Tracedawn
Interview mit Perttu Kurttila (Drums) zu "Ego Anthem"
Interview
Schon das selbstbetitelte Debüt der jungen Finnen offenbarte großes Potential, das TRACEDAWN mit ihrem zweiten Album „Ego Anthem“ deutlich ausbauen konnten. Grund genug also, um den Burschen auf den Zahn zu fühlen und mit ein paar Fragen zu löchern, auf die Drummer Perttu Kurttila nicht immer bierernste aber resolute Antworten fand.
Seit eurem Debüt ist gerade erst ein Jahr ins Land gezogen und schon seid ihr mit einem neuen Album zurück. Seid ihr schon gespannt darauf, wie eure Fans und die Presse reagieren werden?
Natürlich! Sicher! Wir können’s kaum noch erwarten, bis „Ego Anthem“ endlich veröffentlich wird.
Was bedeutet denn der Titel „Ego Anthem“ und in welcher Verbindung steht der zur Band?
Nun… Ich glaube jeder von uns hat ein enorm großes Ego, das sogar noch größer ist als das von Donald Trump. (lacht) …und außerdem hassen wir diese Loser, die keinen echten Mumm haben mit einem Taxifahrer einen handfesten Streit anzufangen. (lacht)
Im letzten Jahr habt ihr mir erzählt, dass TRACEDAWN „die Suche nach einem neuen Anfang“ bedeuten soll. Seid ihr denn noch immer auf der Suche?
Mit einer Identitätskrise im Hinterkopf, an der wir kollektiv zu knabbern haben, und im übertragenen Sinn muss ich ganz deutlich sagen: Ja, wir sind noch immer auf die Suche nach einer besseren und noch erfolgreicheren Zukunft. Ich kann dir aber jetzt schon sagen, dass unser drittes Album sehr geil wird!
Was meinst du, wie oft kann sich eine Band tatsächlich neu erfinden und damit glaubhaft rüberkommen? Glaubst du an das Gute in Veränderungen allgemein?
Ganz allgemein bringen Änderungen immer frischen Wind mit sich, auf die ein oder andere Weise, und können deine Augen und deinen Verstand für bestimmte Dinge durchaus öffnen. Ich glaube aber nicht, dass jede Veränderung, wenn so etwas täglich geschieht, auf Dauer einen positiven Effekt auf dein Leben ausübt. Im allgemeinen tun sich Menschen sowieso schwer mit Veränderungen. Aber neue Sichtweisen sind immer willkommen. Das lässt sich so auch auf TRACEDAWN übertragen. Wenn du Musik mit einem Augenzwinkern machst, und dich selbst nicht zu ernst nimmst, kommt man, so denke ich, auf jeden Fall sehr weit. Oder auch nicht. (lacht)
Gerade in Bezug zu jüngeren Bands fällt immer ein Stichwort: Evolution bzw. Entwicklung. Wie habt ihr euch bis jetzt als Band entwickeln können? Was bedeutet das speziell für dich?
Evolution ist, wenn zwei Affen Hasch rauchen und sich so richtig volllaufen lassen, als selbstgerechte Arschlöcher, die denken sie können die Welt verbessern, aber in Wirklichkeit nichts tun und die Zerstörung der Welt mit ihrem Getue sogar noch beschleunigen. Das ist jedenfalls unsere Erkenntnis. Der Mensch macht sich zum Affen…
Wie bei vielen anderen Bands hört man auch bei euch verschiedene Einflüsse heraus. Kommen euch die Ideen zu neuen Songs eher spontan, oder macht ihr euch im Vorfeld bereits tiefgehendere Gedanken darüber, wie ein Song zu klingen hat?
Das kommt ganz darauf an… Am Anfang steht meist eine Idee für ein Riff oder einen Rhythmus, und erst dann bauen wir diese Ideen langsam aus, bis letztendlich ein neuer Song entstanden ist, den wir alle mögen.
Denkst du dass es von Vorteil ist, wenn Kinder, wie in Finnland zum Beispiel, möglichst früh mit Musik in Berührung kommen?
Wenn Musik das ist, was du wirklich machen möchtest, natürlich, ja. Andernfalls wirkt sich das sicherlich nicht unbedingt so positiv auf die Person aus, wie es vielleicht beabsichtigt ist, auch wenn Musikmachen ganz allgemein Spaß macht. Aber wenn du einen Traum hast und du weißt, dass du das irgendwann sogar professionell machen möchtest, dann kann man doch eigentlich nicht früh genug damit anfangen. Wir in TRACEDAWN sind jedenfalls alle sehr glücklich darüber, das machen zu können und zu dürfen, was wir tatsächlich auch wollen: Musik zu machen. Ich bin echt froh darüber, dass wir alle so denken und uns gefunden haben.
Ihr habt in diesem Jahr erstmals auch auf dem Wacken Open Air gespielt. Welche Eindrücke hast du davon mitgenommen?
Unser Auftritt war ein voller Erfolg, auch wenn man uns während des letzten Songs „Without Walls“ den Strom abgestellt hat. Aber wir hatten sowieso schon die uns zur Verfügung gestellte Zeit überschritten, also dürfen wir uns auch nicht beschweren. Die Crew war übrigens sehr hilfsbereit und freundlich, das hat uns allen richtig viel Spaß gemacht!
Hattet ihr Gelegenheit euch noch ein paar andere Shows anzuschauen?
Leider nein. Wir sind am selben Tag von Finnland aus nach Deutschland geflogen, an dem wir auch den Auftritt hatten. Alles ging dann sehr schnell und später waren wir dann echt im Arsch und froh, dass wir im Hotel wenigstens eine kleine Mütze Schlaf bekamen. Außerdem waren die Hälfte der Band erkältet… Vielleicht hatten wir ja die Schweinegrippe… Ha Ha! (lacht)
Kannst du dich daran erinnern, auf welcher Live-Show man euch bisher am heftigsten abgefeiert hat?
Ich glaube überall wo wir bisher gespielt haben, war das Publikum bei der Sache. Jeder Auftritt bisher war für uns ein großer Erfolg.
OK, hast du zum Schluss noch etwas hinzuzufügen?
Kauft euch das neue Album von LITHURIA! (lacht)
Vielen Dank, Perttu.
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Stile | Melodic Death Metal, Modern Metal, Power Metal |
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