Within Temptation
Interview mit Sharon den Adel zum aktuellen Album "Hydra"
Interview
„Jeder mag harte Gitarrenriffs und coole Soli“
So langsam wird es nun aber Zeit, dass wir auf das neue Album zu sprechen kommen. „Hydra“ hat zum Zeitpunkt des Interviews bereits einige Wochen auf dem Buckel, dennoch ist die Sängerin nach wie vor äußerst zufrieden mit der Scheibe: „Ich mag das Album genau so wie es ist. Einige der Songs funktionieren live sogar noch besser, wie zum Beispiel ‚Dangerous‘, das komplett durch die Decke geht. Als wir das Video dazu im Internet veröffentlicht haben, waren die Reaktionen nicht ganz so euphorisch. ‚Silver Moonlight‘ mögen wir hingegen auf dem Album total, aber live kommt es nicht so gut an. Viele Leute mögen es zwar irgendwie, aber irgendwie hat es nicht dieselbe Energie wie ‚Iron‘, so dass wir das Lied nun damit ersetzt haben.“
Ebenfalls nicht unproblematisch gestaltet sich die Umsetzung des grandiosen „Whole World Is Watching“, das WITHIN TEMPTATION an diesem Abend zum ersten Mal live auf einer deutschen Bühne spielen. Auf Dave Pirner (SOUL ASYLUM) oder Piotr Rogucki (COMA), die als Gastsänger an den beiden Versionen des Songs beteiligt waren, muss aber leider verzichtet werden. „Deshalb spielen wir das Lied in einer Akustik-Version. Als Schlussstück des Albums funktioniert es hervorragend, weil es darum geht, auf das Leben als Ganzes zurückzublicken. Ich mag den Song sehr, insbesondere weil Dave und Piotr da eine fantastische Leistung abgeliefert haben.“
Mit dem stilistischen Wechsel, den „The Unforgiving“ mit sich brachte, fühlen sich WITHIN TEMPTATION sichtlich wohl, so dass „Hydra“ die logische Fortsetzung dieses neuen Kurses markiert. „Es entspricht einfach dem, wo wir heute als Band stehen. Wir wollten etwas schnellere Songs haben, die voller Energie stecken. Dadurch wurde alles automatisch auch härter und wir lieben das total. Wir gehen zurück zu unseren Wurzeln und sind dabei so heavy geworden wie seit dem ersten Album nicht mehr, als wir uns noch eher im Doom-Metal bewegten. Der Gitarren-Sound war damals extrem heavy und ist es auch jetzt wieder geworden. Dafür haben wir die Orchester-Elemente ein wenig reduziert.“
Herrschte auf „The Unforgiving“ noch eine reichlich düstere Atmosphäre, so kann man „Hydra“ im besten Sinne als „poppig“ bezeichnen, ohne dies – wie sonst in Metaller-Kreisen üblich – als Beleidigung verstanden zu wissen. „Ich würde nicht ‚poppig‘ sagen, aber das Album ist auf alle Fälle sehr eingängig. Und trotzdem ist es auch extrem heavy, was in meinen Augen die beste Kombination ist. Jeder mag doch harte Gitarrenriffs und coole Soli, so lange das Ganze nicht zu technisch wirkt. Ich denke, hier haben wir die perfekte Balance gefunden. Das Songwriting zu ‚Hydra‘ fiel uns auch so leicht wie bei keinem Album zuvor. Wir haben es innerhalb eines halben Jahres geschrieben und aufgenommen, einfach einen Song nach dem anderen.“
„Zeitgleich mit dem neuen Album haben wir auch unser Cover-Album („The Q-Music Sessions“ – Anm. d. Red.) gemacht. Manche Leute hassen das Cover-Album ja regelrecht, was ich überhaupt nicht verstehen kann. Wir haben versucht, diese Pop- und Dance-Songs heavier zu machen, wie es ALIEN ANT FARM mit ‚Smooth Crimincal‘ von MICHAEL JACKSON gemacht haben. Damit so etwas funktioniert, muss der Song selbst natürlich schon gut sein und ich denke, wir haben ein paar richtig gute Songs gefunden, die wir in der Original-Version schon toll fanden. Wir hatten keine Angst davor, einen Song von ADELE oder ENRIQUE IGLESIAS zu nehmen, sofern wir eine Idee hatten, wie wir eine starke Metal-Version daraus machen konnten.“
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Stile | Gothic Metal, Symphonic Metal |
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