Vampire
"Es wäre unmöglich gewesen "Rex" als Debüt-Album zu veröffentlichen!"
Interview
Kannst Du uns einen Einblick in den Songwriting-Prozess bei VAMPIRE geben? Wie muss man sich die Geburt eines VAMPIRE-Songs vorstellen?
BS: Es ist sowas wie Bessesenheit. Ich habe endlich vor einigen Jahren ein einfaches, aber anständiges Aufnahme-Equipment angeschafft. Ich nehme damit üblicherweise alle zwei Tage kurze Songideen auf. Einige dieser Ideen sind dann einfach weiter zu verarbeiten, andere scheinen unmöglich auf eine gesamte Songlänge gebracht werden zu können. Für die Arbeiten an „Rex“ habe ich grundlegende Songideen an unseren Schlagzeuger [Abysmal Condor; Anm. d. Red.] geschickt, der zu meinen Gitarren-Tracks dann seine Schlagzeug-Aufnahmen hinzugefügt hat. Nach vielen Umbauten und Re-Arrangements machen wir das finale Setting dann mit der gesamten Band im Proberaum, und Hand Of Doom beginnt mit der Arbeit an den Texten.
Alle drei Jahre ein neues Album: Ist das die realistische Veröffentlichungszeit für ein neues VAMPIRE-Werk? Braucht eure Kreativität dieses Zeit?
BS: Nun, es scheint fast so. Es hat ja schon fast drei Jahre von der Entstehung der Band bis zur ersten Veröffentlichung gedauert. Ich habe zwar bereits ein paar lose Ideen für ein neues Album, aber es ist ein riesiger Schritt von diesen frühen Skizzen zu einem fertigen VAMPIRE-Song, der unseren Qualitätsansprüchen gerecht wird. Und „Rex“ hat 14 Monate von der ersten Studio-Session bis zu dem Zeitpunkt gedauert, an dem die fertige Platte in den Regalen stand, das erklärt schon eine Menge.
So, jetzt habt ihr ein Killer-Album veröffentlicht, und es gibt wenig Möglichkeiten, das auch Live zu zeigen. Habt ihr irgendwelche Pläne „Rex“ auf die Bühne zu bringen?
BS: Puh, keine Idee, vielleicht im Sommer 2021. Ich habe da wirklich keine Erwartungen und bin auf das Schlimmste vorbereitet…
Wie relevant ist Live-Aktivität denn für euch überhaupt? Gerade Angesichts der Tatsache, dass euer Songmaterial sich hervorragend für Konzerte eignet?
BS: Wir gehören eher zu der Sorte Band, die selten live auftritt, nicht nur wegen Corona. Aber ich denke schon, dass es relvant ist auch live zu spielen, solange die Umstände passend sind.
Mit „The Haunting Of Hyssna“ habt ihr die ersten Schritte im wachsenden Segment der „online live shows“ unternommen. Wie würdest Du deine Erfahrungen damit beschreiben?
BS: Ich bin wirklich zufrieden mit dem Ergebnis. Wir haben für die Aufnahme ein Gemeindehaus eine Stunde außerhalb von Göteburg gemietet. Einen halben Tag haben wir für Aufbau und Aufnahme gebraucht. Es hatte über 10.000 Zuschauende und ich denke, der Aufwand war gering im Vergleich zum Ergebnis. Eine sogenannte „Win-Win“-Situation.
So, nun ein kleiner Einschub: Nenne mal drei Alben -Thrash – Black – Death – die in die DNA von VAMPIRE geschafft haben. Alben, die jeder VAMPIRE-Fan kennen muss.
BS: „Ride The Lightning“ – „Storm Of The Light’s Bane“ – „Altars Of Madness“
Wenn man als Metaller an Göteburg denkt, dann kommen so Bands wie AT THE GATES, SOILWORK und IN FLAMES in den Sinn – es wurde ja sogar ein Metal-Subgenre nach der Stadt benannt. Was hat diese Stadt (die kaum größer ist als – sagen wir mal – Hannover) anzubieten, dass so eine Welle an großartigen Bands beschert?
BS: Das ist wirklich schwer zu beschreiben, warum gerade Göteburg eine interessantere Musikszene hat als tausende andere, sogar größerer Städte. Ich glaube, man muss spezifisch in die späten 1980er – frühen 1990er-Jahre schauen. Grundsätzlich kamen alle musikalischen Einflüsse dieser Zeit von außerhalb – England, USA (und deutscher Thrash Metal). Eine Vielzahl von Bands in dieser Zeit begann in den Jugendzentren Skandinanaviens, viele scheiterten, aber einige schafften es tatsächlich bis zu internationalen Größen. Über SOILWORK und IN FLAMES weiß ich jetzt nicht so viel, um ehrlich zu sein, aber die Karriere von AT THE GATES muss man unbedingt im Zusammenhang mit GROTESQUE sehen. Alle diese Bands hatten jedenfalls eine definierenden Sound, bevor sie bekanntere Namen im „Extreme Metal“ wurden. Das ist vielleicht ein guter Ansatz den Erfolg des schwedischen Metal zu beschreiben: Tape-Trading mit anderen Nationen, viele Proben, keine Angst, die eigenen Ideen zu entwickeln und in Kontakt mit den richtigen Labels zu kommen – in England und Deutschland.
Vielen Dank für das Interview! Noch ein abschließendes Statement für die deutsche Metal-Gemeinde?
BS: Danke für den Support! Deutschland liefert immer ab!
Weiter auf der nächsten Seite mit Teil III: Verlosung
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Stile | Black Metal, Death Metal, Thrash Metal |
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