bei guten Konzerten, alles viel zu früh vorbei und so verabschiedeten sich alle, sichtlich zufrieden nach der einzigen, aber umso großartigeren und lauthals geforderten Zugabe „Slit With Theory“ in die Berliner Nacht. Großartiger Gig einer Band, die ich zumindest nicht so begeisternd auf der Bühne erwartet hätte.

Was bleibt am Ende noch zu sagen? Es hat viel Spaß gemacht, zumindest ab POISON THE WELL. Den Opener lass ich jetzt mal außen vor. Ansonsten gab es trotz eines ziemlich deftigen Eintrittspreis absolute Qualität auf der Bühne und Spaß für jeden, was sich auch im Publikum widerspiegelte, welches im Übrigen von ziemlich jung bis hin zum besten Alter reichte. Großartiger Abend, der mir Lust auf mehr gemacht hat – ich hoffe die Jungs beehren Deutschland bald mal wieder!