Visions Of Atlantis
"Wir wollen eine Erinnerung an jeden Albumzyklus hinterlassen."
Interview
Drei Livealben in vier Jahren? Da stellt sich, auch wenn sie allesamt überzeugen können, doch durchaus die Frage der Notwendigkeit. Mit „Pirates Over Wacken“ veröffentlichen VISIONS OF ATLANTIS ein Tondokument des Auftritts auf dem heiligen Acker im vergangenen Jahr. Wir haben deswegen bei der Band angeklopft und sie über das Release ausgefragt.
Hallo und danke für eure Zeit. „Pirates Over Wacken“ ist euer drittes Livealbum nach „The Deep & The Dark: Live @ Symphonic Metal Nights“ und „A Symphonic Journey To Remember“. Warum habt ihr euch dafür entschieden, so verhältnismäßig bald ein neues Livealbum zu veröffentlichen?
Da gibt es einige Gründe, aber der Hauptgrund ist, dass wir sehr glauben, dass VISIONS OF ATLANTIS auf die Bühne gehört und wir wollen denen, die uns verfolgen, eine Erinnerung jedes Zyklusses hinterlassen, den wir durchschreiten.
„The Deep & The Dark: Live @ Symphonic Metal Nights“ fokussiert sich natürlich auf das Album, „A Symphonic Journey To Remember“ hat seinen Fokus auf „Wanderers“ und „Pirates Over Wacken“ hinterlässt eine Erinnerung daran, wie der „Pirates“-Zyklus live klingt.
Mit der Technologie, die heutzutage verfügbar ist, wird es einfacher und einfacher, Aufnahmen vorzubereiten, die im Studio sehr gut klingen. Ein Livealbum zu veröffentlichen ist außerdem ein Weg, die Wichtigkeit der Liveaufführung von Songs mit deren Spontanität, Varationen usw. aufzuzeigen.
Warum habt ihr euch für die Wacken-Show entschieden?
Weil das einfach ein magischer Abend war. Alles hat sich an dem Tag perfekt angefühlt. Der Sound, die Energie, der Enthusiasmus, das Publikumsfeedback. Wir fühlten, dass seit dem Beginn des Tages etwas in der Luft lag, was sich bis zum Ende der Show nicht legte. Es ist schwer in Worte zu fassen, aber es war fantastisch zu erleben.
Warum habt ihr keine Videoaufnahme des Gigs beigelegt?
Nichts war geplant! Wir nehmen unsere Shows häufig auf, um sie noch einmal anzuhören, damit wir sie mit ausgeruhten Ohren und ohne das Adrenalin der Bühne analysieren können. Als wir die Wacken-Show wieder angehört haben, waren wir absolut aufgeregt und glücklich damit, aber abgesehen von dem Masters Of Rock Festival hatten wir keine Videoaufnahmen geplant.
Die Earbook-Version beinhaltet eine orchestrale Version von „Pirates“. Warum veröffentlicht ihr die jetzt und nicht zusammen mit dem Album?
Um ehrlich zu sein wollten wir sie eigentlich gar nicht veröffentlichen. Vor der „Symphonic Metal Nights“-Tour im September und Oktober 2022 haben wir ein paar Promovideos veröffentlicht, in welchen wir die Orchesterversionen als Hintergrundmusik benutzt haben. Da war das Album aber schon ein paar Monate veröffentlicht.
Eine unerwartet große Menge an Fans hat uns dann geschrieben und nach diesen Versionen gefragt. Das ist jetzt die erste Veröffentlichung nach „Pirates“ und wir dachten, da es die Nachfrage danach gibt, würde es doch nett sein, eine spezielle CD dem Earbook als zusätzlichen Inhalt beizulegen, insbesondere, da wir schon alles dafür fertig hatten.
Wie baut ihr eure Setlists zusammen? Gibt es einen Unterschied zwischen Solo-Headliner-Show und Festivalshow, angenommen beide haben circa die gleiche Spielzeit?
Absolut! Es gibt Unterschiede zwischen Festivals und Soloshows, es gibt Unterschiede, ob wir am Tag oder am Abend spielen und natürlich gibt es Unterschiede, je nach dem wie lang unser Set ist. Unsere Musik hat einen starken cinematischen und theatralischen Einfluss. Die Atmosphäre, in welcher die Musik performt wird, beeinflusst die Auswahl der Songs für die Setlist sehr. Es gibt Songs, die wortwörtlich die Dunkelheit oder den Fokus eine Solo-Headliner-Show brauchen, während andere Tracks besser mit dem Partymodus eines Festivals funktionieren. Es ist definitiv nichts, was wir unterschätzen.
Dieses Jahr können wir euch an vielen Orten live erleben. Was sind eure Pläne für danach? Ist der Nachfolger zu „Pirates“ schon in der Mache?
Ja, ist er. Wir arbeiten schon an neuem Material mit unserem Produzenten. Das Songwriting hat schon vor einer Weile begonnen, auch weil wir uns nicht im Studio einschließen, wenn es nötig wird, sondern spontan schreiben, wenn die Inspiration kommt. Wir haben viel Material fertig und wir werden in den nächsten Monaten weiter schreiben. Eigentlich hören wir nie damit auf.
Wir sind uns sicher, dass nach der Europatour, den Sommerfestivals und der gerade angekündigten USA-Tour mit DELAIN im September der Fokus auf den Aufnahmen des nächsten Kapitels liegen wird.
Wacken wird oft als einer DER Orte genannt, an dem man als Metalband spielen kann. Gibt es ein anderes Festival oder einen Ort, wo ihr gerne mal spielen würdet.
Es gibt so viele Festivals, wo wir noch nicht die Ehre hatten zu spielen. Hellfest, Summer Breeze und das Sweden Rock sind nur ein paar der „heiligen Orte“, an denen wir noch nicht gespielt haben. Diese Liste könnte noch weiter geführt werden. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit, vielleicht kommen wir irgendwo auch nie hin. Wir hoffen aber, dass wir überall früher oder später mal spielen werden.
Piratenfrage: Was ist eure Lieblings-Rumsorte?
Natürlich Kraken-Rum! Oder?
Danke für eure Zeit, die letzten Worte gehören euch.
Danke dir für das Interview und den Platz, ein paar Informationen über diese Veröffentlichung den Leser:innen von metal.de mitzugeben.
Vergesst nicht, dass wir auf Tour sind und in Europa vermutlich im April das letzte Mal mit dem „Pirates“-Zyklus zu sehen sind. Es gibt auch einige deutsche Shows. Schaut euch die Daten auf unserer Homepage an und besorgt euch Tickets!