Vreid
Interview mit Sture zu "V"
Interview
Das mittlerweile fünfte Album der Norweger von VREID steht seit einigen Tagen in den Läden und erneut zelebriert das Quartett feinsten Black ‚N‘ Roll, zeigt sich jedoch diesmal auch für eine Menge neuer Einflüsse offen. Fronter Sture hat sich mit uns über das neue Werk, die Bedeutungen seines Titels “V” und den Entstehungsprozess unterhalten und spricht zudem ganz offen darüber, was ihm die WINDIR-Vergangenheit der Band bedeutet.
Hey Sture, wie geht’s dir? Alles klar?
Hallo! Mir geht’s ganz gut, vielen Dank!
Alles Gute zum neuen Album “V”. Seid ihr zufrieden mit dem Resultat?
Danke! Also ich bin wirklich sehr zufrieden. Das Feedback war seit dem Release sehr positiv und das ist sehr gut. Wie mögen positives Feedback. 🙂
Wenn man eine lange Zeit an einem Album arbeitet, ist es sehr schwierig zu sagen, was man erwartet, wenn es dann veröffentlicht wird. Aber dieses Mal hatte ich ein wirklich gutes Gefühl. Der Entstehungsprozess hat sich schon in allen Details richtig und gut angefühlt, dann ist es umso schöner, wenn das Album auch anderen gefällt.
Was bedeutet die schlichte Benennung “V”? Steht das V für eurer fünftes Album, den Anfangsbuchstaben der Band oder etwas ganz anderes?
Der Titel hat verschiedene Bedeutungen. Natürlich steht er auch dafür, dass es unser fünftes Album ist. Allerdings möchte ich die anderen Bedeutungen nicht erklären, man sollte das der Fantasie der Hörer überlassen. 🙂 Allerdings kann ich sagen, dass es noch so einige andere Bedeutungen gibt.
Auch das Cover ist sehr schlicht gehalten, passt jedoch optimal zu der Musik und auch zu euren früheren Artworks. Wer zeichnete sich denn dafür verantwortlich?
Das Artwork wurde von einem guten Freund von uns entworfen: Per Christian Grov oder auch PC genannt. Er hat auch schon die Cover für “I Krig” und “Milorg” gemacht und wie schon damals hat er auch dieses Mal wirklich gute Arbeit geleistet. Es passt sehr gut zu der Musik, simpel und klar.
Ihr habt von der Aufnahme bist hin zum Mix diesmal alles selbst in die Hände genommen. Wieso habt ihr euch dazu entschlossen? Was war das für eine Erfahrung?
Ja, es ist tatsächlich das erste Mal, dass wir wirklich alles selbst gemacht haben. Allerdings haben wir schon bei den vorherigen Alben immer mehr selbst in die Hand genommen. Bei “Milorg” z.B. haben wir auch alles selbst gemacht, nur die Schlagzeug-Aufnahme nicht.
Vor “V” haben wir dann aber neues Equipment gekauft und wollten auch die Drums selbst aufnehmen, das war quasi von Anfang an der Masterplan. Wir haben uns Stück für Stück mehr Wissen angeeignet, für uns war es also natürlich, bei “V” wirklich alles selbst zu machen. Außerdem ist es sehr komfortabel, im eigenen Studio arbeiten zu können. Kein Druck, keine Deadlines, wir konnten alles in unserem eigenen Tempo machen. Das ist immer ein Vorteil, man kann sich Zeit nehmen, Nachbesserungen vornehmen usw. Auf jeden Fall sind wir mit unserer Arbeit sehr zufrieden, das Album ist genau so geworden, wie wir es wollten!
Also bereut ihr es nicht, keine Hilfe von einem Profi in Anspruch genommen zu haben?
Natürlich haben wir uns auch gefragt, wie das Album wohl geklungen hätte, wenn wir es in einem anderen Studio aufgenommen hätten. Allerdings denke ich, dass wir alle sehr klare Vorstellungen davon im Hinterkopf haben, wie eines unserer Alben klingen soll. Und dieser Vorstellung konnten wir mit “V” entsprechen. Außerdem wollten wir es wirklich, wie schon gesagt, nachdem wir uns immer mehr Wissen angeeignet haben, einfach mal ganz allein machen.
Worum geht’s denn eigentlich genau auf “V”? Ihr habt schließlich euer bisheriges Lieblingsthema, WW II, diesmal beiseite geschoben.
