36 Crazyfists
36 Crazyfists

Gut „vorgeheizt“, war man nun gespannt auf die Mannen aus dem kühlen Alaska. Diese machten von Beginn an Druck und ließen die Bretter auf der Bühne durch den Opener ihrer aktuellen Platte, „A Snow Capped Romance“, mächtig wackeln. Was folgen sollte, waren mehrheitlich Songs dieser Platte garniert mit ein paar Auszügen aus „Bitterness The Star“ und einem neuen Lied, zu dem das Album, wie im Interview erwähnt, Anfang nächsten Jahres herauskommen soll. Dieses machte deutlich, dass sowohl auf die Intensivierung der melodiösen Parts als auch auf die Forcierung der harten Stellen Wert gelegt wurde – im Sound sich soweit aber nichts verändert hat. So aktiv die Fans im Moshpit waren, so bewegungsfreudig war die Band auf der Bühne. Besonders Sänger Brock konnte durch die vielen Kameras kaum eingefangen werden, es sei denn er stellte sich auf die Monitore und forderte das Publikum auf, mitzusingen. Das tat es dann, auch wenn man sich teilweise gewünscht hätte, dass es nicht so ist (aua, Ohren). Eine andere Taktik Brock am Laufen zu hindern, war ihn mit Küchenrollen einzuwickeln. Diese Maßnahme setzten Twelve Tribes als Rache für die „Rasta-Aktion“ um, so dass die komplette Band beim Spielen mit Papier eingewickelt wurde. Das Schlachtfeld auf der Bühne war perfekt. Doch das hinderte 36 CF nicht daran, durch Songs wie „Bloodwork“, „The Heart and the Shape“ oder auch dem für die Band ungewöhnlichen „Waterhaul“ zu glänzen, bei dem sich die Band aber hätte ruhig mehr Zeit lassen können, um die Stimmung des Songs entwickeln und entfalten zu lassen. Dann wären sie vielleicht deutlicher über eine Stunde gekommen, die sie mit Abgang und Zugabe so gerade ankratzten. Eindeutig zu wenig! Zumindest wurden sie zum Schluss noch einmal kräftig mit Mehl beworfen und die Vorgruppen ließen es sich nicht nehmen noch einmal den Sprung von den Brettern ins „kühle Nass“ zu wagen.