Volbeat
Drummer Jon Larsen spricht über die aktuellen Entwicklungen
Interview
VOLBEAT sind der Durschstarter der letzten Jahre. Dabei schafft es die Formation aus Dänemark wie kaum eine andere Band, Fans aus allen Lagern zu begeistern. Dies gelang bisher nur ganz wenigen Bands und zwangläufig fühlt man sich immer wieder an METALLICA erinnert, zu denen VOLBEAT überraschende Parallelen aufweisen. Zunächst als Band gestartet, die durch ihren innovativen Heavy-Roll begeistrete, sind VOLBEAT mittlerweile eine Größe, die sowohl Live als auch auf Platte für Aufsehen sorgt. Tausende stürmen derweilen die Hallen und längst haben die Jungs gefühlte Genregrenzen derart aufgeweicht, dass es eben ähnlich zu den großen METALLICA salonfähig ist, den Namen der Dänen auf der Brust zu tragen. Anlässlich der Deutschland-Tour und der Live-DVD „Live From Beyond Hell/Above Heaven“ konnten wir uns mit Drummer Jon Larsen in München über die aktuellen Geschehnisse unterhalten.
Hi Jon, wie läuft die Tour soweit?
Die Tour läuft sehr gut. Die Shows sind fast alle ausverkauft und wir sind glücklich darüber, dass wir immer mehr Leute mit unserer Musik erreichen.
Euer nächstes Release ist eine Live DVD. Was hat euch dazu bewogen an diesem Punkt eurer Karriere eine DVD herauszubringen?
Warum nicht? Der Zeitpunkt erschien uns richtig. Viele Fans und auch Freunde aus unserem Umfeld haben uns schon oft darauf angesprochen. Da haben wir es einfach gemacht. Es ist eine gute Möglichkeit die Atmosphäre und die Energie die bei einem Konzert entstehen visuell festzuhalten. Und ich denke, dass es uns gut gelungen ist.
Hast du eine Lieblings Live-Band oder eine Live Album?
Eine Lieblings Live Band habe ich so direkt nicht – da gibt es sehr viele die mir gefallen. Das beste Live – Album haben wohl KISS mit „KISS Alive“ hingelegt.
Euer Albumtitel lautet: „Live From Beyond Hell/Above Heaven“. Auf dem Cover ist der Titel gespiegelt und das „Live“ wurde mit „Life“ ersetzt! Heißt das, dass die Band zu deinem/euren Leben geworden ist?
Eine wirkliche Bedeutung hat das nicht! Es ist eher ein Wortspiel! Die Band ist natürlich ein großer Teil unseres Lebens geworden. Wir verbringen sehr viel Zeit zusammen und sind oft auf Tour. Das ist wie bei einer Familie. Es ist aber auch so, das wir alle versuchen einen Ausgleich außerhalb der Band zu haben. Jeder hat da seine Hobbys und natürlich sein Privatleben. Das ist sehr wichtig und eine gute Art immer wieder Kraft zu schöpfen. Aber unterm Strich ist es genau das Leben was ich immer wollte!
Bei einem Konzert in Kopenhagen hattet Ihr mit Michael Denner (Mercyful Fate), Mille Petrozza (Kreator), Jacob Øelund (Taggy Tones), LG (Entombed), Johan Olsen (Magtens Korridorer), Pernille Rosendahl (The Storm) und Boxer Mikkel Kessler viele Gäste mit an Board. Wie kam es zu der Idee und wie habt ihr all das organisiert?
Das zu managen war gar nicht so schwer. Die meisten Leben in Kopenhagen. Nur Mille ist extra aus Deutschland eingeflogen! Es war somit relativ einfach das ganze zu realisieren. Die Idee kam bei einem Festival als wir mit Mille gesprochen haben. Er hatte da richtig Lust darauf und war Feuer und Flamme für die Sache. Der Rest war mit ein paar Telefonaten erledigt.
