Unisonic
Auch ohne Magie zufrieden

Interview

Nach außen hin mögen die Namen der ex-HELLOWEN-Mitglieder Michael Kiske und Kai Hansen die größte Strahlkraft haben. Der heimliche Mastermind hinter der All-Star-Band UNISONIC ist allerdings Produzent und Bassist Dennis Ward. Anlässlich der neuen Scheibe „Live At Wacken“ klopften wir bei ihm zu einem entspannten Gespräch über Aufnahmemethoden und die Aussichten auf zukünftige UNISONIC-Aktivitäten an.

Hey Dennis, „Live At Wacken“ ist das erste Live-Album von UNISONIC. Warum habt ihr ausgerechnet euren Auftritt beim WOA 2016 für euren ersten Mitschnitt ausgewählt?

Dennis: Der Hauptgrund für uns war, dass wir da eine sehr gute Show gespielt haben. Zudem war es unsere letzte Show mit Kostas (Zafiriou, Schlagzeuger – Anm. d. Verf.). Deshalb und weil wir jetzt eine länger Pause einlegen werden, fühlte es sich für uns einfach richtig an, eine Live-Scheibe zu veröffentlichen.

Nur sechs Songs der Show haben es auf die beiliegende DVD geschafft. Wieso nicht der gesamte Auftritt?

Dennis: Weil wir eben ein Live-Album veröffentlichen, keine DVD. Die DVD ist nur ein „Bonus“. Wir hätten auch eine DVD machen können, aber das hätte höhere Produktionskosten bedeutet und wir müssten die Veröffentlichung zu einem ebenso höheren Preis in den Landen stellen.

Ihr hattet bei der Show nur zwei HELLOWEEN Songs im Set und dabei auch noch auf große Hits wie „I Want Out“ oder „Future World“ verzichtet. Wieso?

Dennis: Aus dem einfachen Grund, dass Kai beide Songs bei seiner Show mit HANSEN & FRIENDS gespielt hat, die direkt vor unserem Auftritt in Wacken stattfand. Wir waren der Meinung es wäre Blödsinn, dieselben Songs zweimal hintereinander zu spielen.

Wie schon bei euren Studioalben hast du Mix und Mastering für „Live At Wacken“ selbst übernommen. Habt ihr jemals darüber nachgedacht, die Produktion an jemanden außerhalb der Band zu übertragen?

Dennis: Nein. Wir sind allesamt sehr erfahrene Leute in der Band. Auf eine gewisse Art sind wir alle die Produzenten unserer Platten. Warum sollten wir also unser Budget für jemanden rauswerfen, der alles nur schlechter macht oder, wenn man es positiv formulieren möchte, ein um nur fünf Prozent besseres Ergebnis rausholt?

Der Sound von „Live At Wacken“ es sehr roh und authentisch, genauso wie ein Live-Album eben sein sollte. Eure Studioalben auf der anderen Seite sind sehr poliert und auf Perfektion ausgerichtet. Könntest du dir vorstellen beim nächsten Studioalben auf eine Art aufzunehmen, die eurem Live-Sound näher kommt?

Dennis: Ich könnte das jederzeit machen. Doch ich weiß, dass ich mit dem Ergebnis am Ende des Tages nicht glücklich wäre. Ich mag geschliffene Aufnahmen, die auf den Punkt gespielt sind. Live ist live und Studio ist Studio. Im Studio nimmst du den Vorteil wahr, dass du etwas so oft einspielen kannst, bis du damit zufrieden bist. Außerdem kannst du Overdubs machen und die Details ausarbeiten. Live hast du nur eine Chance, dann ist es vorbei, ob es dir gefällt oder nicht. Ich weiß, dass dem eine gewisse Magie innewohnt. Aber die Möglichkeit im Studio etwas zu verbesser, ist einfach zu verlockend.

Euren beiden Studioalben ging jeweils eine EP mit exklusiven Tracks voraus. Stand für „Live At Wacken“ im Raum so etwas auch zu machen?

Dennis: Tatsächlich nicht. Wir waren der Meinung, dass die Bonus-DVD genug Extramaterial bietet.

Und wie sieht’s mit Album Nummer drei aus? Arbeitet ihr schon an neuen Songs?

Dennis: Nein, noch nicht. Es wird eine Weile dauern bis wir wieder ins Studio gehen und ich habe andere Projekte, für die ich derzeit Schreibe. Ich mag es, die Songs erst kurz vor der Aufnahmesession zu schreiben.

Wie du schon zu Beginn erwähnt hast, hat euer Schlagzeuger Kosta Zafiriou die Band zwischenzeitlich verlassen. Außerdem werden Michi Kiske und Kai Hansen ab Herbst mit HELLOWEEN auf Tour sein. Wie steht es da denn um die Zukunftspläne für UNISONIC generell?

Dennis: Wir haben noch nicht nach einem Ersatz für Kosta gesucht. Aufgrund der Tour von HELLOWEEN werden UNISONIC etwa anderthalb Jahre auf Eis liegen. In der Zwischenzeit kann eine Menge passieren und wir möchten nichts versprechen, das wir hinterher nicht halten können. Zur Zeit gibt es keinen Grund, an konkreten Plänen für die Band zu arbeiten.

Galerie mit 17 Bildern: Unisonic - Knock Out Festival 2014
31.07.2017

"Irgendeiner wartet immer."

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