Wintersun
Interview mit Jari zu "Time I"

Interview

Wintersun

Nach acht langen Jahren, in denen mehr als einmal die Frage durch die Metal-Welt ging, was aus den Finnen WINTERSUN, die mit ihrem gleichnamigen Debüt einst einschlugen wie eine Bombe, wohl geworden war, wurde im Oktober endlich das Zweitwerk der Band via Nuclear Blast Records veröffentlicht. Wir haben uns Mastermind Jari zu diesem Anlass natürlich geschnappt und ins Kreuzverhör genommen.

Hey Jari, alles klar bei dir? Gratulation zum Release eures neuen Albums „Time I“. Meiner Meinung nach könnt ihr mit dem Ergebnis sehr zufrieden sein. Seid ihr? Oder würdet ihr jetzt im Nachhinein noch etwas daran ändern wollen?

Danke! Von den Alben, die ich bisher gemacht habe, ist dies auf jeden Fall das, mit dem ich am zufriedensten bin. Zugleich war es auch das schwierigste. Aber 100%ig zufrieden bin ich nie und werde es wohl auch nie mit einem Album sein. Und natürlich höre ich viele Dinge, die man hätte besser machen können – z.B. wenn ich ein besseres Studio hätte – aber ich habe alles getan, was ich mit meinen Möglichkeiten konnte.


Welche Reaktionen auf „Time I“ hast du bisher von Freunden, Fans, Presse usw. erhalten?

Die Reaktionen waren sehr positiv. Zunächst wusste keiner so recht, was er davon halten soll, doch nach einigen Hördurchläufen verstanden sie es und lernten, es zu lieben. Es ist für viele kein einfaches Album. Die Stimmung von „Time I“ ist anders, als man es erwarten würde, aber wenn du es einmal begriffen hast, ist es wunderschön. Außerdem sagen uns viele, dass wir etwas sehr Einzigartiges und Originelles geschaffen haben. Das ist schön zu hören, denn genau das war der Plan!


Euer letztes Album wurde vor acht Jahren veröffentlicht und seit 2004 gab es oft Gerüchte darüber, was ihr jetzt wohl tut und ob es überhaupt einen Nachfolger geben wird. Was hat euch denn nun so lange aufgehalten? Was habt ihr seit „Wintersun“ gemacht?

In all diesen Jahren habe ich an den „Time“-Alben gearbeitet, habe mir aber zugleich beigebracht, ein Album auch zu produzieren, zu mixen, zu mastern, mit der ganzen Hardware und Software umzugehen usw. Auch gab es in dieser Zeit eine Menge anderer Probleme außerhalb der Band, die meine Arbeitsgeschwindigkeit zeitweise drosselten. Zwischenzeitlich habe ich an einem kleinen Nebenprojekt gearbeitet, einem Song für ein Nuclear Blast-Allstar-Album und eigentlich habe ich auch die ganze Zeit neues Material geschrieben. Deshalb klingt es für mich immer so seltsam, wenn mich Leute fragen, warum es so lange gedauert hat. Mir kommt es so vor, als hätte ich es in Anbetracht der Umstände sehr schnell geschafft.


Was kannst du über das Konzept hinter „Time I“ erzählen? Worum geht’s in den Lyrics?

Es geht darin um menschliche Erfahrungen und was die Zeit für uns alle bedeutet, die Texte befassen sich damit, was wir empfinden, wenn Zeit vergeht. Zwar geht es in den einzelnen Songs um ganz eigenständige Geschichten, doch das Thema der Zeit vereint sie alle.



Warum hast du dieses Thema für das Album gewählt?

Ich habe die Lyrics geschrieben und erst dann irgendwann gemerkt, dass sich dieses Thema wie ein roter Faden durch all diese zieht. Also entschied ich, das Album „Time“ zu nennen und konzentrierte mich weiter auf dieses Konzept. Ich habe schon zuvor über die Zeit geschrieben und hoffte, mit diesem Thema nun für mich abschließen zu können.

Meiner Meinung nach ist das Album sehr bombastisch, majestätisch und einfach schön. War es das, was du auch erreichen wolltest? Wie würdest du es beschreiben?

Definitv. Diese Worte beschreiben es optimal. Ich wollte ein Album erschaffen, das schlichtweg überwältigend ist. Und als Kontrast setzte ich die schönen orientalischen Melodien und Instrumente ein, als Ruhepunkt und um eine gewisse Magie zu kreieren.

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11.12.2012

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