Wie habt Ihr euch für die Show vorbereitet?
Gar nicht! (lacht) Wir haben kurz Soundcheck gemacht und das war es auch schon! Nur Mille hat sich etwas mehr zeit genommen.
Was waren die schönsten Momente für dich wenn du an diesen Abend zurückdenkst?
Einen speziellen Moment gab es da nicht. Es ist immer etwas besonderes wenn wir in unserer Heimatstadt spielen. Es fängt damit an, dass wir sehr entspannt sind da wir keinen Stress mit der Anfahrt haben. Außerdem ist es immer schön alle Freunde und die gesamte Familie um sich zu haben und mit ihnen zu Feiern.
Wie viele Shows wird VOLBEAT nach dieser Tour in ihrer Karriere gespielt haben?
Keine Ahnung! Aber mein Vater – er verfolgt unsere Karriere ganz genau – meinte neulich, dass es wohl fast 3000 Shows sein müssten!
Ihr seid erst von einer Headliner Tour aus den Staaten zurückgekehrt. Welchen Status genießt Ihr dort? Und wie viele Leute haben euch durchschnittlich auf den Shows besucht?
Die Leute fangen an uns immer mehr zu realisieren! Es ist auch schwieriger da das Land einfach so riesig ist. Aber wir sind zufrieden und freuen uns schon auf die nächste US Tour. Bei den Besucherzahlen war es sehr unterschiedlich. Wir haben in kleineren Clubs aber auch auf größeren Bühnen gespielt. Daher ist ein Durchschnitt schwer zu nennen. Aber wie gesagt – wir waren zufrieden – und haben einen Schritt nach vorne gemacht!
Ich vermute, dass Ihr eure Support Bands selber aussucht. In den Staaten hattet ihr Cold dabei. Warum habt Ihr euch für sie entschieden und hattet ihr spaß zusammen?
Michael ist schon lange ein Fan der Band. Deshalb wollte er sie dabei haben! Wir hatten kaum Kontakt mit ihnen. Sie blieben lieber unter sich.
Nächstes Jahr werdet ihr Teil der „Gigantour“ mit Megadeath und Motörhead sein. Wie fühlt es sich an mit diesen Größen die Bühne zu teilen?
Das ist natürlich eine Ehre für uns und eine Anerkennung für unsere harte Arbeit in den letzten Jahren. Mit Lemmy und Dave stehen Lebende Legenden auf der Stage – das ist schon etwas besonderes!
Hast du die neue Megadeth schon gehört?
Nein noch nicht!
Solltest Du aber machen!
OK! Versprochen!
Die Erfolgskurve von VOLBEAT ist in den letzten Jahren steil nach oben gegangen! Jeder scheint eure Musik zu lieben und Ihr habt euch eine Riesen Fangemeinde erschaffen! Wie geht es dir dabei wenn du dir das vor Augen hältst?
Es macht mich natürlich sehr Stolz! Die Tatsache, dass deine Musik Menschen erreicht ist fantastisch! Sie geben dir so viel zurück wenn sie zu deinen Konzerten erscheinen und dir zujubeln! Das bedeutet mir sehr viel!
Welches sind die Schattenseiten des Erfolgs?
Man ist natürlich oft von der Familie getrennt und man sieht seine Freunde nicht so häufig. Aber das ist das, was das Leben als Musiker mit sich bringt – man muss sich einfach arrangieren!
Ok John, die letzten Worte gehören dir!
Vielen Dank für das Interview und habt viel Spaß heute Abend auf der Show und mir der DVD!
Volbeat haben mit ihrem aktuellen Album „Beyond Hell/Above Heaven“ (2010) bereits diverse Preise abgeräumt – kein Wunder, schließlich trifft der Sound der Dänen den Nerv bei den Fans. Ihr Mix aus aggressiven Metal-Riffs, Mitsing-Refrains und klassischem Sixties-Flair ist ab heute auch als atemberaubende Live-Version erhältlich.
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