“Milorg” und “I Krieg” haben von WW II gehandelt, aber für “V” haben wir unser Blickfeld erweitert. Es geht um Befreiung, betrachtet aus verschiedenen Blickwinkeln in verschiedenen Zeiten – beginnend bei den Römern über die Wikinger bis hin zur Moderne.
Meiner Meinung nach geht ihr auf “V” verhältnismäßig progressiv zu Werke und versucht, neue Elemente in eure Musik zu integrieren, findet aber zugleich den Weg zu euren Wurzeln zurück. Wie würdest du die musikalische Entwicklung der Band seit “Milorg” beschreiben und wie fügt sich “V” in eure bisherige Diskografie ein?
Ich denke, “V” ist eine natürliche Fortsetzung von “Milorg”. Es ist progressiver und technischer, aber das typische VREID-Feeling ist noch immer präsent. Außerdem sind viele Einflüsse aus dem 70er Rock und 80er/90er Metal zu hören. Wir sind eben mit Bands wie METALLICA, SLAYER, MEGADETH, SEPULTURA, DEATH oder PESTILENCE und diese Musik hat uns auch immer inspiriert.
Mit Stian „Strom“ Bakketeig habt ihr seit letztem Jahr ein weiteres ex-WINDIR-Mitglied mit im Boot. Wie kam es dazu? Und warum ist Ese überhaupt ausgestiegen, gab es persönliche oder musikalische Differenzen?
Irgendwann hat Ese entschieden VREID zu verlassen. Er hatte das Gefühl, dass die Band zu viel seiner Zeit beansprucht hat und er wollte andere Prioritäten setzen. Also fanden wir uns plötzlich mit nur einem Gitarristen wieder und natürlich war Stian unsere erste Wahl für die Neubesetzung. Wir haben zusammen bei ULCUS und WINDIR gespielt und er ist einer unserer besten Freunde. Außerdem ist er einer der besten Gitarristen, die ich kenne. Er war also einfach die perfekte Wahl. Als Stian dann zusagte, fiel uns ein riesiger Stein vom Herzen. Er passt perfekt in die Band und ist eine enorme Bereicherung für VREID.
Ist damit zu rechnen, dass auch Gaute „Righ“ Refsnes sich euch irgendwann anschließt ;)?
Also momentan brauchen wir keine Keyboards bei VREID. Das momentane Line Up ist exzellent, daran basteln wir keinesfalls weiter herum.
Befürchtet ihr nicht, dass euer Status als neue, eigene Band noch stärker von dem Status eines Nachfolge-Projektes verdrängt wird, wenn nun alle Band-Mitglieder früher auch bei WINDIR gespielt haben?
Nein, das glaube ich nicht. Jarle, Jørn, Stian und ich haben ja auch gemeinsam bei ULCUS gespielt, lange bevor wir bei WINDIR gespielt haben. Man könnte also eher sagen, dass das ursprüngliche ULCUS-Line Up wieder komplett ist. Natürlich gibt es Menschen, die sagen, dass wir alles, was wir haben, WINDIR verdanken und das tun wir auch, wir verdanken WINDIR und Valfar eine Menge. Es war eine großartige Zeit. Allerdings weiß ich auch, dass wir mit VREID mittlerweile fünf Alben veröffentlicht haben und bewiesen haben, dass wir auch gute Musik und die Fans glücklich machen können.
Wie sehen eure Pläne in naher Zukunft mit VREID aus? Steht eine Tour an oder werdet ihr generell viel live spielen, um das Album zu promoten?
Wir haben gerade eine Tour hier in Norwegen beendet und nehmen uns jetzt eine kleine Auszeit, auch weil ich und meine Freundin im April Eltern werden. Im Mai/Juni geht es dann wieder weiter mit einer Tour mit KAMPFAR und SECRETS OF THE MOON. Außerdem spielen wir auf einigen Festivals in Norwegen und auch im Ausland. Wacken und Summer Breeze z.B., aber schaut doch ab und an mal auf www.vreid.no vorbei und bleibt auf dem neusten Stand!
Gibt es vielleicht auch langfristig Pläne und Ziele, die ihr mit der Band verwirklichen wollt?
Momentan konzentrieren wir uns auf die Promo von “V” und werden viel live spielen. Aber so wie ich uns kenne, werden wir auch schon bald wieder neues Material schreiben.
Vielen Dank für das Interview. Willst du noch etwas los werden?
Ich möchte allen unseren Fans in Deutschland für die Unterstützung danken. Mit unserem neuen Album und dem neuen Line Up sind wir schon sehr gespannt und vorfreudig, für euch zu spielen. Vielen Dank und SKÅL!
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