Wormed
Interview mit Bassist Guillemoth zum neuen Album "Exodromos""

Interview

Wormed

Es ist noch nicht allzu lange her, da entstiegen WORMED, nach zehn Jahren Full-Length-Abstinenz, ihrem Raumschiff und veröffentlichten mit „Exodromos“ einen richtigen Brecher, der die gesamte Brutal-Death-Szene begeisterte. Damit manifestierten die Spanier einmal mehr ihre besonders starke Stellung im Underground und straften alle Zweifler Lügen. Wo die Scheibe im Zusammenhang mit dem Vorgänger „Planisphaerium“ einzuordnen ist, was es thematisch mit der Figur Krighsu auf sich hat und warum die Fans nun so lange warten mussten, sind allesamt Fragen, denen metal.de, gemeinsam mit Bassist Guillemoth, nachging.

Hallo Guillemoth! Die Rezensionen zu “Exodromos” waren fast ausschließlich positiv. Bist du soweit zufrieden?

Hallo! Ja, “Exodromos” erhält großartige Reviews von allen Herren Länder, damit sind wir natürlich sehr zufrieden! Wir sind auch mit dem Album an sich besonders zufrieden, was derzeit die wichtigste Sache für alle von uns ist.

Ihr habt euch zwischen “Planisphaerium” und eurer neuen Platte nahezu zehn Jahre Zeit gelassen. Was habt ihr in der Zwischenzeit alles getrieben und welche Entwicklung hat WORMED in dieser Zeit genommen?

Wir hatten in diesen zehn Jahren mit vielen Problemen zu kämpfen – unser Drummer musste gehen, unser Gitarrist verschwand als die CD gerade erst herauskam… ein Haufen Scheisse. Gleichzeitig haben wir uns um verschiedene Side-Projekte gekümmert, sodas einfach nicht genügend Zeit vorhanden war. Als wir dann die EP “Quasineutrality” aufnahmen, wurde alles besser. Wir hatten unseren Gitarristen zurück an Bord und Migueloud stieß zu uns. Demnach hatten wir wieder ein vollständiges Line-Up, abgesehen von einem Drummer. Nur wenige Zeit später kam Schlagwerker Riky dazu, womit wir endlich wieder komplett waren. Dann haben wir die Arbeit wieder aufgenommen, mehr gespielt und an neuen Songs gearbeitet. Wir wissen, dass es eine sehr lange Zeit war, doch wir wollten ganz einfach kein schlechtes Album produzieren, woraufhin wir sehr hart an den neuen Stücken gearbeitet haben. Nun, zehn Jahre später, arbeiten wir noch härter, haben mehr Erfahrung erlangt und wissen, in welche Richtung wir tendieren.

Wenn man mit beiden Ohren in “Exodromos” hineinhört, so macht die Platte schon den Eindruck, deutlich atmosphärischer als eure letzten Werke zu sein. Ist das etwas, worauf ihr hingearbeitet habt?

Wir waren hinsichtlich unserer Gefühle und Eindrücke immer auf Atmosphäre bedacht, selbst bei unserem Demo “Floating Cadaver In The Monochrome“ hatten wir entsprechende Melodien am Start. Allerdings war der Sound Schrott, sodass es wirklich schwer war, entsprechende Akzente herauszuhören. Atmosphäre ist ein sehr wichtiger Aspekt unserer Musik. Er schafft Interesse bei den Hörern und lässt sie in unsere Welt eintauchen. Wir versuchen immer wieder die Brutalität mit dunklen Melodien zu vermischen. Es gibt uns die Gelegenheit, etwas mit mehr Gefühlen aufzuzeigen und den Hörer in tiefe Welten hinabzuziehen. 

Was bedeutet eigentlich “Exodromos”?

“Exodromos” ist ein griechisches Wort und bedeutet “äußere Reise”. Es ist Krighsu’s Reise.

Auf eurem Album erzählt ihr die Geschichte von Krighsu, dem letzten Menschen im gesamten Kosmos. Könntest du etwas mehr von dieser Geschichte berichten und erklären, wo die Inspiration dafür herkam?

“Exodromos” ist das Prequel von unserem ersten Album „Planisphaerium“. Die Geschichte erzählt von futuristischen Wissenschaftskonzepten und chaotischen Visionen des letzten Menschen im Universum. Sein Name ist Krighsu, der letzte seiner Art, der „Chryms“. Er hat das gesamte Wissen von Kultur, Wissenschaft und der menschlichen Historie in seinem Gehirn.
Alles kam von Phelgeton’s Gedankengängen und begann mit unserer ersten EP. Dabei verfolgen wir die Geschichte in keiner bestimmten zeitlichen Abfolge. “Planisphaerium” ist nahezu das Ende der Geschichte, vielleicht…

Science Fiction und Death Metal an sich sind jetzt nicht gerade die extreme ungewöhnliche Kombination, doch dieses Level der Brutalität und eine solch intensive Atmosphäre transportieren schon etwas Besonderes. Wie entsteht ein Song bei WORMED, sodass ihr diese Aspekte derart hervorragend zusammenführen könnt?

