Uada
Sänger und Gitarrist Jake Superchi steht Rede und Antwort zu "Devoid Of Light"
Interview
UADA kamen wie der namensgebende Spuk aus dem Nichts und waren auf einmal da: Demos, EPs, Splits, all die Formate, mit denen Bands normalerweise auf sich aufmerksam machen, das hatten UADA gar nicht nötig. Stattdessen haben sie gleich stumpf mit „Devoid Of Light“ ihr überaus starkes Debütalbum herausgebracht, das schon jetzt als eines der Jahreshighlights im melodischen Black Metal gelten darf. ’nuff said – wir haben auf jeden Fall UADA-Sänger, -Gitarrist und -Bandgründer Jake Superchi vor das Mikro gezogen und wollten ein paar Fragen beantwortet haben.
Jake Superchi von UADA im Interview mit metal.de
Hallo Jake,
zunächst einmal Gratulation zur Fertigstellung und Veröffentlichung eures Debütalbums „Devoid Of Light“.
Hallo Stephan, danke dir, dass du dir die Zeit nimmst, mit UADA zu sprechen.
Wenn man dem Internet glaubt, dann habt ihr vor dem Album keinerlei (offizielle) Demos, EPs oder ähnliches Zeug veröffentlicht. War das eine bewusste Entscheidung? Oder wie kommt es, dass euer allererstes Release gleich ein Full-Length-Album ist?
Alle Mitglieder von UADA kommen aus anderen, lange bestehenden Bands aus der Gegend von Portland, Oregon. Wir fanden es als etablierte Musiker und neue Band wichtig, etwas Signifikantes zu veröffentlichen. Wir wollten keine „Demo“ schreiben, wie es die meisten Bands tun. Ich persönlich fand, dass wir über diesen Punkt hinaus waren, und ich wollte, dass das erste Release die beste Qualität hatte, die uns möglich war.
„Devoid Of Light“ erscheint auf dem deutschen Black-Metal-Label Eisenwald Tonschmiede – wie kam es dazu?
Eisenwald wurde uns von unserem Portland-Künstlerkollegen JOHN HAUGHM [u.a. AGALLOCH – Anm. d. Red.] empfohlen. Wir schauten uns das Label an und waren beeindruckt von ihrem Roster, und wir fanden, dass wir dort gut hineinpassen würden. Als es an der Zeit war, unser Album zu verkaufen, warteten Eisenwald bereits und waren bereit.
UADA ist Latein für „spuken“ bzw. „bespukt“. Was war der Grund, dieses Wort zum Bandnamen zu machen? Und was ist die Geschichte dahinter?
Das Wort „haunted“ ist ein sehr kraftvolles Wort und hat eine sehr tiefe Bedeutung. Neben der Tatsache, dass wir alle bestimmte Erfahrungen mit dem Übernatürlichen gemacht haben, fanden wir, dass die Bedeutung des Wortes unsere Kunst beschreiben und repräsentieren kann.
Was ich an „Devoid Of Light“ sehr interessant finde, ist, dass das Album nicht allzu amerikanisch klingt. Mit US Black Metal assoziiere ich entweder sehr melodische Bands, die vom Folk und Post-Metal beeinflusst werden – zum Beispiel AGALLOCH oder WOLVES IN THE THRONE ROOM -, oder auf der anderen Seite sehr rohe und brutale Black-Metal-Bands wie BLACK WITCHERY oder KRIEG. „Devoid Of Light“ klingt für mich hingegen sehr europäisch. Würdest du dem zustimmen? Oder wie würdest du selbst den Stil von UADA beschreiben?
Ich denke, dass es bei UADA definitiv Parallelen zu all den Bands gibt, die du genannt hast, aber ich glaube auch, dass UADA ein komplett anderes Tier ist. Wir haben unsere Einflüsse wie auch jede andere Band. Wir ziehen eine Menge aus dem schwedischen Stil der Neunziger, also DISSECTION, DAWN, UNANIMATED, SACRAMENTUM etc. Das ist definitiv nichts, was man bei amerikanischen Bands oft hört, aber unsere Einflüsse kommen auch aus dieser Erde. Und unsere Kunst enthält eine ganze Menge mehr Elemente als diese paar Einflüsse, zur richtigen Zeit werden wir die enthüllen.