Wir machen die Musik und dann kümmert sich Phlegeton um seinen Part. J.Oliver und Migueloud sorgten für alle Riffs, die wir dann im Rehearsal-Studio zusammengepackt haben. Wenn der Song dann fertig ist, hat Phlegeton hinsichtlich der Lyrics quasi Narrenfreiheit. Auf dieser Platte wollten wir die Songs nicht ganz so chaotisch und insgesamt etwas kürzer gestalten. Das hilft uns, längere Melodien einzubauen, die dem Song eine Entwicklung verleihen, die wiederum zu intensiverer Atmosphäre führt.

Seid ihr eigentlich Fans von Science-Fiction-Filmen oder woher kommt diese Begeisterung für alles jenseits unserer Atmosphäre?

Wir sind Fans von Filmen wie Premutheus, Alien oder 2001 Space Odyssey…aber das ist eigentlich nichts Besonderes, schließlich mögen haufenweise Leute diese Filme. Besonders interessiert ist hauptsächlich Sänger Phlegeton, der sich auch mit vielen Publikationen in diesem Rahmen beschäftigt. Wir haben bereits über den Large Hadron Collider gesprochen, bevor er überhaupt in den breiten Fokus gerückt ist! Phlegeton hat etwas darüber schon vor langer Zeit gelesen – er ist sehr interessiert, was das angeht.  

Sind eure Texte vollkommen fiktiv oder gibt es Verknüpfungen zur Realität?

Es gibt ein paar Aspekte, die tatsächlich real sind, doch das meiste wurde technischen Termini entlehnt. Die komplette Geschichte um Krighsu ist erfunden, doch seine Theorien basieren auf tatsächlich existierenden Konzeptionen und Fakten. 

Wenn ihr von Einflüssen sprechen solltet, welche Bands würdest du da nennen?

Wir haben viele Einflüsse! Wir haben bereits vor 15 Jahren begonnen, demnach kannst du dir sicherlich einiges vorstellen. Um nur ein paar zu nennen: NAPALM DEATH, CRYPTOPSY, SUFFOCATION, GORGUTS, IMMOLATION, DEATHSPELL OMEGA, MESHUGGAH…Es handelt sich nicht alleine um Death Metal Bands, auch Grindcore oder Black Metal gehört dazu…

Der populärste Kommentar unter eurem Video zum Stück “Tautochrone” ist, dass ihr den Soundtrack zu “Tron” hättet schreiben sollen. Wie würde denn der Film aussehen, wenn ihr euch darum gekümmert hättet?

Das wäre wahnsinnig! Ich bin mir sicher, das wäre die dunkelste und verstörendste Version von Tron ever! 

Hast du ein paar Worte zu eurem neuen Drummer, Riky, der einen wahnwitzigen Job auf “Exodromos” verrichtet?

Riky ist im Jahr 2010 zu uns gestoßen, während er gerade noch bei AVULSED hinter den Fellen saß. Er hat dort hervorragende Arbeit geleistet und war direkt der Mann, nach dem wir gesucht hatten. Wir hatten eine ganze Menge Angebote, als wir über die Zeit nach einem Drummer gesucht haben, doch wir wollten etwas ganz Besonderes. Wir haben nach einem Schlagwerker gesucht, der nicht nur unheimlich schnell, sondern auch fähig ist, andere Stile abseits des Death Metal spielen zu können. Wir kennen Riky nun über zehn Jahre, haben ihn einfach mal angesprochen und er hat sich bereit erklärt, WORMED zu unterstützen. Er ist ein extrem variabler, fähiger Drummer.

Wann wird WORMED eigentlich die europäischen Bühnen angreifen?

Wir haben einige Festivals bestätigt wie das Neurotic Deathfest am 04.05. in Holland. Das Deathfest in Deutschland am 07.09. und gleichzeitig hoffen wir, im Oktober noch eine Europatour liefern zu können. Außerdem touren wir vom 12. bis zum 17.11. durch Großbritannien. 

Das war alles. Ich danke Dir für das Beantworten der Fragen und natürlich nochmals Gratulation für dieses großartige Album. Die letzten Worte gebühren Dir!

Danke Dir vielmals für das Interview! Wenn uns jemand abchecken möchte, schaut einfach auf unsere Internetpräsenzen!

02.05.2013
Exit mobile version