„Devoid Of Light“ läuft insgesamt gerade einmal 34 Minuten – dafür gibt es auf dem Album auch wirklich gar keine Filler zu hören, keinen Part, der nicht so gut wie der Rest ist. Absicht, ein kurzes, dafür sehr konzentriertes Album zu schreiben?
Ja, ich finde, dass Qualität immer über Quantität geht. Es gibt bei uns keinen Platz für Filler, und es wird ihn nie geben. Da werden wir auf gar keinen Fall Kompromisse machen, und wir werden immer aus dem Herzen und aus der Seele heraus schreiben.
Das Cover-Artwork von „Devoid Of Light“ hat Kris Verwimp aus Belgien angefertigt. Warum ausgerechnet er?
Ich habe mit einer meiner früheren Bands mehr als zehn Jahre mit Kris Verwimp zusammengearbeitet. Auch lange vorher schon war ich ein Fan von ihm. Mitte der Neunzigern kaufte ich jedes Black-Metal-Album, das ich in die Hände bekommen konnte, und am meisten liebte ich seine Cover für ABSU, MARDUK, ENTHRONED, MOONBLOOD etc. Vor allem diese ABSU-Alben! Ich wollte immer, dass die Artworks meiner eigenen Veröffentlichungen jemanden inspirieren, so wie mich diese in meiner eigenen Jugend inspirierten. Ich werde meine Arbeitsbeziehung mit Kris solange fortsetzen, wie er will und kann. Ich glaube, seine Kunst sticht aus der Masse heraus und bringt wiederum etwas von dem Vibe der europäischen Neunziger mit sich, den du heute nicht mehr allzu oft siehst.
Ich schätze, dass hinter dem Artwork so etwas wie eine Geschichte steht? Inwiefern reflektiert das Cover des Albums die Musik darauf – und natürlich auch die Lyrics?
Unsere Aufmerksamkeit gilt jedem Detail. Alles muss sich gegenseitig Komplimente machen und sich gegenseitig aufwerten. Dieses Album war ein großer Schritt für uns alle, und das wird hier repräsentiert. Der Zyklus von Leben und Tod. Einer endet, ein anderer fängt an – sozusagen. Die skelettierte Mutter und das Kind repräsentieren Generationen des Todes. Sie schaut hinauf zu einem Blutmond, die Eklipse und das Leichentuch, das sie trägt, symbolisieren Dunkelheit und das Unbekannte. Wir sind hier und werden enden, während wir uns noch wundern, was der Sinn davon ist.
UADAs erste Probe fand unter einem Blutmond statt, weshalb man diesem Thema in unserem Werk begegnet. Das stand für den großen Pfad des Unbekannten, den wir wanderten, während wir im Übergang zu einer neuen Band waren. Der Pfad, den wir gingen, ist visuell durch diesen Blutmond repräsentiert. Wir planen, dass unsere Liveshow so aussehen soll, als hätten wir uns selbst verfinstert. Wir sind „Devoid Of Light“. [Also deutsch: „Frei von Licht“. – Anm. d. Red.]
Wo wir gerade bei den Inhalten des Albums waren: Folgen die Texte auf „Devoid Of Light“ auch einem bestimmten – möglicherweise demselben – Konzept?
Das Album war nicht als Konzeptalbum geplant, was das angeht war überhaupt nichts geplant. Da lassen wir den Dingen ihren natürlichen Lauf und folgen den Zeichen, die uns das Universum gibt. Aber ja, die Texte passen mit der Übergangsperiode zusammen, mit dem Leben und dem Tod und wo wir waren, als wir das Album schrieben. Wir sind Produkte unserer Umgebung, und was uns umgibt, wird immer eine Inspiration für uns sein.
Last but not least:
Kannst du uns bereits etwas über die nähere Zukunft sagen? Was plant ihr für UADA in den nächsten Wochen und Monaten?
Wir arbeiten an vielen Dingen. Jeden Tag gehen Planungen für kommende Shows und Touren voran. Unser nächstes Album ist in Arbeit und letzten Oktober haben wir sogar schon ein paar dieser Songs live gespielt. Das neue Album planen wir in den kommenden Monaten aufzunehmen und 2017 zu veröffentlichen. „Devoid Of Light“ wird außerdem vor Ende des Jahres eine Vinylversion bekommen, und dann gibt es noch eine Menge Dinge, über die ich noch nicht sprechen kann.
Danke für das Interview!
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Stile | Black Metal, Melodic Black Metal |
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